Berliner Wochenkommentar I: Teil eines größeren Kampfes

Beim Streik der studentischen Uni-Beschäftigten in Berlin geht es um ein größeres Anliegen. Das wissen die Arbeitgeber nur zu gut.

Streikende in Berlin 2018 Foto: dpa

Eine Woche lang streikten die studentischen Beschäftigten an den Berliner Hochschulen nun, um nach 17 Jahren endlich eine Anpassung ihrer Löhne zu erreichen.

Ihre Kernforderung aber ist die unbefristete Kopplung der Lohnentwicklung an den Tarifvertrag der Länder. Nur so kann dauerhaft verhindert werden, dass die Studierenden über lange Zeiträume schlechter gestellt werden als andere Beschäftigte der Hochschulen.

Genau daran erklärt sich auch, warum der Kommunale Arbeitgeberverband sich so vehement gegen das nachvollziehbare Anliegen der Streikenden stellt. Denn natürlich wäre eine Lohnsteigerung um ein paar Prozentpunkte für die Hochschulen relativ leicht zu bewältigen. Die Rücküberführung der Beschäftigungsverhältnisse in ein normales Tarifgefüge aber würde einen Präzedenzfall schaffen, den man um jeden Preis vermeiden will.

Aufspaltung der Belegschaften beenden

Schließlich finden zeitgleich Arbeitskämpfe anderer Angestellter ausgelagerter Landesbetriebe wie etwa der Vivantes Service Gesellschaft statt, die dieselbe Zielrichtung haben: ein Ende der Tarifflucht. Insofern weist jeder dieser Konflikte auf ein grundsätzliches Problem, dessen Lösung nur ein sozialer und fairer Tarifabschluss sein kann, um die Aufspaltung der Belegschaften von Landesbetrieben endlich zu beenden.

Die studentischen Beschäftigten sind Teil eines größeren Kampfes. Die Arbeitgeber wissen das und spielen auf Zeit. Gewerkschaften und Beschäftigten wird nichts anderes übrig bleiben, als deutlich zu machen, dass sie Geduld und Kraft haben, dagegenzuhalten.

Vom Senat und der rot-rot-grünen Koalition sollten sie dabei ein klares Bekenntnis zu ihren Rechten und jede erdenkliche Hilfe bei deren Durchsetzung verlangen.

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