Australische Polizei im Netz: Gerichtsbescheid per Facebook verschickt

Einer auf Facebook begangenen Straftat folgte nun erstmals eine juristische Maßnahme im Online-Netzwerk. Die australische Polizei schickte eine Einstweilige Verfügung per Video.

Keine polizeifreie Zone: Facebook. Bild: reuters

SYDNEY dpa/taz | Erst hat ein Australier eine Ex-Freundin im Online-Netzwerk Facebook mit rüden Botschaften belästigt, jetzt war er selbst dran: die Polizei des zu Melbourne gehörenden Stadtteils Flemington schickte ihm eine einstweilige Verfügung gegen sein Treiben - per Videobotschaft an seinen Facebook-Account.

Polizeimeister Stuart Walton holte sich nach Angaben der australischen Tageszeitung "Sydney Morning Herald" zuvor die Zustimmung des zuständigen Gerichts ab. Dann verlas er die einstweilige Verfügung, lies sich dabei per Video aufnehmen und schickte dies, ergänzt um den Text der Verfügung, an die Facebook-Mailbox des Mannes. "Schikanieren im Internet, Belästigung und Einschüchterung nimmt die Polizei sehr ernst", sagte Walton.

Die Polizei hatte den Mann weder persönlich, noch per Briefpost oder Telefon erreichen können. Die ungewöhnliche Aktion war erfolgreich: der Mann löschte sein Facebook-Profil, mit dem er die Frau belästigt hatte, berichteten die Beamten am Mittwoch.

"In diesem Fall ist es uns gelungen, Recht und Ordnung durch dasselbe Medium wieder herzustellen, in dem der Verstoß begangen worden war", zeigt sich Polizeimeister Walton zufrieden. Zur Zusammenarbeit mit den Betreibern von Facebook sei es nicht gekommen, erklärte die Polizei.

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