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Aggressive Männer im StraßenverkehrMänner sind ein Risiko

Gastkommentar von

Thomas Gesterkamp

Männer kaufen überdimensionierte Fahrzeuge, sie rasen häufiger und prägen die Verkehrspolitik. Es ist Zeit für eine feministisch inspirierte Wende.

Männer, die Auto fahren Foto: bonn-sequenz/imago

V ier von fünf Pkws in der motorstärksten und umweltschädlichsten Klasse ab 2.000 Kubikzentimeter Hubraum sind dem Flensburger Kraftfahrtbundesamt zufolge auf männliche Besitzer zugelassen. Bei Verkehrsunfällen mit dramatischen Folgen steigt die Beteiligung von Männern überproportional. Gibt es schwerverletzte Opfer, sind Männer zu 65 Prozent hauptverantwortlich. Werden Menschen getötet, wächst ihr Anteil unter den Verursachern auf 78 Prozent. Zu ähnlich klaren Ergebnissen kommen auch Autoversicherer.

Als Hauptgründe gelten Alkohol am Steuer und überhöhte Geschwindigkeit. 91 Prozent der Fahrer, die mit über 50 Kilometern pro Stunde innerhalb von Ortschaften erwischt werden, sind Männer, 92 Prozent der eingezogenen Führerscheine gehören Männern. Der Darmstädter Wirtschaftswissenschaftler Boris von Heesen taxiert die Summe der Mehrkosten durch schädliches männliches Verhalten im Straßenverkehr auf insgesamt 13 Milliarden Euro – pro Jahr.

Bild: privat
Thomas Gesterkamp

ist promovierter Politikwissenschaftler und Autor für Radio und Printmedien in Köln.

Einfach gestrickte, aber millionenfach verkaufte Sachbücher behaupteten einst, weibliche Fahrerinnen könnten nicht einparken: „Frau am Steuer, Ungeheuer“. Mit der Replik „Mann am Steuer“ spielt Buchautor von Heesen auf derlei Klischees an. Ihn beschäftigt die Frage,  warum Männer das Auto so vergöttern – und entsprechend agieren: „Fest eingeschlossen in maskuline Schutzräume gestikulieren sie wild und aggressiv, beleidigen und nötigen andere Menschen, die ihnen auf asphaltierten Wegen in die Quere kommen.“

Kaum etwas eignet sich so sehr für die Fortschreibung männlicher Stereotype: Sei der Fels in der Brandung, erlange Ansehen und unterdrücke deine Gefühle. Wahnhafte Auswüchse dieses Kults sind die nur kurzfristig angemieteten „Sportwagen“, die auf innerstädtischen Straßen illegale Rennen austragen und dabei immer wieder Menschen verletzen und töten. In dieser bizarren Parallelwelt beträgt der Männeranteil nahezu 100 Prozent.

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ADAC hat mehr Mitglieder als die katholische Kirche

Unterstützt wird die Autoliebe und das daraus resultierende Syndrom des „patriarchalen Fahrens“ von einer mächtigen, maskulin geprägten Lobby. Der ADAC, wichtigster Gegner des in allen Nachbarländern selbstverständlichen Tempolimits auf Autobahnen, hat mehr Mitglieder als die katholische Kirche. Das Verkehrsministerium leitete noch nie eine Frau, meist war es ein autofixierter CSU-Mann, der sich wenig für Bahnkunden, Radfahrerinnen, Fußgänger interessierte.

Männliche Politiker betrachten die Welt vorwiegend aus der Perspektive der Erwerbsarbeit. Mit dieser ist oft das berufliche Pendeln mit dem Auto verbunden. Diese Sichtweise befördert Investitionen in den Straßenbau und blendet andere Formen der Fortbewegung aus. Frauen, die deutlich mehr Care-Arbeit übernehmen, haben andere Wegemuster und Mobilitätsketten als Männer.

Die Verkehrspolitik hat ihre Bedürfnisse stets vernachlässigt. Vorsitzende des einflussreichen Verbandes der Automobilindustrie ist derzeit eine Frau: die frühere CDU-Politikerin Hildegard Müller. Einen Kulturwandel hat die einstige Vertraute Angela Merkels in der Branche allerdings nicht ausgelöst. Eher ist sie ein Beispiel für weibliche Überanpassung an männliche Denkmuster und traditionelle Strukturen. Mit ihrer einseitigen Orientierung an Luxusmodellen und dem Bemühen, das Aus des Verbrennungsmotors zu verhindern, hat die Autolobby wesentlich zur Krise der deutschen Fahrzeugindustrie und ihrer Zulieferer beigetragen.

