piwik no script img

Berichterstattung über Anti-AfD-ProtesteFreiheit verpflichtet

Tobias Bachmann

Kommentar von

Tobias Bachmann

Wie steht es um die Pressefreiheit? Selbstkritische Fragen täten nach den Ereignissen bei den Protesten gegen die AfD-Jugend allen Beteiligten gut.

AfD gehört blockiert – aber ­Journalismus? Straßen­blockade am 29. 11. gegen das Treffen der AfD-Jugend Foto: PM Cheung/AdoraPress

W irft einer der reichweitenstärksten Jour­na­lis­t*in­nen selbstkritische Fragen auf zur Verantwortung der Medien für die aufgeheizte Stimmung in der Gesellschaft, ist das ein gutes Zeichen.

Noch besser, wenn er auch den Vize-Chefredakteur eines der reichweitenstärksten und polarisierendsten Medien des Landes danach befragt, Paul Ronzheimer von der Bild. Bitter jedoch, wenn selbstkritische Antworten darauf ausbleiben oder reichlich dünn ausfallen.

So passiert in der Markus-Lanz-Talkshow am Dienstag. Ein Schwerpunkt: die Proteste gegen die Gründung der AfD-Jugendorganisation „Generation Deutschland“ am vergangenen Wochenende in Gießen. Genauer, ein Vorfall, der sich dort ereignete: Als Ronzheimer mit einem Kamerateam für die Sat1-Sendung „Ronzheimer – Wie geht’s, Deutschland?“ dabei war, während einer der vielen Demonstrationen gegen den Kongress der Rechtsextremisten Interviews zu führen, sei er von einigen Menschen erkannt und bepöbelt worden, erzählt er. Nach einer Durchsage von einem Lautsprecherwagen aus sei die Sache besonders ungemütlich geworden.

Eine Person verkündete, dass es Ronzheimer sei, der vor Ort gerade um Interviews bitte. Und dass die Demonstrierenden es sich überlegen könnten, ob sie mit ihm sprechen wollten. Dann fügte die Person hinzu, die Bild-Zeitung habe bei der Demo nichts zu suchen, weil sie „im Interesse der großen Konzerne den Boden bereitet für eine Koalition von CDU und AfD“.

Worüber man hätte reden können

Immer mehr Leute hätten dann gerufen „Haut ab“, „Nazis raus“, „Es gibt kein Recht auf Nazi-Propaganda“, so Ronzheimer. Ein Reden mit den Menschen sei nicht mehr möglich gewesen. Als das Team die Dreharbeiten habe abbrechen wollen, seien ihnen viele gefolgt. Die Polizei habe das Team schließlich auf das Gelände der Stadtwerke eskortiert und für eine Stunde isoliert.

Bei Lanz werden Videos eingespielt, die Teile des Vorfalls belegen. Nach Minuten im Dialog dazu mit Ronzheimer fragt Lanz die „The Pioneer“-Journalistin Karina Mößbauer, „ob wir [die Medien] in irgendeiner Form möglicherweise Fehler gemacht haben, Dinge falsch gemacht haben, in den letzten zehn Jahren, im Umgang miteinander?“

Davon ausgehend hätte man über vieles reden können. Über toxische Praktiken wie „rage bait“, die nicht wenige Medienhäuser anwenden, um in Zeiten sozialer Medien auf einem immer umkämpfteren Markt zu überleben – also Inhalte publizieren, die gezielt Wut oder Empörung auslösen. Oder über die aktive Rolle gerade auch der Bild-Zeitung darin, die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben und Positionen rechtsextremer Kräfte wie der AfD salonfähig zu machen.

Nach einem Wochenende, an dem die Partei mit der „Generation Deutschland“ ihre Jugendarbeit neu formieren konnte und damit ein handfestes Scharnier zu verfassungsfeindlichen rechtsextremen Vorfeldorganisationen schuf, wäre das durchaus angemessen gewesen.

Guten, aufrichtigen Journalismus braucht es

Eine wirkliche Antwort auf Lanz’ Frage bleibt aber zunächst aus, von Mößbauer wie von Ronzheimer. Als Lanz nachhakt, sich noch einmal kritisch auf die Aktionen gegen Ronzheimer bezieht und fragt, was die Medien dafür tun können, dass man wieder versöhnlicher miteinander ins Gespräch kommen kann, sagt dieser: „Ich glaube, wir müssen vor allem erst mal Journalismus machen. Das, was wir heute machen. Wir sprechen darüber, was auf der linksradikalen Seite passiert ist, so wie wenn es auf der rechtsradikalen Seite passiert.“

Und obwohl die Antwort einen wahren Kern hat – dass es guten, aufrichtigen Journalismus ganz gewiss braucht, um aus der Polarisierung der Gesellschaft wieder hinauszufinden –, bleibt sie dürftig, oberflächlich. Haftet wie ein Stück Stahlblech an einem riesigen Magneten namens Hufeisentheorie, an dem seit Jahren so viele womöglich gut gemeinte Debatten kleben bleiben.

Dabei steckt in dem Vorfall um Ronzheimer eigentlich viel mehr. Die Frage nämlich, was die Pressefreiheit delegitimiert, gerade in Zeiten immer weiter erstarkender antidemokratischer Kräfte. Und auch die um journalistischen Sorgfaltspflichten. Das wird deutlich, spricht man auch mit den „Widersetzen“-Leuten, die im Lanz-Beitrag bemerkenswerterweise nicht zu Wort kommen.

Laura Wolf, eine Sprecherin des Bündnisses, hatte das Vorgehen der De­mons­tran­t*in­nen gegen Ronzheimer verteidigt. „‚Widersetzen‘ steht gegen rechte Hetze“, sagte sie der taz. Deshalb seien Ronzheimer und andere Bild-Leute unerwünscht gewesen. Eine Grundlage für eine journalistische Zusammenarbeit bestehe aus ihrer Sicht nicht, weil das Blatt regelmäßig vom Presserat wegen Verstößen gegen den Pressekodex gerügt werde.

„Fair, nach bestem Wissen und Gewissen“ berichten

Tatsächlich sprach der Presserat allein in diesem Jahr bislang fast 30 Rügen gegen die Bild aus. Mehrere wegen Verstößen gegen die Grundsätze der Wahrhaftigkeit oder der Sorgfalt in der Berichterstattung.

Die Pressefreiheit ist in Artikel 5 des Grundgesetzes geregelt. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung dürfen die Medien über alles und wie sie wollen, berichten. Mit einer Einschränkung: Sie dürfen keine falschen Tatsachen behaupten.

Der Pressekodex definiert darauf aufbauend eine Berufsethik unter Journalist*innen. Diese müssten sich ihrer „Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit und ihrer Verpflichtung für das Ansehen der Presse bewusst sein“, heißt es in der Präambel. Das bedeute, „fair, nach bestem Wissen und Gewissen, unbeeinflusst von persönlichen Interessen und sachfremden Beweggründen“ zu berichten.

Rechtlich bindend ist der Pressekodex nicht, die gesetzlich verbriefte Pressefreiheit hingegen weit gefasst. Hendrik Zörner, ein Sprecher des Deutschen Journalisten-Verbands, bringt es auf den Punkt: „Jeder, der als Presse erkennbar ist, muss frei recherchieren können.“

Und doch ist es wie mit jedem Gesetz: Halten Menschen es für illegitim, kann es sein, dass sie sich dagegen auflehnen. Das kann man skandalisieren – muss man manchmal sogar. Aber man sollte sich auch fragen, was man selbst tun kann, um die Legitimität wieder herzustellen – für sich und alle anderen: Wem die Pressefreiheit am Herzen liegt, der sollte sich an den Pressekodex halten.

Gemeinsam für freie Presse

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Alle Artikel stellen wir frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade in diesen Zeiten müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass kritischer, unabhängiger Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Tobias Bachmann
Jahrgang 1989. Schreibt seit 2022 für die taz, vor allem über soziale Bewegungen und gesellschaftlichen Wandel, Protest, Migration und Flucht. Studiert einen Mix aus Ökologie, Ressourcenökonomie, Politikwissenschaften und kritischer Theorie in Berlin. Seit März 2025 taz-Volontär, aktuell bei taz zwei/medien.
Mehr zum Thema

145 Kommentare

 / 
  • "Eine Grundlage für eine journalistische Zusammenarbeit bestehe aus ihrer Sicht nicht"

    Wie stellt sich Laura Wolf die Arbeit von Journalisten vor, dass sie eine "Zusammenarbeit" einfordert. Journalisten sind nicht die willfährigen Zuarbeiter für politische Gruppen. Wenn doch, dann machen Sie etwas falsch. Laura Wolf hat nicht verstanden, was Pressefreiheit bedeutet.



    Pressefreiheit ist das Grundrecht von Medien, Meinungen und Informationen ungehindert verbreiten zu können. Und Ronzheimer wurde behindert.

    • @Rudolf Fissner:

      ""Und Ronzheimer wurde behindert.""



      ==



      Nein.



      Ronzheimer hat versucht mit Demonstranten ein Gespräch zu beginnen was von den Demonstranten rigoros verbal abgelehnt wurde.

      Zusätzlich hat Ronzheimer eskaliert - sonst wäre ihm nicht von der Polizei geraten worden den Ort der verbalen Eskalation zu verlassen.

      Darüber hinaus haben Lanz/Ronzheimer gegen sämtliche Normen eines informierenden Journalismus verstossen.



      Das über eine Demonstration und Blockadeversuche berichtet wird kommt häufiger vor wobei der Journalist die Freiheit besitzt, die Situation aus seiner Sichtweise heraus entsprechend zu beschreiben.

      Das Novum in der Lanzsendung und das Novum in der Berichterstattung von Ronzheimer war und ist das sie mit keiner Silbe den Zuschauer informiert haben, das es um eine Neugründung einer rechtsextremen Jugendorgansition der agd ging und geht -- gegen die sich die Demonstration und die Blockadeversuche wendeten.

      Oder ist Ihnen eine Berichterstattung über Demos oder Blockaden bekannt bei der vergessen wurde das Motiv der Demonstranten zu schildern?

  • Selbst ein Ronzheimer darf fragen, so grenzschmierig die Bild auch oft schreibt und hetzig sie Kampagne fährt.



    Darauf hinweisen ist auch okay.



    Am besten friedlich auslachen oder ihn nach seinem Ethos fragen, ob er wirklich nicht Besseres im Leben gefunden hat, als bei der Springerpresse seine Schillinge zu beziehen.

  • Es ist Springer.

    Jeder der dort wirkt (vom Pförtner bis Inhaber, aber auch speziell die PR-Agenten die sich Journalisten nennen) sollte so behandelt werden das es _gerade nicht_ strafrechtlich relevant ist - und auch nicht besser.

    Es ist natürlich taktisch klüger diese Individuen, nicht wie im Artikel beschriebenen Fall, so auf dem Leim zu gehen. Die kennen sich halt auf diesem Feld aus und ziehen typischerweise ihr Manna genau aus solchen Verhalten.

    Das beste ist: Solche Leute einfach laut auszulachen und einfach stehen zu lassen, einfach als Loch in der Luft zu behandeln.

    • @Thorsten Gorch:

      Journalisten wurden nicht einfach nur ausgelacht oder ignoriert. Sie wurden aggressiv angegangen und in ihrer Arbeit behindert.

      Wenn solche lustig lachende Clowns an die Macht kommen, denn wird man von Journalisten nicht einmal mehr das Loch in der Luft wahr nehmen.

    • @Thorsten Gorch:

      Nun ja, meine Art mit Springer umzugehen ist diese: Ich habe seit gut zehn Tagen das sehr günstige Black-Friday-Jahresabo von WELTplus um mich dort im Kommentarbereich mit den ca. 80-90% AfD-Sympathisant*innen auseinanderzusetzen.

  • Auch Reporter ohne Grenzen berichtet darüber dass Medienschaffende zunehmend in Deutschland bedroht, belästigt und körperlich angegriffen werden



    Die meisten dieser Übergriffe gehen auf das Konto der extremen Rechten, mitunter aber auch auf das der extremen Linken.

    Viel mehr an Info war das auch bei Lanz nicht. Nur zusätzlich ausgemalt um die Geschehnisse in Gießen, wo sich regelrecht eine geifernde Masse gebildet haben soll rund um den Journalisten.

    Es erschreckt, wie solche Vorgänge klein geredet werden. Manche Dinge müssen heilig bleiben. Die Pressefreifeit gehört dazu.

  • Wer noch ein sinnvolles & innovatives Geschenk zum Weihnachtsfest für seine Lieben benötigt, dem sei folgendes Buch von Günter Wallraf wärmstens empfohlen



    " Der Aufmacher : Der Mann, der bei Bild Hans Esser war "



    Aktueller denn je...

  • Sach mal so : Das Schweinchen 🐽 erkennste immer am Ringelschwänzchen! Gelle 🙀🥳🧐



    & ich dachte - sauber -



    “…Paul Ronzheimer von der Bild…“ 👍



    & Däh



    “.…Dann fügte die Person hinzu, die Bild-Zeitung 👎 habe bei der Demo nichts zu suchen, weil sie „im Interesse der großen Konzerne den Boden bereitet für eine Koalition von CDU und AfD“.



    & passim



    “Deshalb seien Ronzheimer und andere Bild-Leute 👍 unerwünscht gewesen.…“

    Ja. Es gab mal Zeiten - da wechselten seriöse Journalisten die Straßenseite - wenn sie Peter Sudelpepe Boenisch zu begegnen drohten!



    (Wolfgang 🚬Neuss “Ich bin ja nicht höhnisch.



    Aber ich arbeite immer noch bei Herrn Puntila und seinem Boehnisch!“



    & Harry Rowohlt setze 20 Öschis = Heiermann = 5 DM auf seinen Kopf aus!;)



    & Klaus Theweleit en •



    “Frank Schirrmacher (das den Herrn auf die angemessene Mittelgröße zurückstufte; wo einige ihrer Kollegen sich in Lobgesängen ergossen hatten. Peinlich!)

    Hintergrund: die schleichende Diekmannisierung der taz; und, auf das Fanmeilen-Wesen erweitert: die grob vorangetriebene Boulevardisierung des öffentlichen Raums. Das ist kein Klacks.



