Briten protestieren gegen Luftangriffe: „Bombardiert Syrien nicht“

Am Mittwoch stimmt das britische Parlament über Luftangriffe gegen den IS in Syrien ab. Gegen das Vorhaben protestierten Demonstranten in London

Der Big Ben in London, es ist dunkel, im Vordergrund wird eine syrische Flagge geschwenkt

Schlägt die Stunde für britische Luftangriffe gegen den IS? Diese DemonstrantInnen in London sind dagegen. Foto: reuters

LONDON afp | Rund 4.000 Menschen haben am Dienstag in London gegen britische Luftangriffe in Syrien gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) protestiert. Die Demonstration unter dem Motto „Stop The War“ fand am Vortag der Abstimmung im Parlament über britische Luftangriffe statt.

Die Demonstranten marschierten vom Parlamentssitz im Zentrum der britischen Hauptstadt zu den Parteizentralen der regierenden Konservativen sowie der oppositionellen Labour-Partei.

„Wir sind hier, um nur eine Sache zu sagen: Bombardiert Syrien nicht“, sagte eine Vertreterin der Organisatoren. Dieses Vorgehen sei schon 2001 in Afghanistan, 2003 im Irak und 2011 in Libyen gescheitert. Bereits am Samstag hatten rund 5.000 Menschen gegen die britischen Pläne zur Beteiligung an den Lufteinsätzen in Syrien demonstriert.

Das Unterhaus in London stimmt am Mittwoch über eine britische Beteiligung an den Luftangriffen auf den IS in Syrien ab. