Besetzte Wohnung in Kreuzberg: Raus und rein

Die Großbeerenstraße 17a wurde kurz geräumt, weil die besetzte Wohnung zu voll war. Wie es weitergeht, bleibt unklar.

Trübe Aussichten über der Großbeerenstraße. Gesehen vom Kreuzberg aus. Foto: dpa

BERLIN taz | Nach mehrstündigen Verhandlungen konnte am Mittwochabend die Räumung einer vor acht Monaten besetzten Wohnung in der Großbeerenstraße 17a in Kreuzberg verhindert werden. In der Wohnung dürfen sich nach einer Vereinbarung mit der Eigentümerin, der Aachener Siedlungsgesellschaft (ASW), nur maximal fünf Personen aufhalten. Weil es am Mittwoch deutlich mehr waren, drohte die Räumung. Polizeiwagen postierten sich vor dem Haus und auch die BesetzerInnen bekamen Unterstützung.

Nach Verhandlungen, an denen auch PolitikerInnen der Grünen, unter anderem die Friedrichshain-Kreuzberger Bundestagsabgeordnete Canan Bayram, beteiligt waren, verließen die BesetzerInnen das Haus zunächst, ohne dass ihre Personalien kontrolliert und Strafanträge gestellt wurde. Der Zugang zur Wohnung ist ihnen aber weiterhin gewährleistet. Die alte Vereinbarung, dass sich dort maximal fünf Personen aufhalten dürfen, wird durch einen Wachdienst am Eingang des Gebäudes kontrolliert.

Eine Aktivistin des Bündnisses Zwangsräumung verhindern zeigte sich im Gespräch mit der taz zufrieden, dass eine Räumung verhindert werden konnte. Die Wohnung in Kreuzberg war im September 2018 im Rahmen der Besetzen-Kampagne bezogen worden.

Die BesetzerInnen wollen auch darauf aufmerksam machen, dass sich ein kirchlicher Eigentümer, der 1949 unter Beteiligung der Erzbistümer Köln und Paderborn sowie der Bistümer Münster und Aachen gegründet wurde, am Geschäft mit Wohnraum beteiligt. Wie lange die BesetzerInnen in der Wohnung bleiben können, ist unklar. Die ASW drängt weiter auf schnelle Räumung.

Erfreut zeigte sich einer der Besetzer gegenüber der Taz von der Unterstützung durch die Nachbarschaft. „Wir sind im Stadtteil verankert und seit Jahren beispielsweise aktiv gegen die Privatisierung des benachbarten Dragonerareals“, betonte er.

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