#BIKEYGEES e.V. werden ausgezeichnet: Freiräume für Frauen

Die Inititative #BIKEYGEES e.V. hat den 3. Hatun-Sürücü-Preis 2017 verliehen bekommen.

Die Freude bei den #BIKEYGEES ist groß Bild: Annet Audehm

Im Sommer 2016 hat die taz die Initiative #BIKEYGEES mit einem solidarischen Abo unterstützt – umso mehr freut es uns, dass das Engagement des gemeinnützigen Vereins jetzt ausgezeichnet worden ist.

Die Inititative #BIKEYGEES e.V. hat den 3. Hatun-Sürücü-Preis 2017 für des besonderen Engagements für mehr Selbstbestimmung von Mädchen und Frauen verliehen bekommen. Diese wurde im September 2015 von Annette Krüger und Dr. Anne Seebach ins Leben gerufen. Die spontan ins Leben gerufene Aktion, (geflüchteten) Frauen das Radfahren mittels einiger Helferinnen, ein paar gespendeter Fahrräder und eines leeren Platzes nahezubringen, wurde so erfolgreich angenommen, dass inzwischen über 280 Frauen das Radfahren durch #BIKEYGEES erlernen konnten und 44 Fahrräder mit Sicherheitssets vermittelt wurden.

• Alles über die Initiative gibt es auf der Homepage bikeygees-berlin.org – Spenden erwünscht!

 

• Die #BIKEYGEES auf Facebook

 

• Die #BIKEYGEES auf Twitter

 

• Die #BIKEYGEES auf Instagram

Der inzwischen gegründete Verein #BIKEYGEES e.V. versucht mit seinem ganzheitlichen Ansatz, unterschiedlichste Aspekte wie Empowerment, Unabhängigkeit, CO2-neutrale Mobilität, Bewegung an der frischen Luft, Lebensfreude und gemeinsame Erfolgserlebnisse miteinander zu vereinen. Darüber hinaus schlägt er die Brücke zwischen körperlicher Bewegung, Ausgelassenheit und Freude zum aktiven Einsatz des neu erworbenen Sprachschatzes. Das gemeinsame Ziel führt zum Abbau von Berührungsängsten auf allen Seiten.

Bei der Preisverleihung am 3. Februar 2017 im Abgeordnetenhaus zu Berlin würdigte die Laudatorin Sonja Jost die Preisträgerinnen: „Allen, die von dieser Initiative hören, wird ein Lächeln ins Gesicht gezaubert“.

Wichtige Empowerment-Arbeit

Dazu die Gründerin Annette Krüger: „Es ist für uns ein ganz besonderer Moment zusammen mit den anderen Projekten ausgezeichnet zu werden, die diese wichtige Empowerment-Arbeit schon so lange vor uns begonnen haben. Wir alle gemeinsam können so viel mehr Freiräume für Frauen erschaffen – in dieser Stadt und in den Herzen der Menschen. Und hoffentlich hilft uns diese Anerkennung, weiter zu wachsen. Es fehlt uns einfach an Mitteln, mehr Trainingsmöglichkeiten anzubieten.”

Und Gründerin Anne Seebach fügt hinzu: „Hatun Sürücü hat die Fäden ihres Lebens selbstbestimmt, in die Hand genommen. Wann immer ein Mädchen oder eine Frau Radfahren erlernt, tritt sie ein Stück weit in die Fußstapfen von Hatun. Sie erweitert ihre Unabhängigkeit und erschließt sich mutig ein neues Terrain.“

Inbegriff einer starken und mutigen Frau

Der Hatun-Sürücü-Preis wird 2017 das fünfte Mal vergeben und wird von der Grünen Fraktion ausgelobt. „Hatun Sürücü ist Inbegriff einer starken und mutigen Frau. Die junge Mutter hatte sich aus einer Zwangsehe befreit und führte gegen alle Widerstände ein selbstbestimmtes Leben. Kurz vor Abschluss ihrer Gesellenprüfung zur Elektroinstallateurin wurde sie Opfer eines sogenannten Ehrenmordes: Am 7. Februar 2005 wurde sie von einem ihrer Brüder auf offener Straße erschossen.“ 

„Die Frauen, die bei uns das Fahrradfahren gelernt haben, sehen es auch als ihren Preis an” – das ist für Annette Krüger das schönste am Gewinn des Hatun-Sürücü-Preises.

NICOLA SCHWARZMAIER