Buchautor von Heesen weist auf alternative Lösungen hin. Er plädiert für Verkehrserziehung „vom Bobbycar zum Rollator“, entwirft die Zukunftsperspektive einer „mobilen Befreiung zu Fuß und auf zwei Rädern“, will Schluss machen mit dem üblichen männlichen Dreiklang „mein Haus, mein Auto, meine Garage“. Das ist gut gemeint, aber einseitig aus städtischer Perspektive gedacht. In abgehängten Regionen, in denen nur zweimal am Tag ein Bus kommt, klingt das jedenfalls utopisch. Und es ist zu schablonenhaft, sämtliche Hürden einer nachhaltigen Verkehrspolitik dem meist männlichen Geschlecht der Akteure anzulasten.

Die meisten Autos stehen nur rum

Schon lange beschäftigt sich eine feministisch inspirierte Geografie und Stadtplanung mit wegweisenden Konzepten. Für die Wissenschaftlerinnen Urmila Goel und Ulrike Mausolf kann eine konsequente Mobilitätswende nur gelingen, wenn sich politisch Verantwortliche von der maskulinen „Autonormativität“ verabschieden. Autonormativität äußert sich in Wohnvierteln, in denen Fahrzeuge 23 von 24 Stunden nur herumstehen und Wege blockieren. Autonormativität bewirkt, dass immer breitere Straßen und größere Parkplätze gebaut werden. Gleichzeitig sind die Ampelphasen für zu Fuß gehende Menschen häufig zu kurz, es gibt zu wenige und zu schmale Radtrassen.

Um das zu ändern, bedarf es drastischerer Entscheidungen als nur ein bisschen mehr Verkehrserziehung. Den Kauf von überdimensionierten SUVs und erst recht von „Sportwagen“ sollte die Politik mit drastisch höheren Steuern sanktionieren. Wo Behinderte und Mütter mit Kindern auf Bürgersteigen kaum vorbeikommen, haben die Autos zu verschwinden – auch wenn das Parkraum kostet und auf männlichen Protest stößt. Nach vorsichtigen Schätzungen werden insgesamt bis zu 20 Prozent der Gesamtfläche in den Großstädten von motorisierten Fahrzeugen beansprucht.

Aggression, Drängelei und Nötigung im Straßenverkehr – die statistische Männerquote beträgt 99 Prozent – muss drastischer bestraft werden. Nach Unfällen mit Todesfolge durch illegale Autorennen, ausgeführt mit Tatwaffen wie BMW, Porsche, Ferrrari, gehören die Verursacher in Haft. Und nicht, wie in zu milden Gerichtsurteilen üblich, mit niedrigen Geldbußen belegt oder gar freigesprochen. Dauerhafter Führerscheinentzug sollte die Regel sein. Nur der Vollständigkeit halber noch eine Forderung, die nach jahrzehntelanger Debatte keiner mehr hören kann: Tempolimit auf Autobahnen!

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50 Kommentare

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  • Toxische Männlichkeit in Verbindung mit tonnenschweren Airbags und überdimensionierter Motorisierung sind eine tödliche Mischung.







    Alle RadfahrerInnen die ich kenne, können da gleich reihenweise Horrorgeschichten erzählen (apropos lieber ADFC: sammelt doch mal solche Erzählungen und veröffentlicht sie..da würden den braven BürgerInnen wahrscheinlich sämtliche Haare zu Berge stehen)..







    Aber generell gelten im motorisierten Strassenverkehr hier zu Lande nicht die gleichen Rechtsnormen wie sonst üblich. Da werden Regelverstöße (wie das parken auf Geh- und Radwegen) so gut wie nicht sanktioniert. Bei tödlichen Dooring Unfällen wird nur ausnahmsweise (z.B. wenn es sichbum Promus handelt, wie kürzlichnin HH) Anklage wg Fahrlässiger Tötung erhoben..usw, usw.



    Kurzum auf dt Strassen herrscht der Autofahrer im Kontext (s)eines teilweise Rechtsfreien Raums.







    Daß das auch anders geht zeigt sich in so gut wie allen anderen europäischen Ländern.







    Hier zu Lande gibt es aber offenbar noch viel zu tun..

    • @Wunderwelt:

      "apropos lieber ADFC: sammelt doch mal solche Erzählungen und veröffentlicht sie..da würden den braven BürgerInnen wahrscheinlich sämtliche Haare zu Berge stehen"



      Die Bürger sehen tagtäglich wie unschuldige Ukrainer bombardiert werden oder Migranten im Mittelmeer ersaufen - trotzdem gehen 98% unberührt ihrem Alltag nach. Ich bezweifle stark, dass da Erzählungen von Radfahrern eine Schockwirkung entfalten könnten...

  • Da gab es hier:

    taz.de/Stadtbilder...n-Renten/!6122339/

    so einen sinnvollen Kommentar und dann diese Überschrift.

    Auch wenn die Zahlen stimmen. Pauschal alle Männer zur Gefahr zu erklären, ist populistischer Unfug und hat mit Feminismus nichts zu tun.

    Es muss gegen die Wahnsinnigen beiderlei Geschlechts im Straßenverkehr vorgegangen werden. Nur so wird es besser.

