Brandenburger Geschichten: Rätsel um geklauten Wald gelöst

Eine Waldbesitzerin meldet einen Kiefernwald mit 2.000 Bäumen als gestohlen. Wie konnte das passieren? Nun stellt sich raus: Es war gar kein Diebstahl.

Brandenburger Wald

Zack, war er weg. Nun ist das Rätsel um den verschwundenen Kiefernwald in Brandenburg gelöst. Foto: dpa

PREMNITZ dpa | Zwei Tage lang rätselten Polizisten in Brandenburg: Wer stiehlt denn einen ganzen Kiefernwald? Jetzt kam heraus, dass hinter den 2.000 im Havelland verschwundenen Bäumen gar kein Verbrechen steckt. Es war der Sohn der Waldbesitzerin. Und er hat es wohl nur gut gemeint. Der vermeintliche Diebstahl des fast kompletten Baumbestandes im Privatwald entpuppte sich somit als Missverständnis.

Den Auftrag für das Fällen der zwischen 100 und 130 Jahre alten Kiefern habe der Sohn der Besitzerin veranlasst, um ihr bei der Bewirtschaftung des Waldes zu helfen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion West am Mittwoch. Ein Diebstahl liege damit nicht vor. Der Mann hatte seine Mutter offensichtlich nicht informiert.

Der Mann meldete sich nach dem Zeugenaufruf bei der Polizei. Er hatte nach eigenen Worten den Auftrag, die Bäume zu fällen und abzutransportieren gegeben, jedoch ohne Rücksprache mit seiner Mutter.

Wie das genau passieren konnte, will die Kriminalpolizei in Vernehmungen mit Mutter und Sohn noch herausfinden. „Die Strafanzeige wegen Diebstahls wurde von der Waldbesitzerin wieder zurückgenommen“, sagte der Sprecher. Die Besitzerin hatte den Verlust der Bäume am Montag angezeigt. Nach Angaben der Frau waren die Kiefern Anfang Dezember noch da und jetzt verschwunden.

In Brandenburg gibt es 100.000 private Waldbesitzer. Insgesamt werden 1,1 Millionen Hektar Wald bewirtschaftet, 270.000 Hektar gehören dem Land. In dem Bundesland stehen insgesamt 808 Millionen Bäume, davon 71 Prozent Kiefern.

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