Basic-Interview: "Das ist der richtige Partner"

Basic-Finanzvorstand Johann Priemeier kann die Vorwürfe gegen Lidl nicht nachvollziehen. Er will beweisen, dass sich durch den Einstieg nichts ändert.

taz: Herr Priemeier, warum wollen Sie Basic nun doch nicht komplett an die Schwarz-Gruppe verkaufen?

Johann Priemeier: Unser ursprünglicher Plan war eine Beteiligung von 23 Prozent, um neues Kapital ins Unternehmen zu bringen und schnelleres Wachstum zu ermöglichen. Daran halten wir auch fest. Durch das Übernahmeangebot der Schwarz-Gruppe an alle Altaktionäre ist dann ein enormer öffentlicher Rummel entstanden. Darum haben wir gesagt, wir stoppen die weitere Übernahme und beweisen, dass sich bei uns durch die Beteiligung der Schwarz-Gruppe nichts ändert.

Können Sie es denn nicht nachvollziehen, dass viele Ihrer Kunden mit einem Unternehmen wie Lidl nichts zu tun haben wollen?

Ehrlich gesagt: Ich habe den Eindruck, dass da viele Behauptungen und Vermutungen gestreut werden und auch die Presse den Teufel an die Wand malt.

Haben Sie einmal die Gewerkschaft Ver.di kontaktiert, die viele Fälle von schikanierten Lidl-Mitarbeiterinnen dokumentiert hat?

Ich halte nichts davon, mit Dritten über so etwas zu diskutieren. Ich rede lieber direkt mit den Betroffenen. Ich kenne mehrere Leute, die bei Lidl arbeiten - und ich habe noch niemanden getroffen, der sich beschwert. Und ich kann Ihnen versichern: Wir werden unsere Mitarbeiter auch in Zukunft nicht schikanieren.

Nicht nur die Kunden waren empört, auch wichtige Lieferanten haben die Verträge mit Basic gekündigt. Wie kommen Sie künftig an Ihre Ware?

Bei Dennree waren wir bisher von einem großen Lieferanten abhängig. Dahin wollen wir gar nicht wieder zurück. Wir bauen jetzt eine eigene Logistikstruktur aufzubauen.

Wenn Sie den Aufruhr der letzten Wochen so ansehen: Wünschen Sie dann, Sie hätten sich nie mit Schwarz/Lidl eingelassen?

Nein, ich stehe zu unserer Entscheidung. Wir wollen wachsen und damit den Biofachhandel stärken. Doch das geht nicht ohne finanzstarke Partner. Venture Capital oder ein Börsengang wäre die schlechtere Lösung gewesen. Darum bleibe ich dabei: Die Schwarz-Gruppe ist der richtige Partner.

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