    PS: Heute Morgen auf der A5. Die Person am Steuer eines Autos mit Stern gibt Lichthupe, damit ein Krankenwagen Platz macht...

  • Ich teile die Meinung, dass Alkohol und überhöhte Geschwindigkeit für die meisten Verkehrstoten verantwortlich sind.



    Auch sind die Verursacher häufig Männer, aber nicht immer. Ich verurteile auch als Mann dieses Verhalten.

    Jedoch frage ich mich wieso es dazu einer "feministisch inspirierten Wende" bedarf. Da fühle ich mich ausgeschlossen.



    Und vor allem gibt so einer Formulierung den unangenehmen Teilen der Gesellschaft wieder viel Munition an die Hand sich über den Feminismus aufzuregen. Das ist bei diesem Thema aber gar nicht angebracht. Hier geht es ja m.E. gar nicht um die Gleichberechtigung.

  • "Männer sind ein Risiko"



    ist wie



    Migranten sind gefährlich



    oder



    Bürgergeldbezieher sind Sozialschmarotzer



    oder



    Frauen sind hysterisch



    Merkt ihr hoffentlich selber, diese Überschrift ist ein kompletter Griff ins Klo

  • Verständlich, dass nach tragischen Unfällen harte Reaktionen gefordert werden. Aber pauschal „drastischere Strafen“ lösen das Problem nicht automatisch. Entscheidend ist nicht die Höhe der Strafe, sondern wie verlässlich sie durchgesetzt wird. Das heißt: bessere Beweissicherung, schnellere Verfahren, konsequente Beschlagnahme von Tatfahrzeugen und längere, aber befristete Führerscheinentzüge mit verpflichtender Nachschulung.

    Ein genereller Dauerentzug oder „immer Haft“ klingt hart, ist aber weder verhältnismäßig noch wirksam — und führt oft nur zu Fahren ohne Führerschein.

    Auch bei der Tempolimit-Debatte gilt: Emotion raus, Wirkung rein. Ein einheitliches, moderates Limit oder variable Geschwindigkeiten an Unfallschwerpunkten wären sinnvoller als ideologische Schlagworte.

    Kurz: Nicht einfach härter, sondern zielgenauer sanktionieren — dann wird der Verkehr wirklich sicherer.

  • Mir ist herzlich egal, welches Geschlecht, welches Alter, welchen Vor- und Nachnamen die Person hinterm Steuer hat.

    Dass er/sie sich an Regeln hält, aufmerksam fährt, für Strecken von ein paar Kilometern eher das Rad oder E-Bike nimmt, so etwas hingegen finde ich schon wichtiger. Was übrigens gesund wie adrenalinabbauend sein soll, hört man: Das Radeln.

    Und als Ceterum Censeo: Die offenen und versteckten Bezuschussungen des Auto-Verkehrs gehören so oder so dringend abgeschafft, aber das nur zur Seite gesprochen.

  • Nur ein wenig off topic: 'Ampelphasen für zu Fuß gehende Menschen'

    Ein kleiner Test: bitte mal die Augen schließen und sich eine Menschenmenge vorstellen, die in einer beliebigen Stadt vor der Fußgängerampel auf Grün wartet. Was sehen wir da vor dem inneren Auge? Ich jedenfalls jede Menge Menschen, aber bestimmt nicht nur Männer.

  • Und wie viele Kilometer fahren Frauen Auto im Jahr und wie viele km Männer? Ich kenne einige Paare bei denen die Frau nicht gerne auf der Autobahn fährt und dies dem Mann überlässt. Ich bin froh, dass meine Frau und ich uns das bei langen Fahrten teilen und ich nicht alles alleine fahren muss. Und nein, bei den Paaren, die ich kenne, ist nicht der Mann der Faktor, der der Frau das Fahren "verbietet" oder nicht mitfahren würde. Ohne die Kilometerleistung sind die Beispiele schwach in der Aussage. Wenn jemand 20.000km fährt und ein andere 5.000km im Jahr ist es recht wahrscheinlich, dass der mit 20.000 km eher mal einen Fehler macht.

    • @Strolch:

      Nur sind es nicht 20.000 im Vergleich zu 5.000 sondern 16.790 (Männer) um Vergleich zu 12.045 (Frauen).

      Also ein Unterschied von rund 25%.



      Damit ist die Diskrepanz bei den Unfällen noch durchaus erklärbar.



      Nicht jedoch bei Alkoholisierten Fahrten, überhöter Geschwindigkeit im Ort oder tödlichen Unfällen.

      Fazit: Männer sind auch pro gefahrenen Kilometer die gefährlicheren Verkehrsteilnehmer.

  • Eine sehr unterhaltsame Diskussion der aufgebrachten Foris*innen.



    Beim Autonomen Fahren ist dann sowieso bald alles anders, ganz neu und entspannt, hoffentlich.