    Das Wörtchen Bild mit dem Zusatz „-Zeitung“ zu versehen, ist schon ein Verbrechen.…“



    👍

    • @Lowandorder:

      "Sach mal so : Das Schweinchen 🐽 erkennste immer am Ringelschwänzchen! Gelle 🙀🥳🧐"

      Und den Schlachter erkennt man daran, wen er zum Schwein deklariert.

    • @Lowandorder:

      “Ich bin ja nicht höhnisch.""



      ==



      Wenn schon ""Der Mann mit der Pauke"" dann aber auch mehr zum Verhältnis der Bild gegenüber Wolfgang Neuss

      1.. Neuss veröffentlichte einen Tag vor der Ausstrahlung des letzten Teiles eines Durbridge-Krimis mit einer geschalteten Zeitungsanzeige den Namen des Mörders.

      Daraufhin verunglimpfte das Papier mit den großen Buchstaben den Kabaretisten ernsthaft als ""Vaterlandsverräter."" Seit diesem Zeitpunkt war Neuss der erklärte Feind der Springerpresse. (!!!)

      2..Die Springer-Presse, insbesondere die



      BILD, führte eine Hetzkampagne gegen Rudi Dutschke an, den Wortführer der Studentenbewegung, indem sie ihn als "Kommunistenschwein" darstellte, was zu einer massiven Hetze gegen Dutschke beitrug. Nach dem Attentat auf Dutschke am Kuhdamm wurde die Bild & Springe zu Recht mitschuldig an dieser grausamen Tat gemacht. -- was zu gewalttätigen Protesten und Blockaden gegen die Bild führte,

      3.. Wenn nun Lanz Ronzheimer die Chance bietet sich als Unschuldslamm darzustellen erfährt das Neuss Zitat “Ich bin ja nicht höhnisch"" eine neue Bedeutung: Ronzheimer -- das ""arme Opfer"" -- der von der Hetze der Bild nichts gewusst haben will.

  • taz: *... die aktive Rolle gerade auch der Bild-Zeitung darin, die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben und Positionen rechtsextremer Kräfte wie der AfD salonfähig zu machen.*

    "Die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben."

    So war die Bild-Zeitung aber doch schon immer. Im Gewand einer Arbeiterzeitung hat diese sogenannte "Zeitung" jahrzehntelang den kleinen Leuten eingeredet, dass die 'Oberen Zehntausend' in diesem Land schon das Richtige machen. Und man muss jetzt auch nicht lange überlegen, wen die "Bildzeitungsbande" schon wieder im Visier hat.

    'Die Linke' verunglimpfen und den Rechten immer mehr die Hand reichen, damit dieses Springer-Blatt sich keine Wege verbaut, wenn die CDU/CSU irgendwann doch mit der AfD koaliert. Leider wird diese Boulevardzeitung - die in der Vergangenheit die meisten Rügen vom Presserat für Verstöße gegen den Pressekodex erhalten hat - von vielen Bürgern immer noch gelesen.

    • @Ricky-13:

      Wieviele von den " Alfred E. Neumann's " Lesern der Bild wohl damals die Studie über Bild gelesen haben - seufts - stöhn - lechts



      www.bild-studie.de/

  • ""...... aktive Rolle gerade auch der Bild-Zeitung darin, die gesellschaftliche Spaltung voranzutreiben und Positionen rechtsextremer Kräfte wie der AfD salonfähig zu machen."""



    ===



    Auf diesem Auge und Ohren ist Ronzheimer total taub und mutwillig erblinded - unfähig und unwillig über seinen eigenen Schatten zu springen -- siehe Zitat Anfang ""Tatsächlich sprach der Presserat allein in diesem Jahr bislang fast 30 Rügen gegen die Bild aus. ""

    Die Reaktion der jungen Demonstranten fand ich zwar nicht besonders geschickt -- aber nachvollziehbar. Die Hetze von Ronzheimerr und der seltsammen Zeitung während der Ampelregierung reicht doch aus wütend zu sein und es abzulehnen mit Vertretern dieser Zeitung auch nur sprechen zu wollen.

    Der Skandal in der Lanz Sendung war aber ein anderer.

    Die Blockaden hatten einen triftigen Grund. Über die faschistischen Äusserungen inklusive neofaschistischer Propaganda auf dieser seltsamen Gründungsveranstaltung war weder Lanz noch Ronzheimer eine Erwähnung wert.

    Das kann doch wohl nicht wahr sein so eine Schmierenkomödie



    in den Öffentlich Rechtlichen aufzuführen.

    • @zartbitter:

      "Über die faschistischen Äusserungen inklusive neofaschistischer Propaganda auf dieser seltsamen Gründungsveranstaltung war weder Lanz noch Ronzheimer eine Erwähnung wert."

      Man kann von der AFD oder der neu gegründeten Partei halten, was man will. Es ist in Deutschland nun mal ein demokratisches Grundrecht, eine Partei zu gründen und das ist auch gut so. Die Gesinnung dieser neu gegründeten Partei war gar nicht Thema dieser Sendung.

      • @Micha.Khn:

        "...Grundrecht, eine Partei zu gründen.""



        ==



        Entgegen Ihren Aussagen handelt sich um eine Jugendorganisation die neu gegründet wurde, von der der thüringinsche Verfassungsschutz bereits erklärt hat das sich an der rechtsextremen Verfassheit dieser neuen Jugendorganisation sich nichts (NICHTS)



        geändert hat.

        Die alte JU der agd wurde als rechtsextrem eingeschätzt und aus diesem Grund verboten.



        ===



        ""Die Gesinnung dieser neu gegründeten Partei war gar nicht Thema dieser Sendung.""



        ===



        Nochmal: Es geht um die Jugendorganisation der agd die sich bei Neugründung nach Einschätzung des Verfassungsschutzes genauso rechtsextrem gebärdet



        wie die alte Jugendorganisation.

        Der einizige Unterschied der neuen JU zur alten ist das sich die neue JU der agd schwieriger verbieten lässt als die alte -- trotz rechtsextremer Verfasstheit.

        Wenn die Motive der Demonstranten, die sich gegen Rechtsextremus richtete, kein Thema in einer Sendung über die Demonstrationen in Giessen sein sollen stellt sich mindestens die Frage, ob Ronzheimer/Lanz



        über Rechtsextremismus nicht berichten wollen um -- so meine Vermutung - Rechtsextreme in der agd zu schützen.

      • @Micha.Khn:

        Man kann ebend nicht über die AfD denken was man will, wenn man kein rechtsextremistischer Rassist ist. Da gibt es kenn wenn oder aber. Wer mit unserer Regierung nicht zufrieden ist, darf nicht eine vermeintliche Lösung in der Form von unmenschlicher Gewalt gegenüber seinen Mitmenschen sehen. Selber aktiv werden und gemeinsam Demokratie leben.



        https;www.mehr-demokratie.de

    • @zartbitter:

      Kritik an Bild und Ronzheimer ist absolut legitim – aber der vorliegende Kommentar verrutscht ins Schwarz-Weiß-Denken. Wer ernsthaft behauptet, Ronzheimer sei „mutwillig erblindet“, ersetzt Analyse durch Empörung. Ja, die Bild hat zahlreiche Rügen erhalten. Trotzdem entbindet das niemanden davon, journalistische Beiträge konkret zu kritisieren statt pauschal zu verdammen.

      Die Blockade von Journalisten wirkt zudem kontraproduktiv. Wer Medien ausschließt, weil einem die Berichterstattung nicht passt, spielt genau denen in die Hände, die gerne das Narrativ einer eingeschränkten Pressefreiheit bedienen. Wütend zu sein ist keine politische Strategie.

      Und die Lanz-Sendung? Ja, dort wurde manches zu wenig beleuchtet. Dass daraus aber eine „Schmierenkomödie der Öffentlich-Rechtlichen“ konstruiert wird, ist reine Dramatisierung. Vorwürfe von „faschistischen Äußerungen“ verdienen klare Belege, nicht nur Empörung.

      Wer Medien zu Recht kritisiert, sollte selbst sauber argumentieren. Sonst trägt man am Ende genau zur Verrohung bei, die man anderen vorwirft.

      • @Zippism:

        Ronzi (ist) „mutwillig erblindet.“



        ==



        Thüringer Verfassungsschutz gibt Hinweise auf Rechtsextremismus der neuen agd Jugendorganisation. Nach einer "ersten Sichtung der Aussagen & anwesenden Personen unter anderem aus dem rechtsextremistischen Spektrum" bei der Neugründung sieht der Verfassungsschutz " weder eine Mäßigung noch eine Distanzierung oder gar Wandlung der neuen agd-Jugendorganisation von der durch den Verfassungsschutz als rechtsextremen Bestrebung eingestuften Ex -Jungen Alternative". Siehe Aussage Präsident des thüringischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Stephan Kramer, vor einer Woche gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

        In der Lanzsendung wurde mit keinem Wort erwähnt warum es bei den Blockade in Giessen eigentlich ging.

        Eine Schmierenkommödie findet dann statt wenn vom eigentlichen Thema abgelenkt wird (Ablenkung = Tenor Lanz/Ronzheimer war die Gleichsetzung der Linken mit den extremen Rechten) wobei Lanz/Ronzheimer die Einschätzung des thüringischen Verfassungsschutzes



        mutwillig verschwiegen haben.

        Gleichzeitig wurde mutwillig verschwiegen das ein Veranstalter der Demos der DGB war. (Deutscher Gewerkschaftsbund)

  • Der Presserat ist ein hervorragendes Beispiel dafür das freiwillige Selbstkontrolle nicht funktioniert. Wenn das schärfste Mittel eine (i.d.R. folgenlose) Rüge ist und darüber hinaus auch noch jeder Erzwingungsmechanismus fehlt, ist die Wirkungslosigkeit ja Teil des Programms. Ist natürlich in diesem Kontext auch schwierig eine handlungsfähige Institution zu schaffen, ein staatliches Wahrheitsministerium will ich ja auch nicht.

    Zudem regelt der Pressekodex ja im Wesentlichen Ansprüche, die an den Einzelnen gestellt werden. Das ist interessant, da man ja aus Presse andauernd über strukturelle Probleme zu hören bekommt, da ist es schon schräg das man beim eigenen Fach so nachsichtig ist. So findet ja m.E. ein wesentlicher Teil der Beeinflussung des Lesers auf Ebene der Themenwahl statt. Daran das hierdurch das Weltbild geschliffen wird ändert dann auch die Einhaltung journalistischer Standard beim Verfassen jedes einzelnen Artikels nichts mehr.

    • @Julius Anderson:

      Das was sie hinsichtlich der Themensetzung anmerken, hat mit der "inneren Pressefreiheit" zu tun. Unabhängiger Journalismus ist nur dann möglich, wenn diese gewährleistet ist. In einem gut geführten Medienunternehmen ist es Aufgabe der Chefredaktion dieses zu gewährleisten. In schlecht geführten, bestimmt dann auch schonmal der Verleger oder der Vorstandsvorsitzende den Kurs und entscheidet über die Köpfe der Chefredaktion hinweg.

  • BILD-Schlagzeilen vom Tag:

    »Antifa will „Stadt Gießen zum Brennen bringen“«



    »Hessen-Innenminister warnt vor Gewalt«



    »Messe Gießen in Angst vor Anti-AfD-Krawallen«



    »Wasserwerfer! Politiker verprügelt! - Chaoten versuchen, Halle zu stürmen«



    »So sieht in Deutschland eine „friedliche“ Demo aus«



    usw...

    Das Misstrauen der Linken gegenüber Springer hat seine (guten) Gründe.



    Ältere hier im Forum erinnern sich vielleicht noch an die BILD-Schlagzeilen 1967/68. Am Ende wurde Benno Ohnesorg erschossen und ein Attentat auf Rudi Dutschke verübt, dessen Folgen er Jahre später erlag.



    Stimmung machen ist bis heute das Geschäft der Springer-Presse.

    • @Klabauta:

      Sie sagen es, es ist ein Geschäft. Wie bei jedem Business tut der Käufer gut daran, die Angaben des Verkäufers zu überprüfen und ggf zu hinterfragen.

      Gilt auch für das Verhältnis Nachrichtenverkäufer - Leser.

      Nur leider sind die Menschen beim hinterfragen von Informationen nicht halb so aufmerksam oder kritisch wie bei einem Autokauf.

      Einseitige Schuldzuweisungen treffen es daher nicht. Springer stellt lediglich ein Angebot zur Verfügung, der Rest liegt in der Hand der Käufer und Leser.

      Dem setzte selbst das BVerfG anno 1961 entgegen "weil sich nur im Wettbewerb der frei geäußerten Meinungen der demokratische Meinungs-und Mehrheitsbildungsprozeß vollziehen könne, sei es nicht zu verlangen, daß die Wahrheit von Nachrichten und Behauptungen nach Maßstäben gerichtlicher Wahrheitsermittlung festgestellt wird"

      Es endet dann mit dem mündigen Bürger, welcher selbst in der Pflicht steht, sich aus der Meinungsvielfalt eine eigene Meinung zu bilden.

      Würde Springer mit seinen Schlagzeilen keine Resonanz erzielen, dann würde das Geschäftsmodell wechseln

      Was sie beklagen beschreibt somit nur den Zustand einer Gesellschaft die in ihrer Unmündigkeit im Rekordtempo voranzuschreiten scheint

      • @Sam Spade:

        Schonn. My dear friend - but!

        Deswegen ist es aber bodenlos!



        Wenn eine Chefredakteurin der taz



        “Dem Pimmel über Berlin



        Kai Diekmann ☕️☕️ - 🙀👎🥳🧐



        Rüberbringt - wa! 🥴🤢🤮🤑



        share.google/fI0QK8N07LydQ0F9I



        &



        share.google/3EcHuH4iTK8Z7XyIg

        • @Lowandorder:

          So what!

          Was spricht dagegen das Kai Dieckmann taz Genosse geworden ist?

          Der Aufreger wäre für mich eher, das auf dem Bild klar erkennbar ist, dass die taz Genossenschaftschefin Konny Gellenbeck den Kaffee in Einwegplastikbechern serviert.

          Das ist der eigentliche Skandal, Plastikmüll in der taz Kantine. Wäre ein Fall für den Investigativreporter Ronzheimer.

