Bahn wehrt sich: Kampfansage gegen Fernbusse

Die Buskonkurrenz kostete die Bahn 2014 rund 120 Millionen Euro Gewinn. Im März will der Konzern mit einem Preiskonzept in die Offensive gehen.

Bus oder Bahn? In Freiburg halten die Konkurrenten sogar direkt nebeneinander. Bild: dpa

BERLIN taz | Von den Fernbussen will sich die Deutsche Bahn AG nicht weiter Kunden abjagen lassen. „Wir werden mit dem Fernverkehr in die Offensive gehen“, sagte DB-Chef Rüdiger Grube am Dienstagabend in Berlin. Zudem kündigte er eine neue Strategie für die bahneigenen Fernbusse und für den Bahnfernverkehr an. „Wir werden im Fernverkehr – ob auf der Schiene oder Straße – entschlossen handeln.“

Anfang 2013 hatte die Bundesregierung den deutschen Fernbusmarkt liberalisiert – und damit der bundeseigenen Deutschen Bahn neue Konkurrenz geschaffen. Unter den im Bundestag vertretenen Parteien waren diese Pläne nur bei der Linken auf Kritik gestoßen. Während Kunden sich über neue Angebote freuen, schmälert die Buskonkurrenz die Gewinne der Bahn. Nach Angaben des Unternehmens hat die neue Konkurrenz das Konzernergebnis allein im vergangenen Jahr mit rund 120 Millionen Euro belastet.

Anfang Dezember hatte die Bahn eingeräumt, dass sie ihr derzeitiges Preis- und Rabattsystem überprüft. Es gehe um ergänzende Rabattangebote; die Bahncards 25 und 50 werde es in der bisherigen Form weiterhin geben, hatte Bahnpersonenverkehrsvorstand Ulrich Homburg gesagt.

Bahnchef Rüdiger Grube mahnte nun „faire Rahmenbedingungen zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern“ an. Allein die Klimaschutzinstrumente EEG-Umlage, Stromsteuer und Emissionshandel belasteten ausgerechnet das klimafreundlichste Verkehrsmittel, die Bahn.

„Zudem zahlt kein Fernbusbetreiber auch nur einen Cent für die Nutzung der öffentlichen Infrastruktur.“ Mautgebühren kenne die Branche nicht. Auch müsse kein Fernbusunternehmen und keine Fluggesellschaft Fahrgäste für Ausfälle und Verspätungen infolge höherer Gewalt entschädigen, die Bahn aber wohl.

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