    Vielleicht können die Versicherungen am ehesten Auskunft geben, wo die geschlechtsspezifischen Risiken begründet sind, denn ihre Kalkulationen beruhen auf großen Statistiken.



    Übrigens zu den Zulassungsdaten:



    Viele SUVs dürften zur Kategorie Geschäfts- und Firmenfahrzeug gehören.



    Die zahlreichen, oft für den Fahrtweg schon hochdotierten Service-Techniker, die hunderte Kilometer jeden Tag unterwegs sind, können sich den Verlust der Fahrerlaubnis übrigens auch nicht leisten, so wie andere (Berufs-) Kraftfahrer*innen.



    Wer sich das gemütliche Mitfahren erst einmal erarbeitet hat, kann auf dem Beifahrersitz oder im Fond auch viel Sinnvolleres erledigen, als mit Händen und Füßen an Steuer und Pedalen seine "hohe Qualifikation" unter Beweis zu stellen.

  • "Männer sind ein Risiko"



    Nein, Männer sind kein Risiko. Das ist populistisch!

    • @Demokratischer Segler:

      Das ist Statistik kein Populismus.

    • @Demokratischer Segler:

      Sie sollten erst den Artikel lesen und dann kommentieren. Nicht andersrum.

  • Als Dauerradfahrer, der vor Jahren beschlossen hat, sich nicht mehr in ein Auto und, solange es irgendwie geht, auch in oder auf kein anderes mit motorgetriebenes Fahrzeug zu setzen, habe ich im Alltag wenig von geschlechtsspezifischen Unterschieden bemerkt. Rücksichtloses Verhalten kommt bei allen Geschlechtern, Altersgruppen und allen Typen von VerkehrsteilnehmerInnen, inklusive FußgängerInnen und RadfahrerInnen, vor. StVO § 1 wird vielfach missachtet. Immer mehr VerkehrsteilnehmerInnen scheinen ihr eigenes Ding zu machen, sich durchsetzen zu wollen und wollen immer ganz weit vorne (und in der Mitte) sein. Es fehlt mittlerweile bei vielen ein Bewusstsein davon, dass man im Verkehr durch das eigene Verhalten mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen kommuniziert und vielleicht noch grundsätzlicher an der Basis für alle Empathie, dass es da noch andere Menschen gibt, die auch Rechte und Bedürfnisse haben.

    • @DemokratischeZelleEins:

      Danke für den Hinweis auf die gesellschaftlicher Vielfalt bei der Raserei. Die Baby-Boomer von einst z.B. entwickeln sich inzwischen zur Pedellec-Raserentnergeneration ;-)

      Alle wollen Mitte sein - das kennen wir auch von den etablierten Parteien. Selbst in der taz wird die Union als Partei der Mitte dargestellt, trotz Söder, Dobrindt, Merz, Reiche ... irgendwie wollen sie alle den Autofahrenden nicht weh tun ... also, VerkehrsteilnehmerInnen, ab durch die Mitte !!! Pollittisch voll im Trend.

  • Das Auto war nie nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern spätestens seit der Werbeindustrie eine Prothese für Respekt, Status und angebliche Freiheit. Da werden unerfüllte Bedürfnisse ausgebeutet, deren Ursprünge weit zurück liegen.

    • @aujau:

      Stimmt. Und genauso wie stimmt das - und zwar nicht geschlechtsspezifisch - für 'unser Haus', den Urlaub auf Bali, das e-motorgetriebene KurzfristKinderZurKita-Rad und den Einkaräter.

  • Klischees kann ich auch:



    Was ist mit den Muttis, die ihre Kinder mit dem Hausfrauenpanzer direkt bis ins Klassenzimmer fahren?

    • @Peter Schütt:

      Hätten Sie den Artikel gelesen wüßten Sie, dass das keine Klischees sind. Bei jeder Aussagen stehen die Prozentzahlen. Und die sind wohl eindeutig.



      Und ihr Klischee ist wirklich peinlich.

  • Der Autor sollte sich mal mit den Autoverkäufern unterhalten. Ohne die Zustimmung der Partnerin geht da garnichts mehr. Und dasbetrifft nicht nur die Frage ob der Schmienkspiegel Pink sein muss.

    • @Bernd Simon:

      oh je.

  • Okay....und dann gibt es halt auch noch Rapperinnen wie Ikkimel, die vom Feuilleton ( warum auch immer) als die neuen Feministinnen gefeiert werden, mit Zeilen wie: " Was, er hat kein'n Führerschein? Dann kann er mir gestohl'n bleiben



    Runter von der Straße, Penner, ne, ich kann nicht jeden leiden"



    ....und Bekannte vom Dorf haben mir damals erzählt, das es bei Ihnen Grundvoraussetzung war, als junger Mann einen Führer zu haben, damit die jungen Frauen in der Dorfgemeinschaft mit ihnen ausgehen.

