Bedrohte Tierarten in Australien: Artenschutz für Koalas

In Australien sollen bedrohte Koalas als gefährdete Tierart unter besonderen Schutz gestellt werden. Diese Regelung gilt jedoch nur nur für einige Bundesstaaten.

In Australien haben Koalas auch einen hohen symbolischen Wert. Bild: ap

SYDNEY/BERLIN afp/taz | Die australische Regierung will die besonders gefährdeten Koalas besser schützen. Umweltminister Tony Burke sagte am Montag, bedrohte Populationen der grauen Beuteltiere sollten auf die australische Liste der gefährdeten Arten gesetzt werden.

Bedroht sind Koalas (Phascolarctos cinereus) demnach in den Bundesstaaten New South Wales, Queensland und in der Hauptstadtregion Canberra, weil ihre Lebensräume dort immer kleiner würden.

Auch Autos, Hunde und Krankheiten gefährdeten den Bestand. Die Tiere seien „eindeutig in Schwierigkeiten, also müssen wir etwas unternehmen“, sagte Burke.

Die Koalas seien für Australien Tiere mit hoher Symbolkraft und hätten einen „besonderen Platz“ in der Gesellschaft, sagte Burke. In anderen Gegenden in den südlichen Bundesstaaten Victoria und New South Wales gedeihen die niedlichen Beuteltiere seinen Angaben zufolge dagegen so gut, dass die Behörden eingreifen müssten, um ihre unkontrollierte Ausbreitung einzudämmen.

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten mehrere Millionen Koalas in Australien. Experten schätzen den Bestand der Beuteltiere, die rund 20 Stunden am Tag schlafen und sich ausschließlich von Eukalyptusblättern ernähren, heute nur noch auf 43.000 bis einige hunderttausend Exemplare.

Im vergangenen Jahr warnte eine offizielle Studie vor einer zunehmenden Gefährdung der Koalas. Heißeres und trockenes Wetter führe dazu, dass der Nährwert der Eukalyptusblätter, der Hauptnahrung der Koalas, zurückgehe, sagte damals Deborah Tabart, von der Australian Koala Foundation.

„Der Klimawandel beginnt sich wirklich auf die Koala-Bestände auszuwirken.“ Sollte die Regierung nicht aktiv werden, könnten die Beuteltiere in 30 Jahren vollständig ausgestorben sein, warnte Tabart.

Die Ankündigung des Umweltministers bezeichnete die Tierschützerin als „ein Sieg" für die Bundesstaaten, sie bedauert jedoch, dass diese Regelung nicht auch für die bedrohten Koala-Populationen in Victoria gelten solle.

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