          • @Sam Spade:

            Ironie bitte immer kennzeichnen.

          • @Sam Spade:

            Wenn das die Probe wäre, ob er bei solch einer Recherche auch von den taz-Mitarbeitern niedergebrüllt und rausgeworfen wird, dann wäre die Recherche mehrfach gerechtfertigt.

            An der Absurdität einer solchen Vorstellung kann man erkennen, was ihm da in Gießen widerfuhr.

      • @Sam Spade:

        ›Sprache ist eine Waffe. Halte sie scharf.‹, schrieb Kurt Tucholsky. In seinem Fall war sie ein elegant geführtes Florett, im Fall der Springer-Presse reicht es leider allzu oft nur für einen Vorschlaghammer.



        Und Sprache hat Folgen in der Realität. Das wollte ich mit den obigen Beispielen deutlich machen.

        Wenn das BVerfG 1961 vom ›Wettbewerb der frei geäußerten Meinungen‹ sprach, würde ich ihm entgegenhalten, ob es nicht besser wäre, man tausche Argumente aus anstelle von Meinungen?



        Vielleicht käme das Gericht zudem 64 Jahre später im Zeitalter von Fake-News und völlig aus dem Ruder gelaufener Berichterstattung auf allen Kanälen zu einer anderen Bewertung?

        Zum immer wieder gerne angeführten ›mündigen Bürger‹ haben Sie selbst ja schon alles gesagt.

    • @Klabauta:

      Danke für die Einordnung. Ja, schon komisch, dass linke Demonstrierende nicht so viel von der Bild halten...

    • @Klabauta:

      Auch Sie klingen ein wenig, als wäre Ronzheimer die Demonstranten angegangen und nicht andersherum.

      "Misstrauen" mag ja berechtigt sein. Es mit strafrechtlich relevanten Beleidigungen und physisch bedrohlichem Verhalten zu äußern, ist aber nochmal etwas kategorisch anderes. Diesen Unterscheid nicht zu begreifen oder aus der moralischen Beurteilung auszuklammern, mag sich ja gut anfühlen. Aber es ist der direkte Weg ins Unrecht, wenn man es von außen betrachtet.

      • @Normalo:

        "... strafrechtlich relevanten Beleidigungen und physisch bedrohlichem Verhalten..."

        Wenn die Beleidigungen wirklich strafrechtlich relevant waren, kann er klagen.



        Was ich gehört habe, waren Äußerungen von Demonstrierenden auf Fußballstadion-Niveau, etwa "Geht nachhause! Tschühüss!" und "Nazis raus!" Man muss das nicht gut finden (tue ich nicht), aber strafrechtlich relevant? Das geben die Videos im Netz nicht her.

  • Mich wundert es wie leichtfertig und gedankenlos viele Linke mit der Begrifflichkeit "Nazi" umgehen. Wie will man denn die Einmaligkeit der damaligen Verbrechen glaubwürdig ausdrücken, wenn gleichzeitig Hinz & Kunz (hier: Journalisten) als "Nazi" diffamiert werden?







    Unabhängig davon, dass die "Nazi"-Inflation dazu führt, dass immer mehr Menschen (z.B. Wert-Konservative) als "Nazi" gebrandmarkt werden und damit den größten Verbrechern gleichgestellt werden. Diese Menschen werden zunehmend nicht mehr für einen Diskurs erreichbar sein. So schafft man seine eigenen Widersacher, getreu dem Motto: viel Feind, viel Ehr.

    Was für ein Wahnsinn!

  • "Haftet wie ein Stück Stahlblech an einem riesigen Magneten namens Hufeisentheorie, an dem seit Jahren so viele womöglich gut gemeinte Debatten kleben bleiben."

    Folgendes Problem: Ereignisse wie diese Angriffe tragen massiv dazu bei, dass das Wort "Hufeisentheorie" AUßERHALB der ganz linken Blase alles andere als das Totschlagargument ist, sich mit einem Vorwurf nicht zu befassen, als das der Autor es hier offenbar einsetzen will.

    Vielleicht mal was vorab: Die meisten Menschen ticken weniger ideologisch als der größte Teil des Antifa-Diskurses. Ihre Abscheu gegen Nazis und deren Wiedergänger richtet sich daher deutlich stärker auf deren menschenverachtende Methodik als auf die dahinter stehende Ideologie. Man kann tausendmal argumentieren, dass das erste aus dem letzteren folge - es wird nicht verfangen.

    Die Konsequenz ist, dass diese Menschen auch bei den Gegnern der Nazis auf die Methodik achten, und wenn auch die anfangen, Straßenkampf als legitimes Mittel der politischen Durchsetzung und Menschen- und Bürgerrechte als relativ zu betrachten, dann klappert das Hufeisen in deren Köpfen von ganz allein. Da braucht es keinen Ronzheimer.

    • @Normalo:

      Der Witz bei der Argumentation mit dem Hufeisen ist meist, dass selbst wenn schon irgendwie etwas irgendwie metallisch blinkt, von links mit hunderten von Hufeisen geworfen wird und Vergleiche angestellt werden, warum linksextreme Gewalt besser ist als rechtsextreme Gewalt.

      Ronzheimer hat bei Lanz im Vergleichsmodus nur angemerkt, dass er solch ein aggressives Verhalten gegen Journalisten auch von rechtsextrem kennt. Das war es auch schon. Der Hinweis wäre von links auch ohne seinen Hinweis gekommen (mit aller Berechtigung auch dann)

    • @Normalo:

      "Die meisten Menschen ticken weniger ideologisch als der größte Teil des Antifa-Diskurses."

      Das halt ich für falsch. Wirkmächtig.

      Liegt am dürftigen Begriff davon, was "Ideologie", was Glaube, Hoffnung, Wette auf die Zukunft eigentlich ist. Wie sie wirkt und wie sie vor allem am wirkmächtigsten wirkt, wo sie gar nicht als "Ideologie" sondern als "Normal", "Normalität", "Vernunft", "Rationalität" "Liberal" wahrgenommen und im Selbstbild als quasi naturgesetzlich, naturgegebene "Mitte" verankert ist.

      Antifaschistischer Diskurs, hier "Antifa-Diskurs" genannt, hat keine Bedeutung als das, wo er in diesem Irrtum als "Ideologie" wahrgenommen wird. Dieses Gefühl(!) entspringt der eigenen mindestens Ahnung, ideologisch-erzählerisch gefesselt zu sein.



      Umsomehr man über sich selbst behauptet, dass Gegenteil von Ideologie - also quasi das Naturgesetzlich-Rationale, die Mitte, die Volksgemeinschaft, der Konsens zu sein.

      Wohin der galoppierend wirtschaftslibertär-autoritäre, imperialistisch-nationalistisch-oligarchische Prozess im Kräfteverhältnis führt, ist keine Frage der Ideologie.



      Es ist Sache einer Analyse. Des Begriffs. Der Entscheidung sich dem zu stellen.

      • @Elise Hampel:

        Also ich finde Normalo hat das sehr gut erklärt und Sie täten gut daran, das als Reflektionsansatz der Wirkung ihrer eigenen Ideologie ernstzunehmen, auch wenn sie den Luxus haben, sich mit ihren Wertvorstellungen als "Normalität" oder "Mitte" begreifen zu dürfen. Jenseits dieser angeblichen Selbstverständlichkeiten gibt es aber in unserer Gesellschaft einen ganz klaren Rahmen für zulässige institutionalisierte Ideologie, und die nennt sich Rechtsstaat. Wer den nach eigenem Gutdünken aushebelt oder für vernachlässigbar hält, wird damit leben müssen, dass andere "entscheiden, sich dem zu stellen", die Methodik entsprechend "analysieren" und die vermeintliche Allgemeingültigkeit des "Begriffs" kritisieren - selbst wenn Großkapitalisten von eben jenem Konflikt, der aber auch nicht einseitig provoziert wird, profitieren.

      • @Elise Hampel:

        Ich werde nicht ganz schlau aus Ihrem Einwand, außer dass Sie scheinbar meinen: "Tja wenn die meisten Menschen das ganze nicht so ideologisch betrachten wollen, dann machen die das halt falsch." Das ist natürlich eine wunderbare Meinung, aber wenig "demokratietauglich", fürchte ich. Ich find's auch blöd, dass die Erdatmoshäre so sensibel auf ihren CO2-Gehalt reagiert, und würde der gern erklären, dass wir alle viel besser fahren, wenn sie das bitte abstellt. Aber glauben Sie, die würde auf mich hören?

        Auch die ganzen Fragesätze danach (ja, es sind grammatisch gesehen Nebensätze) stellen nur Fragen, die suggerieren, der Schreiber kenne die Antwort, was schön für den Schreiber ist aber wenig zum Erkenntnisgewinn beiträgt. Tatsächlich hört Ideologie auf, sich jedem denkenden Wesen aufdrängende (das meinen Sie wahrscheinlich mit "quasi naturgesetzliche") Vernunft zu sein, wenn sie von großen Teilen der Betroffenen nicht SO gedacht und erkannt wird. Es gibt nunmal keine eine einzige Vernunft, weil es keine eine, einzig reale Prioritätensetzung gibt, deren Verwirklichung Vernunft dann dienen kann. Also ist das mit der "Normalität" von Ideologie ohnehin eine Illusion.

    • @Normalo:

      Hauptsache weiter rechte Gewalt kleinreden und linke Abgrenzung wie hier zur Empörung nutzen, dazu dient die Hufeisentheorie wunderbar. Das ist nun eher ein verdrehtes Totschlagargument, dass man jedem an den Kopf werfen kann, der nicht quasireligiös an die Theorie glaubt. In dieser Realität muss dann wohl auch Putin ein Linksextremer sein.

      • @TV:

        Inwieweit rede ich rechte Gewalt klein, wenn ich LINKE Gewalt als überflüssig und kontraproduktiv brandmarke (eben WEIL sie die Hufeisentheorie befeuert)?

        Es geht doch nur darum, den Rechten das Feld der selbstdisqualifizierenden Mittel politischer Auseinandersetzung so nachhaltig und sichtbar zu überlassen, dass die breite Abscheu gegen solche Mittel sie allein trifft. Tut man das nicht, denkt der draufsehende Medienverbraucher halt im Zweifel "Die Einen sind ja genau so schlimm wie die Anderen". Und er hat auch insoweit(!) völlig Recht, dass eben Gewalt Gewalt - und als solche schlicht inakzeptabel - ist und die Tatsache, dass die Gewalttaten von Rechts zahlreicher sind als die von Links, daran NICHTS ändert.

        Insbesondere ändert dieses Missverhältnis nichts daran, dass rechte Gewalt außerhalb stramm-linker Balsen nicht als RECHTFERTIGUNG linker Gewalt gesehen wird - sondern BEIDE als gleichartiges Symptom rabiater Überheblichkeit wahrgenommen werden, nur mit anderer politischer Färbung. Ergo "Hufeisen".

    • @Normalo:

      Ja nur sind Straßenblockaden noch kein Straßenkampf und die verbale Ablehnung der Demonstranten gegenüber eines Repräsentanten der Bild Zeitung stellt noch keinen Angriff dar.

      Bleibt jetzt die Frage zu klären, worüber wir hier eigentlich reden. Gesittetes Verhalten auf einer Demo, schön und gut, nur die einschlägigen Medien berichten bei derartigen Themen sowieso was sie wollen und ein passender Anlass findet sich bei solchen Veranstaltungen immer.

      War ja schon aus der Vorberichterstattung ersichtlich, in der Bürger mit potentiellen Krawallmachern gleichgesetzt wurden.

      Es braucht auch nicht unbedingt erst einen entsprechenden Anlass, um die Meinung und damit auch die Vorurteile "dieser Menschen", womit sie anscheinend den braven Bürger aus der Mitte meinen, zu beeinflussen. Bei vielen dürfte das Stichwort Antifa schon ausreichend sein um sich ein Urteil zu bilden.

      Daher finde ich ihre Einwände doch eher unerheblich und denke es ist wichtiger, das die Bürger vor Ort Präsenz gezeigt und gegen die Abhaltung dieses Kongresses protestiert haben. Mag auch der ein oder andere die Wahl der Mittel für unangebracht halten.

      • @Sam Spade:

        Gegen den Protest an sich werden Sie von mir auch kein Sterbenswort hören - nur gegen Mittel, die die Iderale verraten, die die Protestler vorgeben zu verteidigen.

        Und sorry, dass "die Medien ja eh draus machen, was sie wollen", ist für mich als Rechtfertigung, dann halt mit rechts gelesenen Menschen wie Ronzheimer (oder auch den Anschlagsopfern in Budapest, Israel-Unterstützern gegenüber Pro-Palästinenser-Demos etc.) so umzuspringen, wie es die die eigene Wut gerade gern hätte, erst recht unerheblich. Hass ist einfach generell ein denkbar schlechtes Transportmittel für menschenfreundliche Politik.

        Es ist sicher richtig , dass keine öffentliche Handlung je dagegen gefeit ist, negativ dargestellt zu werden. Aber das ist doch kein Grund, es auch noch darauf anzulegen und sich so zu verhalten, dass es wirklich nur noch militante Gesinnungsgenossen postiv auslegen können. Und das ist eigentlich IMMER der Fall, wenn eine Protestform strafrechtlich relevant wird (Nötigung, Beleidigung etc.). Denn ja, auch die "harmlose" Blockade des politischen Gegners ist nichts anderes als eine niederschwellige Form des physischen Kampfes um die Straße.

    • @Normalo:

      Sie können Strassenblockaden gegen Nazis als Straßenkampf framen und damit (bewusst?) die historische Analogie zu den bürgerkriegsähnlichen Zuständen von 1932/33 erwecken, die wesentlich von den blutigen Strassenkämpfen zwischen SA und Rotfrontkämpferbund geprägt waren.



      Nach bürgerlicher Lesart hat diese Konstellation - das gegenseitige Aufschaukeln von Links- und Rechtsextremisten - wesentlich zum Ende der Weimarer Demokratie beigetragen und wird mit Hilfe der Hufeisen-Theorie genutzt, um aktuelle Radikalisierungstendenzen und Gefährdungen für den demokratischen Rechtsstaat fast 1:1 zu erklären. Andere gewichtige historische Faktoren, die aktuell ebenfalls überdeutlich zutage treten - wie die Techtelmechtel diverser „Familienunternehmer“ oder die fehlende Resilienz von Konservativen gegenüber den AfD-Nazis - werden geflissentlich unterschlagen. Nicht ohne Grund, denn es lässt damals wie heute die politischen Eliten alt aussehen.