    Was könnte das Auto als Statussymbol also mit der weiblichen Erwartungshaltung zu tun haben?🤔 Die Frau als unbeteiligtes Unschuldslamm an jeder gesellschaftlichen Entwicklung, wie immer?...

    ...Und wieviel Prozent der Unfälle haben mit LKWS und Fernfahrern zu tun und wie steht es da mit der Gewichtung des Geschlechterverhältnisses?

    - überhaupt: wieviele Männer fahren regelmäßig Auto im Vergleich zu Frauen?



    62 Prozent der Fahrzeughalter sind in Deutschland männlich. Das korreliert beinhahe mit der Anzahl oben genannten Verkehrsunfälle.

    Klar hat jede Person schonmal männliche Raser durch die Stadt brettern sehen. Daraus dann ein männliches Problem zu machen, ist populistisch

  • "Männer sind ein Risiko"



    Bekanntlich nicht nur im Autoverkehr. Da hat der Postillon doch die ultimative Lösung:



    www.der-postillon....r-abschiebung.html

    • @sollndas:

      Wenn alle Männer weg sind, werden 100% aller Straftaten von Frauen begangen, erst nach deren Abschiebung ist das Land zu 100% sicher.

    • @sollndas:

      Da ist der Postillon wenigstens konsequent populistisch.



      Wie schon Winston Churchill sagte:



      „Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe.“



      Mir fällt da ein schönes Beispiel aus einer Statistik-Vorlesung ein: In den Jahren 1955 bis 1975 ging die Geburtenrate in Nordfriesland korrelierend zur Anzahl der Störche zurück.



      So etwas nennt man eine Scheinkorrelation.



      Tagtäglich sehe ich Hubschraubermuttis vor der Schule nebenan mit dem SUV bis zur Eingangstür vorfahren. Daher denke ich, dass Fahrzeughaltung und Fahrzeugführung wohl nicht immer identisch sind.

      • @e2h:

        Wenn ich Nebenpunkte kommentieren darf. Churchill sagte das nie, das hat ihm Goebbels erfolgreich in den Mund gelegt. Bei den Störchen gibt es Kausalität, doch sind es dritte Variablen (Einkommen und v.a. Urbanisierung), die auf beides wirken.



        Warum soll eine Frau nicht das Auto auf sich zugelassen haben? Von den ohnehin best*ssten "Dienstwagen" abgesehen, ok.



        Ich hoffe ansonsten wie Sie, dass wie früher auch Grundschulkinder ohne Auto zur Schule kommen und dass die Fläche vor Schulen frei von Stressie-Autos aller Geschlechter bleiben.

      • @e2h:

        Das ist keine Scheinkorrelation, sondern tatsächlich eine Korrelation. Was es nicht notwendigerweise gibt: einen kausalen Zusammenhang zwischen Beobachtung A und B.

  • Es ist an der Zeit, mal zwischen solchen Männern zu unterscheiden die Scheiße bauen und sich dumm/aggressiv/machohaft etc. verhalten und solchen die das nicht machen.

    Die Kategorie "Mann" taugt nach meiner Erfahrung nicht um das zu beschreiben um was es geht.

    Verwendet man diese Kategorie ohne irgendwelche weitere Zusätze blendet man all die Männer aus, die schon heute einfach zivilisiert, empathisch, emanzipiert etc. sind.

  • Da war ja diese alte Statistik:



    90% der Männer sehen sich in der Gruppe der 10% der besten Autofahrer.



    (Bei den Frauen war das so beim Thema soziales Verhalten)



    Tief festsitzende Selbstüberschätzung, bedingt durch leichtes Drücken mit dem Fuß eine oder zwei oder drei to Stahl und Kunststoff beschleunigen zu können. Je höher die Beschleunigung und Endgeschwindigkeit, desto mehr habe ich auf die Kasten. Daher ist natürlich ein Auto höherer Leistung gleichzusetzen mit der eigenen!



    Toxisch dieser Mix, da ja leider die Straße mit anderen zu teilen ist. Führt dann zu Frust und Agression, diese leidige Einschränkung der eigenen Freiheit, des eigenen Könnens.



    Kann dem Artikel zu jedem Aspekt zustimmen! Lösung: Autos mit Leistungslimit bauen, Gewichtsmaximum vorschreiben, Tempolimit auf Straßen und zu guter letzte Fahrtenschreiber einbauen als Pflicht. So kann man auch rückschauend mal ein paar Hormonschwankungen ahnden.

    • @Tom Farmer:

      90% der Männer sehen sich in der Gruppe der 10% der besten Autofahrer.

      Nach meiner Kenntnis waren das nicht "Männer", sondern beide Geschlechter. Am besten war mal eine Geschichte eines Paars beim Kaffee. Sie hatte kein Führerschein, aber sie war sich sicher, wenn sie einen hätte, wäre sie eine gute Fahrerin. Und zu den obigen Statistiken: Wer wird bei diesem Paar und den Familienfahrten wohl den Unfall verursachen, wenn es mal einen gibt?

