Bergung der havarierten „Costa Concordia“: US-Firma soll Wrack bergen

Das Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ soll in einem Stück geborgen werden. Die gesamte Aktion soll innerhalb eines Jahres abgeschlossen sein.

Eine US-Spezialfirma wird die gekenterte „Costa Concordia“ für den Abtransport vorbereiten. Bild: dpa

MAILAND dapd | Das vor der italienischen Insel Giglio havarierte Kreuzfahrtschiff „Costa Concordia“ soll innerhalb eines Jahres in einem Stück gehoben und in einen italienischen Hafen geschleppt werden.

Das Bergungsunternehmen Titan Salvage habe die Ausschreibung zur Bergung des Wracks gewonnen, teilte die Reederei Costa Crociere am Samstag mit. Anfang Mai solle mit den Arbeiten begonnen werden, hieß es. Die italienischen Behörden müssen dem Plan noch zustimmen.

Am 13. Januar lief die „Costa Concordia“ vor Giglio auf ein Riff auf. Das Schiff neigte sich zur Seite und liegt seitdem halb versunken auf den Felsen im Wasser. 32 Passagiere und Besatzungsmitglieder kamen bei dem Unglück ums Leben. Zwei Personen gelten noch immer als vermisst. Ende März wurden die Arbeiten zum Abpumpen des Treibstoffs beendet.

Inselbewohner fürchten um den Tourismus

Bewohner der Insel vor der toskanischen Küste sind besorgt, die Bergungsarbeiten könnten den für die Insel so wichtigen Tourismus beeinträchtigen. Vor Giglios Küste liegen außerdem beliebte Fischgründe und ein Schutzgebiet für Delfine.

Es sei wichtig, dass das Schiff in einem Stück und mit dem geringstmöglichen Auswirkungen auf die Umwelt, die Wirtschaft und die Aktivitäten im Hafen der Insel geborgen werde, sagte der Bürgermeister der Insel, Sergio Ortelli. Außerdem sei es wichtig, dass die Arbeiten wie geplant innerhalb eines Jahres abgeschlossen würden, „damit wir zur Normalität zurückkehren können“.

Kooperation mit italienischer Firma

Der Schutz der Umwelt habe bei der Bergung höchste Priorität, teilte die Reederei mit. „Wie auch bei der Bergung des Treibstoffs haben wir uns darum bemüht, die beste Lösung zu finden, um die Insel und die maritime Umwelt und damit den Tourismus zu schützen“, sagte Costa-Chef Pier Luigi Foschi. Um den Betrieb des Hafens von Giglio möglichst wenig zu beeinträchtigen, werde die Bergungsmannschaft in der nahe gelegenen Hafenstadt Civitavecchia Quartier beziehen, kündigte Costa Crociere an.

Das in Pompano Beach im US-Staat Florida ansässige Unternehmen Titan Salvage hat den Informationen auf seiner Website zufolge seit 1980 mehr als 350 Wracks gehoben. Für die Bergung der „Costa Concordia“ will das Unternehmen mit der italienischen Firma Micoperi zusammenarbeiten, die auf Bauarbeiten unter Wasser spezialisiert ist. Insgesamt hatten sich sechs Unternehmen um den Auftrag beworben.

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