      DAFÜR stehen die Springermedien und namentlich Paul Ronzheimer als Chefredakteur der Bild. Dass ein Julian Reichelt (von Elsässer und Kubitschek garnicht erst zu reden) da noch etliche Schubladen drunter liegt, macht die Sachs freilich nicht besser.

      • @Abdurchdiemitte:

        Puh, wei mache ich das klar? Vieelciht so: Ich schrieb diesen Post nicht für oder über Leute, die ständig mit der Nase in einem Geschichtsbuch stecken und nach Assoziationen suchen. Es geht NUR darum, wie hier und heute Verhalten ankommt, dass völlig unstreitig als "rabiat intolerant" zu lesen ist, wenn man außer Acht lässt, gegen wen es sich richtet. Und mein Punkt ist, dass der Autor sich in die Tasche lügt, wenn er meint, mit "Oh böse! Hufeisentheorie!" die große Mehrheit der Bevölkerung davon abhalten zu können, solches Verhalten GENAU SO zu beurteilen - also außer acht lassend, gegen wen es sich richtet: Den allermeisten Menschen ist es egal, wer da angepöbelt wurde. Sie sehen die hässliche Fratze des politischen Mobs und seines unberechenbaren, strukturell intoleranten Gewaltpotenzials. Und wenn dieser Mob rote Fahnen schwenkt, dann zahlt das eben auf das Hufeisen-Konto ein. Dafür braucht es kein Geschichtsbuch.

        • @Normalo:

          Einspruch! Sie (die allermeisten Menschen) sehen die „hässliche Fratze des politischen Mobs“ eben nicht - oder nicht zur Gänze, wenn ich es mal ausgewogen im Sinne des Hufeisen-Theorie formuliere.



          Sie sahen nicht den versammelten Nazi-Nachwuchs-Mob in den Hessenhallen, weil Bild darüber eben NICHt berichtete, sondern Herr Ronzheimer es vorzug, dem Publikum die ach so gewaltbereite Antifa zu präsentieren (weil von denen bekanntlich doch die größere Gefahr für die Demokratie ausgeht als von Höckes Scheitelarmee).



          Das habe ich in meinem Post kritisiert (inklusive der Rolle der Springermedien dabei).



          Ansonsten lesen Sie meine Erwiderung auf @Moralpistbote und @Sam Spade weiter unten.

          • @Abdurchdiemitte:

            Ich gebe zu, dass ich die Bild nicht lese (schweres Versäumnis, wenn man Schröders Gerd glaubt). Deshalb kann ich nicht nachvollziehen, ob sie wirklich über die Gründungsveranstaltung der JA 2.0 selbst tatsächlich nichts geschrieben hat. Aber selbst wenn dem so wäre, muss man sich doch klarmachen, dass die Pöbeleien gegen Ronzheimer kein Ausdruck einer freiheitlichen und toleranten Einstellung waren und im Effekt schlicht kontraproduktiv. Der ausgestreckte Finger auf die Bösen, die daraus eine Story gemacht haben, kommt mir zu reflexmäßig.

            • @Normalo:

              Und wenn man schon den (aus meiner Sicht fundamentalen) Fehler macht die eigene Meinungsfreiheit als Lizenz zur bestmöglichen Unterdrückung der Gegenmeinung misszuverstehen: Was an der Weisheit "Don't feed the troll!“ ist so schwer zu verstehen??

          • @Abdurchdiemitte:

            @ Abdurchdiemitte



            👍👍

        • @Normalo:

          Die Frage ist doch, wie die Medien in ihrer Darstellung der Demonstration die Dinge gewichten? Das trägt ja nun nicht unerheblich zur Wahrnehmung durch die Medienkonsumierenden aka Normalos bei. Wenn also die konservative Presse trotz 25 000 friedlich demonstrierender Menschen vor allem über oder aus Sicht eines von einer überschaubaren Anzahl Demonstrierender beleidigten oder bedrängten Journalisten schreibt und somit das Narrativ einer gewalttätigen linken Demonstration befeuert, beeinflusst sie damit gezielt die Meinungsbildung. Und da, wie @Sam Spade weiter oben schrieb, die kritische Prüfung des Gelesenen inzwischen eine eher aussterbende Kunst ist, biegen sich die Leute mit tatkräftiger Unterstützung ebenjener Presse ein Hufeisen zurecht.

          • @Klabauta:

            Stimmt Alles, ist aber keine Lösung, sondern nur mal wieder ein "Schuld sind immer die Anderen"-Plädoyer. Wenn sich jene "Wenigen" (die aber von erstaunlich Vielen Applaus oder eben solche Deflektionen bekommen) die Pöbeleien einfach gespart hätten, gäbe es auch nichts aufzubauschen, oder?

      • @Abdurchdiemitte:

        Der historische Vergleich und die damit einhergehenden Untertellungen kranken an dem Umstand, dass hier ja keinerlei rechte Schlägertrupps angetreten sind und die Gewalt einseitig von links ausging. Straßenkampf ist daher in gewisser Weise ein verharmlosender Euphemismus für das, was man durchaus auch als linksextremistischen Angriff auf unseren demokratischen Rechsstaat bezeichnen könnte, der das Versammlungsrecht ja zu schützen hat.



        Ebenso - wie im Artikel auch vorsichtig angedeutet - kann man mit dem selben Argument gegen pllrisierenden Journalismus ja auch auf Reporter anderer namhafter Zeitung über das ganze Spektrum blauen, die den Pressekodex ähnlich flexibel auslegen, um Clicks zu generieren oder mit Meinungsstücken die Stimmung gezielt aufheizen, um mit "Haltung" Veränderungen zu bewirken.



        Von daher wäre etwas mehr Selbstkritik, wie von Herrn Lanz erfragt, durchaus auch angemessen. Wenn jetzt auf Demos allgemein gegen Vertreter bestimmter Medienhäuser gehetzt werden bzw. diese vom Presserecht nach eigenem Gutdünken auszuschließen, sind wir dann vielleicht doch näher an Weimar als es die rechten es so alleine hinbekommen würden.

      • @Abdurchdiemitte:

        Ihre Theorie ist doch arg weit hergeholt. Die Gründe für das Scheitern der Weimarer Republik sind zu vielfältig, um sie hier ausführen zu können, der Kern ist aber, das eine Demokratie ohne Demokraten halt nicht funktioniert.

        Die BRD mit Weimar zu vergleichen oder gar historische Analogien zu ziehen hält einer genaueren Betrachtung auf keiner Ebene stand.

        Statt Geschichte besser Staatskunde betreiben, dann werden sie erkennen, dass selbst bei einer Alleinregierung der AfD im Bund, dank der förderalistischen Strukturen in und den Aufbau des Rechtssystems hierzulande, der Schaden sich in Grenzen halten würde. Der schlimmste Fall wäre ein politischer Stillstand.

        Die Macht des Parlaments und der Regierung ist in Deutschland nicht annähernd so umfangreich, wie z. B. in Ländern wie Großbritannien.

        Denn bei der Konstitution des demokratischen Rechtsstaats haben die Gründungsväter ganze Arbeit geleistet oder kurzgefasst, nur auf illegalen Wege kann die Demokratie in Deutschland abgeschafft werden. Und an einen Putsch dürften wohl nur Reichsbürger glauben.

        Aber es ist ein Kernelement von Links und Rechts zu glauben, den ganz großen Umbruch aus eigener Kraft bewirken zu können.

        • @Sam Spade:

          … und @Moralapostel.



          Die Straßenkampf-Analogie habe ich ja nicht bemüht, weil ich persönlich ausschließlich sie historisch für zutreffend halte - natürlich führten eine Reihe ganz verschiedener Faktoren zum Untergang der Weimarer Demokratie, das ist doch klar -. sondern weil sie sich förmlich aufdrängt durch die Art und Weise, wie öffentlich über Antifa und Strassenblockaden berichtet wird. Und genau an diesem Punkt kommen eben auch wieder die Springermedien (und damit Herr Ronzheimer) ins Spiel.



          DAS ist es, was ich kritisiere. Und dass die Hufeisen-Theorie m.E. derartige krumme historische Vergleiche noch befördert. Wenn sie dabei wenigstens noch ausgewogen bliebe, aber wir haben in der Berichterstattung über Gießen ein beinahe manisches Gebashe der Proteste gegen Rechts erlebt.



          Ich meine, beunruhigt Sie nicht auch. welche Reden INNERHALB der Hessenhallen vom Nazi-Nachwuchs der AfD geschwungen wurden? Warum spielt das wohl in der Berichterstattung der Bild keine Rolle (bis auf diese eine sonderbare Rede eines Alexander Eichwald)? Aber es gab da ja durchaus mehr.



          Genügend Material für den VS, könnte man jetzt sagen - nur glaube ich persönlich nicht mehr an ein AfD-Verbot.

          • @Abdurchdiemitte:

            Das ist doch gerade der Punkt, anstatt, dass wir uns über die Jugendorganisation unterhalten, dreht sich ein (nicht einmal sehr großer) Teil der Berichterstattung zurecht um die Frage, wo ein derartiger Umgang mit Journalisten jetzt besser sein soll, als der auf manchen Pegida-Demos. Auch warum es so viele still bis laut klatschend zulassen, dass ihr Protest von Extremisten vereinnahmt wird, die sich, wie das Bündnis "Widersetzen", offen und vorsätzlich zur Verhinderung der Wahrung demokratischer Grundrechte organisieren und warum in der Medienberichterstattung da offensichtlich regelmäßig mit zweierlei Maß gemessen wird, ist doch nicht nur hochproblematisch und delegitimiert die "wehrhafte Demokratie", sondern zudem noch Wasser auf die Mühlen der AfD. Ich persönlich nehme auch kein allgemeines Informationsdefizit hinsichtlich der Reden wahr, auch nicht beim Springer-Konzern. Und Angriffe auf Journalisten grob angrenzender Medienhäuser der BILD würde das auch keinesfalls rechtfertigen.



            Und auch das sei nochmal deutlich gesagt: auch wenn manche Parteimitglieder rhetorisch mit den Grenzen der Verfassungsmäßigkeit spielen, ist das weit entfernt von gerichtsfesten Parteiverbotsgründen

            • @Moralapostbote:

              "auch wenn manche Parteimitglieder rhetorisch mit den Grenzen der Verfassungsmäßigkeit spielen, ist das weit entfernt von gerichtsfesten Parteiverbotsgründen"

              Sie sind ja vielseitig aufgestellt, neben KI- und Diskursforscher jetzt auch noch Verfassungsrechtler.

              Wie steht es denn mit den "Grenzen" der Verfassungsmäßigkeit bei folgenden öffentlichen Aussagen der AfD Funktionäre und Mitglieder?

              Ausgewählt aus dem Verfassungsschutzbericht der insgesamt 353 Äußerungen aufführt.

              Über Muslime



              "invasive Arten", "sie kommen als Schutzsuchende, sie bleiben als Straftäter", "Damit du auf dem Schulhof nicht von Ali und Hassan belästigt wirst, Remigration".

              Über Migranten



              "Migranten als Viecher", "Die Herstellung von Mischvölkern ist nicht zu ertragen“, "Das effektivste Mittel gegen gewalttätige Übergriffe ist kein Messer-Verbot, sondern Remigration", "Multikulti bedeutet Mord, Totschlag, Raub und Gruppenvergewaltigungen."

              Soweit ein Auszug. Dann bitte ich einmal zu diesen Aussagen um ihre juristische Expertise in Hinsicht auf deren Verfassungskonformität.

              • @Sam Spade:

                Man muss wirklich kein Verfassungsrechtler sein um substanzielle Zweifel an der Selbstverständlichkeit eines Parteiverbots auf Grundlage von sprachlichen Äußerungen zu hegen. Sie wissen das auch selbst. Zitate, selbst wenn es sehr viele davon gibt, reichen für sich alleine nicht für ein Parteiverbot.



                Dafür braucht es eine strukturelle Verfestigung + strategische Umsetzung + minimale Erfolgsaussicht, verfassungsfeindliche Ziele duchzusetzen. Verfassungsfeindliche Ideologie und extreme Rhetorik sind laut geltender Rechtsprechung (NPD-Urteil) ausdrücklich nicht genug für ein Parteiverbot, es hakt an der fehlenden Realisierungsfähigkeit. Von daher - unter Vorbehalt weiterer Entwickungen - ist zum derzeitigen Zietpunkt ein Parteiverbot aussichtlos und sie müssten schon deutlich naiver sein als ich Sie einschätze, wenn sie nicht erkennen, dass die Parteiverbotsdebatte in erster Linie als Abschreckung genutzt wird und nicht als reale Option, deren Folgen unabsehbar sind und die sehr große Risiken beinhaltet.

                • @Moralapostbote:

                  Sie haben selbst von "rhetorischen Grenzen der Verfassungsmäßigkeit" geschrieben und mit der Behauptung der mangelnden "gerichtsfesten" Gründe einen juristischen Standpunkt eingenommen.

                  Ich möchte von ihnen jetzt einfach nur eine klare juristische Einordnung der obigen Zitate hinsichtlich ihrer Verfassungskonformität und keinen Meinungstext.

                  Fakten bitte und wie es sich gehört mit Angabe der Paragraphen.

  • Einfach zur Info: es geht nicht um BILD, sondern um Ronzheimer. Und von ihm habe ich auch gute Sachen gelesen bzw gehört. Das meint übrigens auch die taz.



    Also kommt alle mal runter.

    • @Emmo:

      Und wie viele Jahre hat Ronzheimer bei Bild den Nährboden für die AfD bereitet und deren Aufstieg befeuert?



      Gäbe es nicht den Ukrainekrieg würde er wahrscheinlich bei der Bild immer noch der AfD Schlagzeilen liefernn

      • @Frank Ropen:

        Auch ohne den Berichten von Ronzheimer würde sich der Status der AFD nicht ändern.