  • Wir wohnen in einem Ort, wo ziemlich viele wirklich dicke Autos rumfahren. "Mein Haus, mein Grundstück, mein A U T O ... " und das andere sieht man nicht. Klamotten noch. Ja, "meine Klamotten". Und - ich muss sagen: in den meisten "Dickschiffen" sieht man Frauen. Frauen, die ihre Kinder in die Kita fahren, oder Schule, und wieder abholen. Verkehrsregeln? Egal! Muss ja mein Kind abholen. Deshalb gibt's in unserer Straße regelmäßige Verkehrsstaus. Rießige Verkehrsstaus. Aber natürlich - fahren wir über Land oder Autobahn, sieht man unzählige Verkehrsteilnehmer, die wie die Irren fahren. Es ist wie eine Volksepidemie. Meist Männer, aber nicht nur.

  • Die Urteile mit den üblichen Freisprüche bei Todesfällen nach illegalen Autorennen sind mir leider nicht bekannt. Ich kenne jedoch die breite Diskussion um das Raserurteil des BGH nach welchem sich die unteren Instanzen. Hier ging es jedoch niemals um einen Freispruch sondern um die Verurteilung als Mörder. Eine Straftat stellt schon das illegale Autorennen an sich da. Der Autor scheint hier durch eine falsche Darstellung seinen Standpunkt unterstreichen zu wollen.

  • In IRRLAND habe ich Geduld gelernt.



    Irische Menschen sind oft keine guten Autofahrer. Ich pauschaliere mal: Sie gucken nicht auf Radfahrer und Fussgänger und fahren oft sehr unsicher. Wenn die Scheiben beschlagen wischen sie, aber die Lüftung bleibt aus! Allerdings sind sie überhaupt nicht autofanatisch, aber auch oft gezwungen täglich irre Strecken zu pendeln, da der ÖPNV Schrott ist (besonders auf dem Land 'non-existing'.



    Andererseits fahren alle Rentner umsonst Bus und Bahn..



    Ein Kollege sagte, als ich mich über einen Autofahrenden aufregte " he also payed his taxes" (die wesentlich höher sind- besonders für grosse Autos!). Dieser Satz hat mir Geduld geleert. Ich fahre jetzt meist viel langsamer als früher (40 in der Stadt, 90 auf dem Land) und komme viel entspannter an. Das Rasen, besonders nachts mit Klappenauspuff und Fehlzündungsgenerator- wird in Deutschland fast gar nicht sanktioniert. Die Autozentrierung und damit der Autolärm und Flächenverbrauch ist in Deutschland wirklich unerträglich. Eine Verkehrswende ist unter Rot-Schwarz in weite Ferne gerückt. Dumm, teuer und gesundheitsschädlich.

    • @So,so:

      Wenn Sie in Deutschland ohne Anlass oder sichtbare Ursache innerorts 40, und auf Landstraßen 90 km/h fahren (oder auf Autobahnen auf der mittleren Spur mit 110), werden Sie als Verkehrshindernis wahrgenommen, der andere Verkehrsteilnehmer kann ja von außen nicht sehen, ob Sie das aus Unsicherheit oder Ideologie tun. Klar, Sie kommen entspannter an. Aber die anderen?

      • @Vigoleis:

        Wer umgekehrt über 130 fährt auf der Autobahn, überschreitet da schon die Richtgeschwindigkeit, braucht längere Bremswege (Physikunterricht) und sorgt mit für die deutschlandtypischen plötzlichen wie unnötigen Staus bei dichtem Verkehr.



        Wer möglichst viele Autos bei sehr dichtem Verkehr durchbekommen will, lässt sie ca. 80 km/h fahren. So geschieht es bei Evakuierungen oder vollen Straßen über die km/h auf den Tafeln.



        Auch daher seien wir doch etwas entspannter, wenn jemand entspannt ist.

        Nett ist dabei zugleich, andere überholen zu lassen, etwa durch ein Rechtsranfahren o.ä. ab und zu.

      • @Vigoleis:

        ... die Anderen könnten sich auch entspannen und langsamer fahren.



        Sie unterstreichen genau die Aussage des Artikels: viel zu viel Aggression auf der Straße.

  • Ein Detail zum Abschnitt "Lobbyarbeit", das wenig bekannt ist: Die Autoindustrie (mutmaßig vor allem die deutsche) hat vor Jahren EU-weit erfolgreich durchgesetzt, daß schwerere Autos mehr CO2 ausstoßen dürfen als leichtere. Völlig irre. Das ist der Hauptgrund, warum seitdem alle kleinen Modelle eingestellt werden ("lohnt sich nicht") und SUVs den Markt dominieren. Die Politik hätte die Hersteller mit dem Mittel CO2 zwingen können und müssen, kleinere Autos zu bauen - hat sie einfach nicht gemacht. Halte ich umwelttechnisch für fataler als den schleppenden Hochlauf der Elektromobilität, der nebenbei das Riesenproblem mit sich bringt, daß die deutsche Autoindustrie da keine Chance hat. Ob man es mag oder nicht, das Ende der deutschen Autoindustrie wäre eine Katastrophe.

