Barbara Hendricks: Wie lässt sich die Schöpfung retten?

Drei Fragen an prominente Kirchenfunktionäre

Bild: Maurizio Gambarini dpa

Barbara Hendricks ist Bundesumweltministerin (SPD) und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

 

Als Umweltministerin kümmere ich mich fast jeden Tag um die Bewahrung der Schöpfung. Klimaschutz ist da ein zentrales Thema, wo wir gegen große Widerstände einiges erreicht haben. Aber zur Schöpfung gehören ja auch die Natur, die Artenvielfalt, sauberes Wasser und gute Luft. Für all das kämpfen wir, aber das sind natürlich auch dicke Bretter. Was die Kirche angeht, finde ich, dass Papst Franziskus mit seiner Umwelt-Enzyklika und seinen klaren Worten einen großen Anteil am Zustandekommen des Pariser Klimaschutzabkommens hat.

Da gibt es viele Möglichkeiten: Die Kirchen könnten einen Teil ihrer Wälder der Natur überlassen statt sie zu bewirtschaften. Sie könnten auf Kirchengütern ökologischen Landbau betreiben. Oder ihr Kapital nachhaltig anlegen, also zum Beispiel in erneuerbare Energien und fortschrittliche Umwelttechnologien.

Wir helfen den Fidschi-Inseln bei der Ausrichtung der nächsten Weltklimakonferenz in Bonn, das ist ein ziemlich großes Projekt. Im Bereich Naturschutz fangen wir 2017 damit an, Wasserstraßen zu renaturieren, die für den Güterverkehr nicht mehr gebraucht werden. Aber auch die kleinen Dinge können helfen: Auf Plastiktüten verzichten zum Beispiel, das machen immer mehr Menschen. Und im Sommer mache ich Schöpfungs-schonend Urlaub in Brandenburg.