  • Es geht m.E. in diesem Fall nicht darum, Ronzheimer oder der Bild vorzuwerfen, dass sie mit ihrem Journalismus das Geschäft der AfD betreiben - obwohl man sich das durchaus fragen darf -, sondern ob mit der permanenten Gleichsetzung von Rechts- und Linksradikalismus nicht eine Form von Geschichtsrevisionismus betrieben wird, der letztlich die Resilienz einer demokratischen Gesellschaft gegen den Faschismus zerstört. DAS ist es, was ich den vielen Ronzheimers im Medienbetrieb vorwerfe, nicht ihre persönliche Integrität, nicht fehlende journalistische Qualität. Das macht übrigens auch noch einen qualitativen Unterschied zwischen Ronzheimer und Reichelt.



    Und ja, natürlich hätte ich mir gewünscht, dass Bild-Team hätte direkt aus den Hessen-Hallen berichtet und auch mal die gruseligen Wortbeiträge im eindeutigen NS-Duktus (es hat dort nicht nur dir eine gegeben, von der ausführlich berichtet wurde) dokumentiert.



    Aber wir wissen ja, was das Geschäft der Springermedien ist und wo die Prioritäten liegen. Ein Ronzheimer reisst es da nicht raus.

    • @Abdurchdiemitte:

      Auch wenn ich ihren Kommentar vom Grundgedanken her nachvollziehen kann, wird der Vergleich von Höcke oder Weidel mit Goebbels oder Hitler dem historischen Faschismus mitunter ebenso wenig gerecht wie der von Linksextremisten mit Stalin oder Pol Pot. Dass aber in beide Richtungen politische Systeme entstanden sind und legitimiert wurden, die großes Leid und Unfreiheit produziert haben und dass diese Assoziationen bis Heute nachwirken, dafür braucht es keinerlei Geschichtsrevisionismus. Extremismus hingegen ist zunächst mal einfach nur die Markierung von Positionen, die wesentliche Institutionen der Demokratie angreifen, und dazu gehört selbstverständlich das Versammlungsrecht auch und ganz besonders politischer Gegner sowie das Presserecht. Wenn man dann also Politiker zusammenschlägt, Autos anzündet und Journalisten "zum Abschuss" freigibt, dann darf man das schon als extremistisch bezeichnen und auf eine Stufe bspw. mit den "Lügenpresse"-Parolen auf Pegida-Demos stellen, ohne sich affirmativ vorwerfen lassen zu müssen, Geschichtsrevisionismus zu betreiben oder Hitler mit Habeck auf eine Stufe zu stellen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Genau so ist das zu sehen.

  • Die Pressefreiheit ist in Artikel 5 des Grundgesetzes geregelt. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung dürfen die Medien über alles und wie sie wollen, berichten. Mit einer Einschränkung: Sie dürfen keine falschen Tatsachen behaupten.

    Die Springerpresse, besonders die Bild haben während der Ampelregierung gelogen "das sich die Balken bogen". Dabei hat sie die Interessen von KKR vertreten mit dem Ziel die Ampel zu zerstören und die Grünen, sowie deren Protagonisten Baerbock und Habeck zu vernichten. KKR ist stark in Fossilen investiert deshalb mussten die Grünen weg, was gelang, auf perfide Weise mit Lügen.



    Wer ist Bild und Springer? Ein Medienhaus oder politische Akteure.



    Es sind politische Akteure und somit sollten diesen die Rechte als Medien und Journalisten entzogen und verweigert werden.



    Die Demonstranten hatten jedes Recht, diesen nachgewiesen rechten, politischen Akteuren, jedwede Möglichkeiten weitere Lügen zu kreieren zu verweigern.

    • @Joachim Berndt:

      Ihr Beitrag ist schon sehr nah an einer Verschwörungstheorie. Man kann über die Zeit der Ampel durchaus unterschiedlicher Meinung sein und sicher war die mediale Begleitung nicht immer einfach. Aber bspw. das Heizungsgesetz ohen jegliche soziale Komponente hat nicht die Bildzeitung geschrieben. Selbst Habeck hat es danach als "Versuch" bezeichent, "was man der Öffentlichkeit zumuten kann".

    • @Joachim Berndt:

      Wer Springer oder die Bild für parteiisch oder manipulativ hält, mag dafür gute Gründe haben – aber daraus abzuleiten, ihnen den Status als Medien oder Journalist:innen zu entziehen, ist brandgefährlich. Pressefreiheit gilt gerade auch für Berichterstattung, die vielen missfällt. Sie schützt nicht nur „gute“ oder „faire“ Medien, sondern auch zugespitzte, polemische und politisch gefärbte. Ein Staat, der anfängt, bestimmten Redaktionen ihre Pressefreiheit abzuerkennen, weil man sie für „politische Akteure“ hält, öffnet die Tür zur Zensur – und zwar für alle.

      Auch wirtschaftliche oder politische Interessen machen ein Medium nicht automatisch zu Nicht-Journalisten. Wenn es Rechtsverstöße gibt – Verleumdung, falsche Tatsachen, Persönlichkeitsverletzungen – dann müssen Gerichte entscheiden, nicht politische Gegner oder Demonstranten. Kritik ja, harte Auseinandersetzung ja – aber das Recht, Medien an ihrer Arbeit zu hindern, hat niemand. Demonstrationsfreiheit endet dort, wo die Pressefreiheit beginnt. Wer hier aus Rache oder Empörung Grundrechte selektiv außer Kraft setzen will, gefährdet genau die demokratische Ordnung, die er zu verteidigen vorgibt.

  • Pressefreiheit ist eine wichtige Grundlage unserer Demokratie.







    Man muss natürlich deshalb nicht mit jedem Journalisten reden, Was nicht akzeptabel ist, ist das aggressive Bedrängen und das holocaust-relativierende Beschimpfen von Journalisten.







    Das das Medium Presseratsrügen erhalten hat und eine politisch andere Meinung vertritt, darf keine Entschuldigung für das Verhalten der Demonstranten sein. Unabhängig von irgendwelchen Rechts-Links-Vergleichen und Relativierungen ist die Pressefreiheit ein absoluter Wert.







    Dies klar zu kommunizieren wäre die Aufgabe der TAZ gewesen.

    • @Black & White:

      Schon richtig, aber liegt die TATSÄCHLICHE Holocaust-Relativierung nicht in der Hufeisen-Theorie, der Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus?



      Hier werden Sitzblockaden und die Behinderung von Pressearbeit durch Teile der Antifa skandalisiert, was zum gleichen Zeitraum in den Hessenhallen passierte, ist dagegen komplett in den Hintergrund gerutscht.



      Finden Sie DAS in Ordnung?

      • @Abdurchdiemitte:

        "Holocaust-Relativierung", "Geschichtsrevisionismus"... Was ist denn das für eine verquere Argumentation?



        Da versucht ein Journalist über eine rechtsextreme Veranstaltung zu berichten, wird daran von linksextremen, durchaus gewaltbereiten Gegendemonstranten gehindert und thematisiert anschließend diese Behinderung seiner Arbeit. Was erwarten Sie da eigentlich? Dass er so tut, als wäre nichts gewesen?



        Es ist Ihnen ja völlig unbenommen, die politischen Auffassungen von Ronzheimer und BILD abzulehnen. Aber dieses haltlose Geraune und die kruden Weimarer Analogien, mit der Sie beide selbst in die Nähe des Rechtsextremismus rücken wollen, sind schlicht absurd. Springer ist kein Hugenberg. Aktuell ist zweifellos der Rechtsextremismus die größte Bedrohung für die Demokratie. Das ist aber kein Grund, den Linksextremismus zu bagatellisieren, der direkt an totalitäre Ideologien der Vergangenheit anknüpft, die demokratische Ordnung ablehnt u. Gewalt als legitimes Mittel ansieht. Das ist dann tatsächlich Geschichtsrevisionismus. Das mögen Sie ja alles anders sehen, aber Ihr Verständnis von Meinungs- und Pressefreiheit ist erschreckend.

        • @Schalamow:

          Klar, Springer ist kein Hugenberg, Höcke kein Hitler und der neue Faschismus kommt eher auf leisen Sohlen daher statt mit Fackelaufmärschen durchs Brandenburger Tor.



          Aber auch an Sie meine Frage: was fanden Sie eigentlich beunruhigender? Das, was VOR den Hessenhallen in Gießen passierte oder das, was sich INNERHALB abspielte?



          Von der AfD-Veranstaltung hat Herr Ronzheimer und sein Bild-Team ja leider nicht berichtet.

      • @Abdurchdiemitte:

        Holocaust Relativierungen waren im konkreten Fall die Beschimpfung von Ronzheimer u.a. als *Nazi" und Verwendung von "Nazisprech".







        Crundsätzlich halte ich die Gleichsetzung von Links- und Rechtsextremismus für falsch, zu unterschiedlich sind die Ausprägungen.







        Um auf ihre Frage zu kommen: ich halte es, genauso wie Sie, absolut NICHT in Ordnung, dass die Berichterstattung über die Gründung der "Generation Deutschland" in den Hintergrund gerückt ist! Ich halte das sogar für eine Katastrophe. Die Öffentlichkeit muss über die Gefährlichkeit dieser Organisation aufgeklärt werden.

        Ich frage mich, wie es besser gelaufen wäre: wahrscheinlich durch eine andere Demo-Strategie:



        Fokus auf die Inhalte der AfD-Jugend, dass wäre es gewesen. Wäre die gesamte Demo friedlich und legal geblieben, hätte das wahrscheinlich auch geklappt. Stattdessen haben sich große Teile der Demonstranten selbstverliebt und "abenteuerlustig" Scharmützel mit der Polizei geliefert und auch noch Journalisten bedrängt. Was für eine dämliche Vorgehensweise.



        Das Ergebnis: KAUM Fokus mehr auf die AfD-Jugend.

        • @Black & White:

          Falsch - nur ein minimal kleiner Teil der Polizei war in Scharmützel mit ein paar Demonstranten, die für die Einhaltung unserer Rechtsstaatlichkeit auf der Straße war, verwickelt. Da sehen Sie schon, die teilweise verzehrte Berichterstattung der Medien. Der Bürgermeister von Giessen sprach von eineim hellen Licht, welches von den rechtstaatlichen, demokratischen Demonstranten, aus seiner Stadt in die Welt gesendet wurde.

  • Wenn man von Pressefreiheit spricht, sollte man von dem, was Presse ist, nicht schweigen. Und da die BILD hinlänglich bekannt, von Journalismus weit entfernt ist, sollte man eigentlich diese offensichtliche miese Tour (wer hätte von BILD etwas anderes erwartet?) durchschauen. Pressefreiheit heißt nicht das Recht, ungestraft Lügen und Hetze zu verbreiten, wie es dieses Schierblatt nachgewiesenermaßen tut. Und wer keine Presse ist, der genießt auch keine Pressefreiheit.

    Alleine, was dieses Blut- und Bodenblatt in Sachen Hetze gegen die Grünen in der Ampel oder bei der demokratiezerstörenden Aktion der cdsU gegen Brosius-Gersdorf "geleistet" hat, sollte klarmachen, dass man hier nicht unter dem Deckmäntelchen der Pressefreiheit agieren, oder besser agitieren, lassen darf.

    Was Ronzheimer hier macht, ist beste AfD-Strategie: die Täter-Opfer-Umkehr.

    • @Jalella:

      Pauschal Medien den Status „Presse“ abzusprechen, nur weil einem ihre Berichterstattung missfällt, ist ein demokratisches Eigentor. Wer meint, Pressefreiheit gelte nur für Medien, deren Inhalte er persönlich für „seriös“ hält, argumentiert exakt so wie jene Kräfte, die man sonst zu Recht kritisiert. Schlechter, zugespitzter oder sogar reißerischer Journalismus macht ein Medium nicht plötzlich „keine Presse“. Diese Logik ist nichts anderes als eine Einladung zur Zensur – und zwar von allen Seiten.

      Die BILD kann man inhaltlich zerlegen, ihre Methoden kritisieren, ihre Agenda durchleuchten. Alles legitim. Aber ihr pauschal die Pressefreiheit abzusprechen, ist intellektuell bequem und politisch gefährlich. Wer Qualitätsurteile mit Grundrechtsentzug verwechselt, bedient dieselbe autoritäre Denke, die er anderen vorwirft.

      Ronzheimer als AfD-Stratege zu etikettieren, weil seine Berichterstattung nicht gefällt, ist keine Analyse, sondern bloße Empörung im Tarnanzug. Demokratische Reife zeigt sich nicht darin, den Schutzraum der Pressefreiheit zu verengen, sondern ihn gerade dann zu verteidigen, wenn es schwer fällt.

    • @Jalella:

      Man mag Boulevardjournalismus verachten, ihn wegen seiner Verkürzungen schelten und gern auch immer wieder sein Unbehagen, dass das, was diese "rechten Revolverblätter" schreiben, so erschreckend gut bei Millionen von Lesern verfängt, auf diese Medien kanalisieren. All das ist legitime politische Auseinandersetzung.

      Aber nach dem "no real Scotsman" Prinzip einfach verneinen, dass auch das Journalismus sei, ist zu billig. Und NOCH billiger ist, mit diesem Verdikt implizit Entschuldigung zu verwenden, die Pressefreiheit dieser Journalisten als "verwirkt" zu betrachten. Demokratie muss ein Blatt wie dieses aushalten können, OHNE in totalitäre Einschüchterungmethoden zu verfallen.

      • @Normalo:

        Ja wozu braucht es dann journalistische Standards? Dann nenn ich mich Influencer oder gleich Journalist und beschwere mich bald, dass ich nicht berichten durfte, wo auch immer. Wer alles toleriert, der trägt den Journalismus zu Grabe.

        • @TV:

          Wir sind ein bürokratischer Staat, also hilft ein Presseausweis, und den bekommt man nicht GANZ ohne ohne eine reale publizistische "Storyline". Aber ansonsten: Ja, nennen Sie sie sich ruhig "Journalist unb berichten Sie - oder versuchen es wenigstens, bevor Sie lamentieren, man ließe sie nicht.

          Was Sie NICHT banspruchen können, ist dass man Ihre Publikationen auch liest oder ihnen auch zustimmt. Dazu gehört vor allem Talent und harte Arbeit. Beides hat ein Ronzheimer im Zweifel auch geleistet, bevor er zum stellvertretenden Darth Vader der deutschen Presselandschaft wurde.