  • Instrumentale Mozart-Orchersterwerke haben meiner Erfahrung nach den besten Einfluss auf die Fahrweise. Die beste Radiosendung, die es je für Autofahrer gab, war "Adventures in good music" de AFN mit ausschließlich klassischer Musik, die von Truckern ausgewählt wurde!

  • Mir gefällt der Artikel leider nicht.



    Ich beschäftige mich seit einer Weile mit der Kategorie Mann-Sein als Problemquelle in den verschiedensten Diskursen und halte sie für Ergebnislos und konstruiert.

    Ein Fehlschluss ist hier, dass das kulturelle Konzept des Mannes mit dem Geschlecht gleichgesetzt wird - und Gender ist eben nicht gleich Sex.



    Diese Verbindung ist nicht notwendig.



    Es gibt hier eine Analogie zum Rassismus, auch wenn Männer als Machthaber nicht diskriminiert werden können, unterliegt die Argumentation dem selben Fehlschluss.

    Statistisch begehen Männer 99% der Aggressionen im Straßenverkehr.



    Doch die Wahrscheinlichkeit, dass ein einzelner Mann im Straßenverkehr aggressiv wird ist nicht 99%.



    Natürlich ist die Gruppe aggressiver Männer am Steuer viel kleiner. Nicht 99% aller Männer sind aggressiv am Steuer, sondern von dem kleinen Anteil von Menschen, die am Steuer aggressiv sind, sind 99% Männer.



    Vielleicht ist hier eine andere Korrelation wichtiger als Männlichkeit und Aggressivität - oder vielleicht ist es Männlichkeit in Kombination mit weiteren Prädikaten? Männlichkeit als riesige Basis des Patriarchats, wird als Ursache der Probleme keine Lösungen liefern.

  • Also ich muss diesem Artikel in fast allem voll zustimmen,zu dicke und zu laute Autos, Raserei, Risikobereitschaft, ist FAST ausschließlich ein Männerproblem, Ausnahmen bestätigen die Regel und natürlich gibt es auch exemplare des anderen GEschlechts die so ticken, aber eben deutlich weniger.

    Was ich aber für eine absolute Falschaussage des Autors halte ist diese:



    " Der ADAC, wichtigster Gegner des in allen Nachbarländern selbstverständlichen Tempolimits auf Autobahnen..."



    Der ADAC ist KEIN Gegener des Tempolimits, ganz im Gegenteil setzt er sich für eine sachliche und wissenschaftlich fundierte Diskussion darüber ein und führt regelmäßig Umfragen durch, die letzte hat sogar ergeben, dass die meisten FÜR ein Tempolimit sind.



    Abgesehen davon, dass mir der ADAC schon das ein oder andere mal bei Pannen geholfen hat und einfach sehr nützlich ist und das zu einem fairen Preis.



    Das hat nichts mit fetischhafter PS-Geilheit zu tun, dass Menschen das nutzen und Mitglied sind.



    www.adac.de/verkeh...obahn-deutschland/

  • Ich muss gestehen, dass ich mich sehr über die Interpretation der Datenlage durch den Autor gewundert habe. So seine 65% Männer beteiligt, wenn schwerverletzte Opfer zu beklagen sind. Doch diese Zahl muss in Kontext gesetzt werden: wie verteilen sich im Auto verbrachte Stunden zwischen Männern und Frauen? 50/50? Nein, die Verteilung liegt bei 62% zu 38%. Da Männer häufig berufsbedingt länger und weiter fahren als Frauen, werden Sie zwangsläufig auch einen höheren Anteil in den Unfallstatistiken ausmachen. Überrepräsentiert sind sie deshalb noch lange nicht. Ich würde mir mehr Verantwortungsbewusstsein bei Zahleninterpretation und weniger reisserische Claims in solchen Artikeln wünschen.

  • 😀

    Nur, die Bedürfnisse nach Verkehrswegen haben sich doch sehr zwischen den Geschlechtern angeglichen. Selbst wegen der CareArbeit. Möglichst gute und schnelle Wege um die kids zu bringen oder holen, werden verlangt.

  • Erstmal vorne weg - ich bin für Tempolimit auf Autobahnen und NULL Alkohol im Straßenverkehr.

    Aber die aufgeführten Statistiken werden schon sehr arg strapaziert:

    "Vier von fünf Pkws in der motorstärksten und umweltschädlichsten Klasse ab 2.000 Kubikzentimeter Hubraum sind dem Flensburger Kraftfahrtbundesamt zufolge auf männliche Besitzer zugelassen."

