Autobombenexplosion in Libyen: Dutzende Tote bei Attentat auf Polizei

In der westlichen Küstenstadt Sliten ist vor einer Polizeischule eine Autobombe explodiert. Mehrere Menschen sind dabei ums Leben gekommen.

Libysche Soldaten nehmen an einer Militärparade in Tripoli am 24. Dezember 2015 teil.

Seit 2011 wird Libyen von mehreren bewaffneten Milizen beherrscht. Foto: reuters

TRIPOLIS afp | Bei einem Anschlag auf ein Polizei-Ausbildungszentrum in Libyen sind am Donnerstag dutzende Menschen getötet worden. Libysche Nachrichtenagenturen nannten Zahlen von 15 bis 50 Todesopfern sowie von dutzenden oder sogar mehr als hundert Verletzten. Die Bombe war demnach auf einem Lastwagen versteckt und explodierte vor einem Ausbildungszentrum in der westlichen Küstenstadt Sliten.

Nach Angaben des UN-Sondergesandten für Libyen, Martin Kobler, sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit der Bombe in die Luft. Kobler rief die Libyer im Kurznachrichtendienst Twitter auf, sich „im Kampf gegen den Terrorismus rasch zu vereinen“. Wer hinter dem Anschlag steckte, war zunächst unklar.

Libyen wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von dutzenden bewaffneten Milizen beherrscht, die neben den beiden rivalisierenden Regierungen und Parlamenten in Tobruk und in der Hauptstadt Tripolis um die Macht ringen. Überdies hat sich die Dschihadistenorganisation Islamischer Staat (IS) in der chaotischen Lage breit gemacht.

Im Dezember unterzeichneten Vertreter der beiden Regierungen zwar ein von den Vereinten Nationen vermitteltes Abkommen zur Bildung einer gemeinsamen Übergangsregierung. Außerdem sollen ein neues Parlament gewählt und eine Verfassung verabschiedet werden. Das Abkommen ist aber in den konkurrierenden Parlamenten noch umstritten.

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