          Um aber Ihre Frage zu beantworten: Journalistische Standards sind selbstgegebene Regeln, deren Durchsetzung - zumal repressive - jedenfalls nicht jedem dahergelaufenen Überzeugungsträger zusteht. Wenn Sie die Bild so grottig finden: Niemand zwingt Sie oder irgendeinen ihrer 3,5 Mio. Leser, das Blatt zu konsumieren. Fragen Sie doch eher mal, ob es eine Publikation gibt, die diese 3,5, Mio. stattdessen täglich lesen sollten, und dann ehrlich (das braucht Kraft), warum sie das nicht tun.

        • @TV:

          Journalistische Standards ja – aber Pressefreiheit ist kein Gütesiegel. Wer Boulevard, Polemik oder populistische Hetze automatisch als „kein Journalismus“ abtut, betreibt Zensur im Tarnmantel der Moral. Demokratie schützt nicht nur den feinen, korrekten, wohlformulierten Journalismus – sie schützt gerade die, die provozieren, polarisieren und Nerv treffen. Wer sagt, dass bestimmte Medien ihre Freiheit „verwirkt“ haben, spielt mit totalitären Mechanismen. Wer alles toleriert, trägt Journalismus zu Grabe? Nein. Wer nur toleriert, was ihm passt, zerstört ihn. Pressefreiheit ist unbequem, laut und oft hässlich – und das muss sie sein, sonst ist sie keine Freiheit.

      • @Normalo:

        Ich finde, dass demokratische Gesellschaften chronische Lügner, Falschdarsteller und Faktenverdreher, wie wir sie bei Springer finden, nicht aushalten muss - ganz im Gegenteil. Deren Berichterstattung vergiftet den demokratischen Diskurs und vernebelt den Menschen, die sie konsumieren, die Sicht auf die Wirklichkeit. Die Intoleranz gegenüber solchen Medien muss allerdings von der Gesellschaft ausgehen und nicht vom Staat.

        • @Piratenpunk:

          Ja, dass gerade Sie schon einen Schritt weiter sind und nur noch daran interessiert, wer für die Intoleranz "zuständig" ist, kommt jetzt irgendwie nicht überraschend. Und nein, der Staat ist nicht nur unzuständig dafür, es ist eindeutig seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Grundrechte ausgeübt werden können. Das heißt auch, dass er eben nicht zulassen darf, das Leute wie Sie sich zum Vollstrecker ihres eigenen Urteils über Erträglichkeit oder Unerträglichkeit Anderer aufschwingen. Sie können genau das tun, was auch die Bild darf: Ihre Meinung äußern und dabei - in Maßen - auch lügen. Alles darüber hinaus gehende ist Selbstüberhöhung: Die Anmaßung, ein Urteil, das nur der Gesellschaft insgesamt zusteht, aus eigener Autorität für diese treffen zu dürfen.

      • @Normalo:

        Alles richtig, nur kann man auch nicht so tun, als wäre Journalismus - ob rechter oder linker - irgendwie die „Unschuld vom Lande“ und nicht auch Akteur im politischen Feld.



        Insbesondere gilt das für die Springermedien und die wollen das auch bewusst sein - meinungsBILDend.



        Dass das zuweilen auf gesellschaftlichen Gegenwind stößt, ist nachvollziehbar und es wäre etwas seltsam, wenn es anders wäre. Gerade die Bild hat sich in der Vergangenheit immer wieder selbst in diese politische Kampfzone begeben.



        Das Lament eines Paul Ronzheimer erinnert also mehr an das Mimimi aus AfD-Kreisen, wenn denen mal der selbst provozierte Widerspruch entgegen bläst.



        Das gewisse Antifa-Kreise es auch nicht lassen können, über noch jedes hingehaltene Stöckchen zu springen, steht noch auf einem anderen Blatt.



        Aber wissen Sie, WIRKLICH schade finde ich, dass hier NIEMAND mehr über den NS-Grusel-Auftritt des AfD-Nachwuchses in den Hessenhallen zu Gießen spricht. Da haben die tatsächlich doch ihr Ziel erreicht.

        • @Abdurchdiemitte:

          "Das gewisse Antifa-Kreise es auch nicht lassen können, über noch jedes hingehaltene Stöckchen zu springen, steht noch auf einem anderen Blatt."

          Wenn Thema des Artikels genau so ein Sprung übers Stöckchen ist, dann sehe ich NICHT, dass das auf einem anderen Blatt steht. Es geht eben genau nicht um die Frage, wie die Pressearbeit von Bild-Journalisten qualitiativ einzuordnen ist, sondern welche Mittel dagegen legitim sind. Und @Jalella nimmt hier eine (bei totalitär denkenenden Menschen sehr beliebte) ethische Abkürzung, indem er das Verhalten der verhassten Gegenseite kurzerhand aus dem Schutzbereich des betreffenden Grundrechts herausdefiniert - eine Vogelfrei-Erklärung in moderner Winkeljuristerei, könnte man sagen. Auf der BAsis lässt sich dann trefflich victim-blamen, wenn es gegen den vermeintlich "Rechts-Unwürdigen" zu Übergriffen kommt.

          "Da haben die tatsächlich doch ihr Ziel erreicht."

          Jetzt sein Sie mal ganz stark und fragen sich ehrlich, WER dieses Ziel für den AfD-Nachwuchs erreicht hat.

          • @Normalo:

            „Jetzt sein Sie mal ganz stark und fragen sich ehrlich, WER dieses Ziel für den AfD-Nachwuchs erreicht hat.“



            Für Sie doch immer gerne und ganz ohne Ironie. Ich ahne natürlich, welche Antwort Sie hören möchten, nur werden Sie die aus meinem Munde eben nicht hören. Jedenfalls nicht über die Stöckchen-Metapher hinausgehend, denn mehr hat sich die Antifa hier nun wirklich nicht schuldig gemacht und wir können noch bestenfalls über die Dämlichkeit gewisser linker (dogmatischer/militanter) Kreise diskutieren.



            Ansonsten reden wir hier über strukturelle Rechtslastigkeit in weiten Teile.n der deutschen Gesellschaft. Die bisher stets dafür sorgte, dass - immer, wenn es besonders „dicke“ kam und der deutsche Michel mal aufbegehrte - soziale Revolutionen stets als nationale daherkamen, wenn sie nicht gleich im Keim erstickt oder ihnen die Spitze gebrochen wurde.



            Von daher, so meine These, die etwas verrutschte Wahrnehmung bei einer Mehrheit unserer Landsleute, dass von linken Chaoten stets mehr Gefahr für Demokratie und Rechtsstaat ausgeht als von den braven AfD-Scheitelträgern, mögen die sich noch so rechtsextremistisch, verfassungsfeindlich und menschenverachtend gebären..



            Alles „normal“?

            • @Abdurchdiemitte:

              "...die etwas verrutschte Wahrnehmung bei einer Mehrheit unserer Landsleute, dass von linken Chaoten stets mehr Gefahr für Demokratie und Rechtsstaat ausgeht als von den braven AfD-Scheitelträgern,..."

              Diese breite Wahrnehmung als "größere Gefahr" sehe ich gar nicht. Wenn überhaupt bewirken Exzesse gerade von Antifa-Aktivisten eher so eine Art Apathie den Rechten gegenüber. die dann alibimäßig in Aufregung über die "linken Chaoten" gekleidet wird oder - von ohnehin AfD-affinen Zeitgenossen als Ausrede für ihre Wahlentscheidung verwendet (vergleichbar der verbreiteten "Putin ist halt Putin"-Attitüde der "Friedenstauben"). Genau diese Neigung zum Duckmäusertum spiegelt (bzw. befeuert) das nicht-linke Boulevard, indem es linke Übergriffe aufbauscht.

              Mein Punkt: So ticken Menschen (und Massenmedien) nunmal - und zumindest in großen Zahlen tun sie das auch sehr berechenbar. Deshalb kommt es mir so hirnrissig vor, diese absehbaren Reaktionen auch noch aktiv zu provozieren. Zumal doch den Betreffenden klar sein müsste, dass wer so vehement in Anspruch nimmt, die absolute Moral zu vertreten, ganz automatisch kritisch beäugt wird, ob er diesen Sockel auch verdient.

            • @Abdurchdiemitte:

              Einige Korrekturen dazu:

              1. Wie Normalo schon sagte geht es um deutlich mehr als eine kleine Gruppe extremer Stöckchenspringer, wenn das im obigen Artikel als quasi moralisch geboten verklärt wird.



              2. Gab es nie eine Revolution im eigentlichen Sinne in Deutschland, Hitler ist gewählt worden, die SPD hat ihr im letzten Moment den Rücken gekehrt, die Montagsdemonstrationen waren gewissermaßen eine nationalistische Bewegung ("Wir sind das Volk") aber das vielleicht weltweit beste Beispiel für eine friedliche Revolution und das Hambacher Fest hat mit Revolution im eigentlichen Sinne auch wirklich sehr wenig zu tun.



              Ihre Ableitungen aus Ihrer willkürlich verklärenden Grundthese sind daher entschieden zurückzuweisen.



              3. Haben Sie sich vom Gedanken der Demokratie innerlich schon verabschiedet, wenn Sie denken, rechtes Gedankengut hätte darin per se nichts zu suchen.



              4. Tut es weh, aber Sie sind Teil des Problems, dass wir an der Stelle über Pressefreiheit reden müssen und nicht über die Generation Deutschland, die weder Pressevertreter noch die Versammlungsfreiheit angegriffen haben.

    • @Jalella:

      Wer Grundrechte als Deckmäntelchen sieht, hat sich aus dem demokratischen Diskurs verabschiedet.

    • @Jalella:

      Stimmt, Ronzheimer hat die Demonstranten bedrängt, und die Polizisten musste die Demonstranten vor Romzheimer schützen. Jetzt mal im Ernst und bei allen Respekt, so richtig haben Sie nicht verstanden worum es geht, oder?

      • @Müller Christian:

        Es geht um Journalismus, die Druckwerke der Springer-Presse kann man getrost nicht dazuzählen.

        • @Flix:

          Wenn in Ihren Augen nur Qualitätsjournalismus Pressefreiheit reklamieren kann, gibt es dann auch nur Meinungsfreiheit für "Qualitätsmeinungen"?

          • @Normalo:

            Kennen sie nicht das Argument: "das ist keine Meinung, dass ist ein Verbrechen". Das lässt sich beliebig anwenden. So höhlt man dann die Grundrechte aus. Ein willkürlicher Qualitätscheck, ob die Grundrechte überhaupt anwedung finden.

        • @Flix:

          Und Sie entscheiden, welche Zeitungen würdig sind, "Journalismus" zu sein? Zumal es ja nicht um Bild, sindern Ronzheimer geht.



          Ich bin auch der Meinung, B* ist ein mieses Blatt. Aber physisch bedrängen ist ein No Go.

        • @Flix:

          Doch, kann man und muss man, was Presse ist, wird nicht durch Ihr dünken entschieden.

        • @Flix:

          Wer entscheidet, wen "man" dazuzählen darf? Wer ist "man"? Wer entscheidet, wer Pressefreiheit genießt? Sie? Die Straße? Ihr Beitrag liest sich wie eine Einladung zur Willkür.

        • @Flix:

          Ach ja? Darf dann jetzt auch jeder, der die TAZ nicht gut findet, deren Reporter bedrohen und bedrängen?

  • Aha, Pressefreiheit schön und gut, wenn Frau v. d. Tann (verbal!) angegriffen wird, sind wir voll auf ihrer Seite. Wenn aber ein Ronzheimer verbal u. physisch attackiert wird, werden nicht etwa die Angreifer kritisiert u. auf ihre Haltung zur Presse- u. Meinungsfreiheit befragt, dann wird der Angegriffene zur kritischen Selbstreflexion aufgefordert (wobei man, wenn ich richtig sehe, gerade Ronzheimer wenig ankreiden könnte, aber hier gilt offenbar das Prinzip der Kontaktschuld). Dagegen wird selbst die hanebüchene Begründung der attackierenden Demonstranten, die völlig selbstherrlich entscheiden, welche Presseorgane genehm sind, faktisch unterstützt; eine Haltung, die ja auch den Beifall einiger Kommentatoren hier findet. Mit anderen Worten: Nichts Neues unter der Sonne. Pressefreiheit nur bei genehmer Berichterstattung, die Maßstäbe, die bei anderen vehement eingefordert werden, gelten (mal wieder) nicht für einen selber, weil man ja im Dienste einer guten Sache handelt. Was man dabei nicht merkt oder nicht merken will: Dass nämlich ein derartiges, rein instrumentelles Verhältnis zu zentralen Werten einer Demokratie diese Werte grundsätzlich in Frage stellt.

    • @Schalamow:

      Bei Kommentaren, egal ob taz oder faz fließt auch immer die Weltanschauung des Autors mit in den Text ein.

      Das fällt unter Meinungsvielfalt und ist für eine Demokratie durchaus fruchtbar. Eine lebendige Streitkultur ist zudem für eine Demokratie dienlicher, als eine rein werteorientierte Auseinandersetzung.

      Bestehende Werte ständig aufs Neue zu hinterfragen, zeichnet zudem eine progressive Gesellschaft aus.

      Die von ihnen erwähnten Maßstäbe werden zudem immer vom Standpunkt des Betrachters definiert auch wenn sie universell angelegt sind. Gilt auch für die Pressefreiheit.

      Der Gegenstandpunkt kann dann bei Bedarf bei anderen Medien wie faz oder NZZ eingeholt werden. Das nennt sich dann Medienvielfalt und ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Demokratie.

    • @Schalamow:

      Es zeigt sich hier das Hufeisen, die Demokratischen Werte und Regeln und Gesetze sollen von Rechts wie Links angegriffen und ausgehöhlt werden und abgeschafft werden.



      Demokratie nur wenn es einem nutzt, ansonsten gerne Diktatur und Unterdrückung anders denkender Menschen.