    Das sind dann 80%

    "Bei Verkehrsunfällen mit dramatischen Folgen steigt die Beteiligung von Männern überproportional. Gibt es schwerverletzte Opfer, sind Männer zu 65 Prozent hauptverantwortlich. Werden Menschen getötet, wächst ihr Anteil unter den Verursachern auf 78 Prozent."

    Das würde ja bedeuten, obwohl mehr Männer große Autos fahren, verursachen sie damit weniger schwere Unfälle als Frauen?!?

    Wie sieht die Statistik aus, wenn man die Korrelation zwischen "Autogröße" und Unfallhäufigkeit/Unfallschwere untersucht?



    Wie sieht generell die Verteilung der Fahrer aus? Ohne diese Zahl sind alle anderen Herleitungen reines Kaffeesatzlesen.

    Ich fahre oft Auto. Aber nicht, weil ich möchte, sondern weil der Bus/Bahn-Verkehr bei uns quasi nicht existent ist, und die Kinder trotzdem in den Schule etc. müssen. Hier müsste man ansetzen.

  • Ist mir noch nicht populistisch genug, trotzdem danke für diesen Artikel!

    Wisst ihr, wenn auch die Polizei mal mehr und vor allem härter eingreifen würde, dann gäbe es weniger Aggressivität auf deutschen Straßen, wie in vielen anderen Ländern auch. Ja, ich weiß, Personalprobleme. Aber die würden viel mehr Ansehen und Respekt von der Antifa kriegen, schließlich ist die Antifa auch gleichzeitig Feind des Automobils.



    Und Autofahrer wagen es nicht mehr, sich alles erlauben zu dürfen.

    Die Strafen sind auch lächerlich gering. Hier sind Punkte in Flensburg oder Radarfotos beliebte Andenken, 60€ fürs zu schnelle Fahren eine Selbstverständlichkeit. Höhere Strafen abhängig vom Lohn, sowie Pfändungen in schweren Fällen werden mehr wehtun.

    Außerdem, sind wir nicht diejenigen, die die Schweiz so vorbildhaft finden? Dann darf es dagegen keinen Einwand geben: Sämtliche Vergehen zu Straftaten umwandeln, wie Rasen oder die Bushaltestelle blockieren! Sogar, wer die Sehhilfe vergisst, oder wie in meinem Fall zerbrochen ist, muss ein Strafverfahren von der Staatsanwaltschaft bedingungslos hinnehmen.

    Streckt die Fäuste für eine Revolution! Gegen die individuelle Automobilität!

  • Zu glauben, dass man den "bösen Männern" mal so richtig wehtut, wenn man die Parkplätze wegstreicht, ist natürlich Blödsinn. Ich habe mehrere Freunde und Bekannte, die einen teuren Sportwagen als Zweit- oder Drittwagen nutzen. Wer allen Ernstes glaubt, dass solche Autos dauerhaft am Straßenrand geparkt werden, der sollte mal dringend wieder unter Menschen und sich mit der Wirklichkeit befassen. Solche Autos stehen natürlich in der Garage. Entweder in der eigenen, oder in angemieteten. Treffen tut man mit solchen Verboten Familien in Innenstädten, die schon jetzt große Probleme haben, ihr Auto auch nur in der Nähe ihres Hauses zu parken. Und NEIN, der Verzicht auf ein Auto ist in solchen Fällen NICHT immer die Lösung. Nachdem man die Kinder zum (nicht fußläufig erreichbaren) Kindergarten gebracht hat, beginnt nämlich das Pendeln zum (nicht mit den Öffis erreichbaren) Arbeitsplatz. Man kann solche Verkehrswenden auf Krampf gerne durchsetzen, mich juckt es nicht. Aber wenn die Akzeptanz der Mitte-Parteien dann noch weiter sinkt sollte das auch niemanden wundern. Egal ob man dies richtig oder falsch findet: "In der Politik sind Emotionen Fakten" (RIP Heiner Geißler)...

  • Zwingende Haftstrafen, dauerhafter Führerscheinentzug (auch bei Berufskraftfahrern) sowie die Einziehung des PKW als Tatwerkzeug (auch bei Fremdbesitz, Vorbild Schweiz) sind alles unterstützungsfähige Forderungen.

    Leider gehen diese durch einen vollkommen unnötigen Genderbezug und die leidliche Forderung nach einer Geschwindigkeitsbeschränkung (andere EU Länder werden diese tendenziell eher lockern) vollkommen unter und werden wohl nicht hinreichend Beachtung finden.

    Eine "feministische Verkehrspolitik" ist genau so unverständlich wie eine "feministische Außenpolitik".

  • Solange wir noch selbst fahren (müssen/dürfen), ist das eine gute Strategie. Das würde viele Verkehrs-Unfälle vermeiden.