  • Es gibt Momente, da sollte ein Journalist Position beziehen. Ein solcher Moment tritt ein, wenn ein Kollege bei seiner Arbeit angegriffen und eingeschüchtert wird. Der Autor verpasst diesen Moment, er wackelt. Statt den Kollegen in Schutz zu nehmen, sinniert er über die Relativität von Pressefreiheit. Was dabei - gewollt oder nicht - anklingt: Ronzheimer ist selbst schuld. Was dabei anklingt: Journalisten darf man angreifen, wenn sie für das falsche Medium arbeiten. Das ist verheerend. Auch, weil es eine argumentative Steilvorlage ist für Rechte, die linke Journalisten angreifen.

    • @Jochen Laun:

      Erschreckend ist vielmehr, was herausgelesen wird und wie erfolgreich die Bild die Opferrolle spielt. Unterschiede sollte man sehen können.

      • @TV:

        Es geht nicht darum, der Bild pauschal „Opferrolle“ zu unterstellen, sondern um Grundprinzipien: Wenn ein Kollege bei seiner Arbeit angegriffen wird, ist das kein legitimes Streitfeld für journalistische Relativierungen. Wer das ignoriert, signalisiert, dass Gewalt gegen Medienschaffende tolerierbar ist, abhängig vom Medium. Unterschiede zwischen Medien zu sehen heißt nicht, die Verantwortung der Angreifer zu relativieren. Kritik ist erlaubt, Angriffe sind es nicht. Genau hier liegt der Punkt: Journalismus lebt von Schutz, nicht von der Inszenierung von Rollen. Wer das missversteht, liefert Argumente an die, die Gewalt gegen Journalisten rechtfertigen wollen.

  • Die organisierte weitreichende nationale und internationale Entäußerungsverbreitung ist selbstverständlich dafür verantwortlich, Menschen aufzuhetzen. Das beginnt bei Verteilung, Umweltverschmutzung und endet in Entsolidarisierung bei Einwanderung und Flucht.

  • "... publizieren, die gezielt Wut oder Empörung auslösen"



    Das hat System.



    Bei srf.ch Dezember 2025



    "Wut-Inhalte boomen im Netz: Warum «Rage Bait» zum Oxford-Wort des Jahres wurde – und warum das auch etwas Gutes hat."



    /



    Weiter dort:



    "Der Begriff «Rage Bait» tauchte 2002 zum ersten Mal im Internet auf. Damals bezeichnete er die Reaktion von Autofahrern, die sich absichtlich durch andere Fahrer provozieren liessen. Die Worte wurden zu Internet-Slang und bezogen sich bald auf die Online-Welt.



    Im letzten Jahr habe sich der Gebrauch des Begriffs verdreifacht, schreibt die Oxford University Press. Das sei ein Zeichen, dass sich in der digitalen Kultur etwas Entscheidendes verschoben habe. Wo früher «Clickbait» unsere Neugier und unser Interesse an Informationen ausnutzte, würden heute unsere Emotionen manipuliert."



    Lanz polarisiert spätabends oft in einer Weise, dass ich das auch nicht (zu diesen Sendezeiten) für die Nachtruhe als förderlich empfinden kann.

  • Danke!



    Ja die Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.



    Ich bin den Protestierenden dankbar, dass sie gezeigt haben, dass er auffällt, wenn sich eine gesichert rechtsextreme Gruppierung neu gründet.



    Gewalt sollte kein Mittel demokratischer Auseinandersetzung sein. Wie üblich, hat die Gewalt allerdings den gesamten Protest diskreditiert.



    Nun wird weiterhin von Hufeisen geplappert.



    Das ist allerdings seltsam geformt, bzw, rechts schwerwiegender. Im Jahr 2024 gab es 6000 linksextreme und 36000 rechtsextreme Straftaten .



    Derartige Tatsachen rücken die Bedrohungslage in ein klareres Licht.



    Wer Gewalt ausgeübt hat, sollte nun auch erkennen, dass er/sie der Zielsetzung des Protests einen Bärendienst erwiesen hat.



    Selbstkritik ist angebracht.



    Die Kritik an der "afd" und an Rechtsextremismus in Deutschland muss allerdings weiter laut sein.



    Es ist erfreulich, dass auch JournalistInnen diese Aufgabe annehmen und über Selbstkritik nachdenken. Berichterstattung sollte neutral sein, Kommentare wahrheitsgemäß. Wir erleben bei Putin und trump, wie Wahrheit verbogen wird.



    Das sollte abschreckendes Beispiel sein.

    • @Philippo1000:

      Es handelt sich dabei um Actio und Reactio. Kräfte treten normalerweise nicht alleine auf, sondern eben meist paarweise als entgegengesetzte Kräfte. Wie Sie feststellen, ist die Kräfteverteilung in diesem Fall schon sehr unausgewogen. Ich halte von Gewalt nichts, kann mit diesen Diskussionen aber nicht allzu viel anfangen. Es wird dabei gefordert, dass Linke sich auch bei steigender Gewalt von Rechts immer passiv verhalten. Das würde die Weltordnung außer Kraft setzen. Ich hätte sogar das Gefühl, dass etwas mit den Naturgesetzen nicht mehr stimmt. Man sich bereits außerhalb der Realität befände. Deshalb kann ich diese selbstkritischen Debatten, für die die TAZ und ihre sich permanent selbst reflektierenden User eine besondere Schwäche zu haben scheinen^^, nur als ein gewisses ritualisiertes Verhalten der Linken verstehen, um kommunikationstechnisch Zweideutigkeiten auszuschließen. Ein Verhalten, das es bei Rechten offenbar so nicht gibt.

    • @Philippo1000:

      Das Hufeisen wird nicht dadurch definiert wie viele Straftaten pro Jahr von Rechts oder Links passieren, sondern welche Intention dahinter steckt und was deren Ziel ist.

      Und je weiter man sich auf die Ränder zu bewegt, desto mehr Gemeinsamkeiten treten auf im Auftreten, wie auch Art der Straftaten.



      Am Ende steht sowohl bei Rechtsextremen, wie auch Linksextremen eine Diktaturgesellschaft. (Und da braucht auf niemand schreiben, dass passiere bei Links nicht. Doch das passiert und ist jedes Mal passiert)

      Das ist der eigentlich Gedanke hinter dem Hufeisen und das kann man in den letzten 2-3 Jahren wirklich kaum noch leugnen.

      • @Walterismus:

        Und wenns keine Diktatur wird, dann waren sie wohl nicht extrem, wie? Wer andere Wahrheiten ausschliesst, dem sind die Argumente ausgegangen.

        • @TV:

          Dann erzählen Sie mal, wann es jemals gelungen ist dezidiert linke oder rechte Politik in einer Gesellschaft durchzusetzen, ohne relativ schnell in eine Diktatur abzudriften? Es klappte bisher nie. Es hat zb noch nie einen klaren Sozialismus oder Kommunismus ohne Diktatur gegeben.



          Was auch ganz logisch ist, denn in einer freien demokratischen Gesellschaft könnten sich die Menschen dagegen entscheiden und zb. Kapitalistisch handeln.

    • @Philippo1000:

      Zu den links- bzw. rechtsextremen Straftaten muss man noch anmerken, dass es in der polizeilichen Erfassung schon schwer hakt. Der Linke wird gern mal wegen Widerstand gegen die Polizei anegeklagt, während rechte Pöbeleien und andere Gewalt nicht, oder als nicht politisch motiviert erfasst werden.

      • @Tz-B:

        Ich sehe das mal komplett anders. Was sind denn.. oder was gehört heute zu linken Straftaten? Ich denke, da gibt es ziemlich wenig. Wohingegen zu rechten Straftaten wirklich enorm viel gezählt wird. Mich würde tatsächlich mal interessieren, wieviele der rechten Straftaten wirklich eine "Nadsi" -Hintergrund haben

      • @Tz-B:

        Bauchgefühl oder können sie dazu Fakten liefern?

      • @Tz-B:

        Dann muss man auch anmerken, dass antisemitische Straftaten, die nicht eindeutig zugeordnet werden können, in der Statistik dem Bereich "rechtsextrem" zugerechnet werden.



        So werden in Neukölln mehr rechtsextreme Straftaten erfasst, als man aufgrund der Zusammensetzung der Anwohnerschaft erwarten würde

  • Wenn Pressevertreter vor einem Mob flüchten müssen, ist das sehr bedenklich.



    Die Tendenz des Artikels, das in diesem Fall zu bagatellisieren, weil ja die BILD in diesem Jahr 30 Rügen des Presserats kassiert hat, stimmt mich ebenfalls sorgenvoll. Gerade der letzte Absatz des Artikels ist besorgniserregend.



    Pressefreiheit gilt eben nicht nur für die Presse, der man selbst gewogen ist.



    Ist man Gegner der Hufeisentheorie sollte man keine Ansätze liefern, die dazu geeignet sind, diese Theorie zu belegen.

    • @Katharina Reichenhall:

      Der Mob saß in den Messehallen.

      • @Alex_der_Wunderer:

        Sie meinen, es könne gleichzeitig immer nur EINEN Mob geben (weil der halt inhaltlich böse ist und damit Alles, was die Gegenseite so veranstaltet, per se nicht "mob-mäßig" sein kann)??

        Davon abgesehen, weil ich das Klugschweißern nicht lasen kann: Die Insaßen der der Messehallen waren sicher so einiges aber allen Berichten zufolge kein Mob, denn zwei definierende Eigenschaften eines Mobs sind fehlende Organisation und Disziplin (nicht hingegen menschenverachtende Ideologie). Und die Mädels und (überwiegend) Jungs da in Gießen waren wohl erschreckend wenig mob-like in diesen beiden Hinsichten.

    • @Katharina Reichenhall:

      Sind sie denn "geflüchtet" weil sie körperlich bedroht wurden oder weil sie ihre Anonymität nicht mehr wahren konnten und vor der Entdeckern geflohen sind?



      Zudem bezweifle ich ganz entschieden dass es sich bei BILD Mitarbeitern um Journalisten handelt.

      • @Tz-B:

        BILD-Mitarbeiter sind also „keine Journalisten“? Praktisch. Dann muss man sich mit Angriffen auf sie auch nicht mehr moralisch beschäftigen. Wer so argumentiert, verabschiedet sich nicht nur von jeder fachlichen Definition von Journalismus, sondern öffnet die Tür zu genau der Denke, die autoritäre Regime so lieben: Kritik erlaubt man nur denen, die einem passen. Pressefreiheit gilt aber nicht nur für die Guten, die Seriösen und die politisch Genehmen – sie gilt gerade für die, die man nicht leiden kann. Wer Berufsbezeichnungen nach Ideologie vergibt, schafft keine Qualitätsdebatte, sondern eine Säuberungsliste. Und wer meint, Gewalt sei weniger schlimm, weil der Betroffene „nur“ bei der BILD arbeitet, hat die Regeln der Demokratie gründlich missverstanden.

        • @Zippism:

          Aktion oder Reaktion?



          Muss ich als Atheist der BILD die linke Wange hinhalten?



          BILD hat nichts mit Journalismus zu tun, BILD ruft zu Gewalt und Hass auf, BILD ist mindestens Wegbereiter von Neurechts, ehr Teil davon. Was genau hat BILD dass grade die sich - ähnlich wie die AfD - auf unsere Demokratie berufen?



          Auch der "Stürmer" war eine Zeitung und Hitler demokratisch gewählt.

      • @Tz-B:

        Seit wann flüchtet die Presse, weil die Presse als Presse erkannt wird? Die Presse tragen meist einen Presseausweis bei sich und treten meist auch klar als Presse erkenntlich auf.



        Das war im konkreten Fall schon verbunden mit Gewaltandrohung, weshalb die Polizei die auch rauseskortieren musste.

        Das war kein Ruhmesblatt und zu verteidigen gibt es da leider nichts...

        • @Walterismus:

          Diese Leute quälen ihre Mitmenschen mit ihrem hetzerischen Schandblatt! Warum sollte man da Mitleid haben? Was ist mit meiner Seele, die jeden Tag von diesen Monstern verletzt wird?

          Ich habe eine schreckliche posttraumatische Belastungsstörung weil mich meine rechten Mitschüler wegen meiner linken politischen Einstellung gequält und misshandelt haben.

          Etliche Artikel in der Bildzeitung dienen nur der Diffamierung von Meinesgleichen. Welche Zustände wollen diese Leute für mich heraufbeschwören? Ich bekomme oft Angstzustände, wenn ich bestimmte Artikel in der Bildzeitung lese!

          Diese Leute handeln doch selber gewalttätig! Reicht es aus, eine eingeschworene Sekte zu sein, die sich einfach niemals eingesteht, dass sie schmerzvoll mit ihren Mitmenschen umgeht? Das sind doch Lügen! Die wissen genau was sie tun, und damit habe ich kein Mitleid!

          • @Schatten:

            Das müssen Sie aushalten. Das ist Demokratie. Sonst müssen Sie sich selber eingestehen Antidemokratisch zu sein.



            Ich habe ja viel gesehen, aber das in der Schule Mobbing wegen politischen Einstellungen dazu gehört, das eher nicht.



            Sie würden den Spieß doch selber umdrehen und gegen Konservative hetzen, mobben und Artikel und Beiträge verfassen die nur der Diffamierung von in dem Fall Bild-Lesern gilt.

            Demokratie und Rechte sind keine Einbahnstraße und ja das muss man lernen auszuhalten oder einfach nicht lesen.

  • Was sich verändert hat ist der Medienkonsum der Menschen und damit einhergehend auch die Medienkonpetenz.

    70% der Bevölkerung gaben in einer Reuters Studie an, das sie die Nachrichtenflut überfordert. Nur unwesentlich weniger Menschen vermeiden sogar den regelmäßigen Konsum von Nachrichten.

    Es haben eben viele Menschen nicht mehr gelernt die aufgenommen Informationen kritisch zu hinterfragen. Was ins eigene Weltbild passt wird stumpf übernommen. Wahr oder Unwahr ist nicht die Kategorie in der viele Konsumenten denken.

    Und wenn von Pressefreiheit und Medien die Rede ist, dann gehört mittlerweile auch klar definiert, was überhaupt darunter fällt. Fake Portale wie NIUS leben ja gerade davon, das sie "aufhetzen". Nach meinem Verständnis haben derartige Portale mit der Presse genauso wenig gemeinsam wie Propagandakanäle in den sozialen Medien.

    Und Bild ist nunmal Yellow Press, da zählt der Aufreger, nicht der Pressekodex, aber ein aufgeklärter Leser weiß was ihn da erwartet.

    Wenn ich den Blick dann einmal nach England werfe, ist die deutsche Presselandschaft dagegen doch recht zahm und relativ ausgewogen und bietet eigentlich nur für einen illustren Kreis Anlass zur Diskussion.

    • @Sam Spade:

      Interessante Studie, hätte es aus dem Bauchgefühl her anders erwartet, nämlich dass mehr Menschen beginnen Medien kritisch hinterfragen und sich zu wünschen dass Hintergründe aufgedeckt werden, Stichwort Vertrauensverlust in den ÖRR

  • Ich mag die BILD nicht wirklich und bestimmt auch Herrn Ronzheimer nicht, aber die Pressefreiheit gilt auch für die Presse, die man nicht mag, wie dir Kunstfreiheit auch für Kunst gilt, die einem nicht gefällt.



    Ich möchte an eine interessante Geschichte erinnern:



    Es dürfte kein Zweifel bestehen, daß die Springer-Presse und der Spiegel in den 60er Jahren nicht die gleiche politische Ausrichtung hatten. Nichtsdestotrotz war es so, daß bei einem klaren Angriff auf den Spiegel und die Pressefreiheit überhaupt, Springer und namentlich die BILD sich auf die Seite des Spiegel stellten und Teile der Ausgaben des Spiegels 1962 in den Räumen gefertigt wurden, die die Bild seinerzeit zur Verfügung gestellt hatte, weil die Redaktionsräume des Spiegel, wegen einer Durchsuchung im Rahmen der Spiegelaffäre, nicht genutzt werden konnten.



    de.wikipedia.org/w...piegel-Aff%C3%A4re

    Sind wir aktuell weiter als 1962 oder sind wir zurückgefallen?

    • @Klaus Franz:

      Ich gehe mit User Sam Spade, oben, konform; wir hinterfragen "Presse" nicht mehr. Presse ermittelt in erster Linie Tatsachen an Anfang bis Ende lückenlos und stellt sie fest. Daran hapert es zu "Gunsten" der "Kommentierung".

    • @Klaus Franz:

      Geht jetzt weit übr die Presse hinaus, aber wenn ich mir Putins Vorstellung von Diplomatie anschaue, würde ich sagen, wir sind mindestens 200 Jahre zurückgefallen. Fair play war gestern

  • Das rechte Hetzblatt 'Bild' durch respektvollen Umgang ausgerechnet auf einer anti-faschistischen Demo zu 'adeln' ist eine ziemlich destruktive Idee. Im Kern würde das die Inhalte der Demonstration verraten.



    Compact, Junge Freiheit, Bild und Konsorten nicht zu beschimpfen, nicht anzupöbeln und deren Auftritt nicht (natürlich ohne körperliche Gewaltausübng) des Platzes zu verweisen ist eher Indiz für Charakterschwäche, denn eine Einschränkung der Pressefreiheit.



    Ronzheimers Auftritt war m.E. von vornherein auf Provokation und reframing des Events angelegt. Durch Zurückhaltung wäre das nicht zu durchkreuzen gewesen, da der Herr mit Sicherheit so lange und intensiv provoziert hätte, bis er irgendwelche 'Belege' für das von ihm geplante Narrativ erhalten hätte:



    Skandal-Headline des Tages sollte so oder so das Verhalten linksgerichteter Feinde der Pressefreiheit sein, etc. etc.



    So bleibt denn der u.a. von Bild forcierte Rechtsruck schön im 'Hufeisen' gebunden.



    Bild ist und bleibt ein 'Organ der Niedertracht' und steterTreiber von Rassismus, Sozialdarwinismus und radikalisiertem Rechtsextremismus.



    #enteignet_Springer

    • @Anne in Pink:

      Nicht zu pöbeln ist ein Indiz von Charakterschwäche???



      Was Sie oben gegen Ronzheimers Anwesenheit äußern, sind Unterstellungen. Die Verwendung des Konjunktivs und "m.E." legt nahe, dass Sie sich dessen bewusst sind. Andere Menschen mit Unterstellungen anzugehen, ist niederträchtig, ganz egal, ob es sich dabei um politische Gegner, missliebige Kollegen oder angeheiratete Verwandtschaft handelt.



      Und selbst wenn Ronzheimer provozieren wollte, muß man sich ja nicht provozieren lassen. Es gibt genug andere Möglichkeiten, auf Provokationen zu reagieren, als jemanden niederzubrüllen. Ich würde nicht so weit gehen, "wer schreit, hat Unrecht" zu sagen. Aber es offenbart mangelnde Fähigkeit zum Diskurs, der nunmal die Basis eines demokratischen Miteinanders ist.

    • @Anne in Pink:

      Wer antifaschistische Ziele ernst nimmt, sollte sich nicht anmaßen, bestimmten Medien das Demonstrationsgelände abzusprechen. Pressefreiheit gilt nicht nur für Medien, die einem politisch behagen. Genau das unterscheidet demokratische Haltungen von autoritären Reflexen. „Charakterschwäche“ ist nicht Zurückhaltung, sondern der Ruf nach Ausschluss missliebiger Pressevertreter.

      Ja, die Bild ist oft polemisch und bewusst provokativ. Aber wer meint, man müsse solche Journalisten „des Platzes verweisen“, liefert ihnen exakt das Material, das sie suchen, und bestätigt jedes vorgefertigte Narrativ über angeblich pressefeindliche Linke. Souveränität zeigt sich nicht im Pöbeln, sondern darin, Provokationen ins Leere laufen zu lassen.

      Antifaschismus bedeutet nicht, Feindbilder zu spiegeln. Wer Medien pauschal als „Hetzblätter“ diffamiert, übernimmt selbst jene Schwarz-Weiß-Logik, die man vorgibt zu bekämpfen. Eine Bewegung, die für Demokratie steht, sollte gerade unter Reibung zeigen, dass sie demokratische Prinzipien nicht nur einfordert, sondern selbst lebt. Nur so bleibt sie glaubwürdig.

      • @Zippism:

        Warum ist man "Links", wenn man dem BILD-Wurschtblatt und seinen Gesellen die Rote Karte zeigt? Und wenn Kritiker, besser: bewusst sozial denkende Menschen, der BILD liefert, was BILD gerne hätte, warum sollte das auf den Diskurs der Wahrheit, nämlich dass es ein Wurstblatt ist, Einfluss haben. Es bleibt ein Wurstblatt.

        • @Gerhard Krause:

          Niemand ist „links“, weil er die Bild kritisiert. Kritik an Boulevardjournalismus ist absolut legitim. Der Punkt ist ein anderer: Auf einer Demonstration für demokratische Werte sollte man unterscheiden zwischen inhaltlicher Kritik und dem Versuch, unliebsame Medien auszuschließen oder anzupöbeln. Ersteres ist nötig, letzteres untergräbt die eigene Glaubwürdigkeit.

          Dass die Bild polemisch, verzerrend oder sensationsgetrieben arbeitet, ändert nichts daran, dass Pressefreiheit nicht selektiv gilt. Wenn man Vertreter eines Mediums „mit roter Karte vom Platz schicken“ will, übernimmt man genau jene Intoleranz, die man der Bild vorwirft. Und ja: Wer lautstark eskaliert, liefert der Bild genau die Bilder, die sie braucht, um den eigenen Spin zu bedienen.

          Kritik bleibt wichtig – aber am effektivsten ist sie, wenn man sich nicht selbst zum Beleg für das Narrativ des Gegners macht. Eine demokratische Bewegung verliert nichts, wenn sie souverän bleibt. Aber sie verliert viel, wenn sie die eigenen Standards nur für die „Wurstblätter“ aussetzt.

          • @Zippism:

            Es bleibt eine Frage der sog. Deutungshoheit. Den Spin der BILD zu bedienen, entwertet die Sache nicht pauschal. Jedoch ist dies das Ziel von manchen Medien: worüber sie sich aufregen, das muss etwas Schlechtes sein. .. So manipuliert man Menschen.

            • @Gerhard Krause:

              Und wenn die BILD weg wäre, wären die Emotionen gar nicht da oder was? Die BILD bedient ein Publikum mit dem, was es lesen/kaufen will, und der allergrößte Teil dieses Publikums kann das auch in seiner ganzen aufmerksamkeitsökonomischen Überladung einordnen. Diese Kanalisierungsfunktion von Emotionen hat zudem einen stark entschärfenden Effekt. Gäbe es die BILD nicht und somit kein Ventil für manche Emotionen, würden die sich anderswo äußern als beim Kaffee am Frühstückstisch o. dgl. Und das ist in den allermeisten Fällen die schlechtere Alternative.

  • Leider ungeil, möchte man sagen, mit Hinweis auf den alten Podcastartikel. Wenn Ronzheimer nicht anfängt vor der eigenen Tür zu kehren, darf er sich nicht beschweren. Sonst berufen sich bald rechte Hetzmedien auch auf die so nützliche Pressefreiheit. Ach halt, tun sie ja schon.

    • @TV:

      Oder rechte Schläger berufen sich darauf, dass wenn Linke Bild-Redakteure "abräumen" dürfen, ihnen das ja auch bei allen Medien zustehe, die den Namen "Journalismus" nicht verdienen (also die gesamte "Lügenpresse")?

      Ist es so schwer zu kapieren, dass die Strategie, politische Auseinandersetzung als physischen Verdrängungswettbewerb zu betreiben, genau den Akteuren mit den NIEDRIGSTEN Moralstandarts in die Hände spielt?? (und nicht viel Gutes über die eigenen Standarts sagt...)

      • @Normalo:

        Allerdings ist das nicht zu verstehen. Die Perspektive funktioniert nur bei festem Glauben an die Hufeisentheorie. Wer nicht erwünscht ist, weil er sich an die Standards nur hält, wenn es ihm nützt, kann sich kaum beschweren. Die Art von Widerstand ist nötig, damit überhaupt die Qualität der Standards erhalten werden kann.

        Das dann zu vergleichen mit Rechtsextremen, die weit mehr Journalisten als Feinde sehen und auch vor Tätlichkeiten nicht zurückschrecken ist niveaulos.

        • @TV:

          Die "Hufeisentheorie" ist eine Theorie. Die Praxis sieht so aus, wie ich es beschrieben habe: Wer Gewalt zum probaten Mittel erklärt, bereitet damit vor allem Jenen den Boden, die am liebsten mit Gewalt agieren.

          Ob er das aus eigener Affinität zu Macht, Gewalt und Intoleranz tut oder aus falsch verstandenem Idealismus, mag ein schöner Diskussionsstoff für die Theoretiker sein (meine Meinung: "Der Eine so, der Andere anders."). Aber die reale Wirkung ist genauso rational berechnbar, wie sie empirisch zu beobachten ist: Wenn die Faust zum Argument wird, gewinnt der die Diskussion, der am härtesten zuschlägt - und das ist häufig genug der, den am wenigsten kümmert, was er mit dem Zuschlagen anrichtet.

        • @TV:

          Der Verweis auf „Hufeisentheorie“ geht hier völlig ins Leere. Es braucht keinen politischen Gleichsetzungsreflex, um einen simplen Grundsatz zu verstehen: Wer Gewalt gegen Journalist:innen relativiert, legitimiert sie – unabhängig davon, welche Seite sie ausübt. Pressefreiheit ist kein Bonusprogramm für diejenigen, deren Stil oder Moral einem passt. Und genau deshalb ist es gefährlich, Übergriffe als „notwendigen Widerstand“ umzudeuten. Damit zerstört man nicht Standards, man baut sie ab.

          Wer sagt, bestimmte Journalist:innen „verdienen“ den Schutz nicht, argumentiert exakt in der Logik, die Rechtsextreme seit Jahren benutzen: Pressefreiheit nach politischem Wohlwollen. Der Unterschied liegt nicht in der Ideologie, sondern in der Prinzipienlosigkeit. Wenn man das toleriert, verliert man das moralische Fundament, auf dem man rechte Gewalt kritisieren will.

          Standards verteidigt man nicht, indem man ihre Verletzung gutheißt – sondern indem man sie universell gelten lässt. Nur dann haben sie überhaupt eine Chance.

          • @Zippism:

            Solange hier von Gewalt geredet wird, die gar nicht stattgefunden hat, reden wir aneinander vorbei und vergleichen Äpfel mit Birnen(Er konnte einfach davongehen). So viel Forenfleiss wünsch ich mir bei Artikeln über rechte Gewalt.

            Die Hufeisentheorie hab ich auch nicht in die Diskussion gebracht. Die ist längst wiederholt widerlegt und hält keiner Statistik und Realität stand.

            Wenn Journalisten tatsächlich angegriffen werden, verdienen sie natürlich Schutz. In diesem Fall wurde ihm nur die Neutralität abgesprochen. Wie er im Nachhinein dann auch bewiesen hat. (Wem es nicht vorher schon klar war)

  • Demokratie mit faschomethoden 'verteidigen'. Aber man ist ja auf der richtigen seite oder so.

    • @Hannes Petersen:

      Aktion und Reaktion...



      Und Faschomethoden sehen anders aus. Und da kommt dann auch nicht die Polizei zur Hilfe...

      • @Tz-B:

        Konnte man bei Querrdenker- und PEGIDA Demos anders beobachten. Dort wurden Pressevertreter auch oft angegangen, weil sie die "falsche" Presse waren und da wurden sie auch regelmäßig von der Polizei geschützt. Das macht die Aktion ja so erschrecken, weil wir fast 1zu1 das selbe Szenario haben, nur mit vertauschten Rollen.

        • @JSch:

          Aber BILD ist doch keine Presse?



          Genauso wie man nicht mit Nazis paktiert ist die BILD ein no-go. Ich dachte das ist seit Böll und Wallraff geklärt?

      • @Tz-B:

        Die Polizei kam Ronzheimer nicht zu Hilfe. Sie hat ihn lediglich in Sicherheit gebracht; aber nicht dafür gesorgt, dass er seine Arbeit machen kann, sondern ihm für den Fall einen Platzverweis angekündigt.

      • @Tz-B:

        Vielleicht kommt sie ja doch zur Hilfe, die Frage ist allerdings: „wem?“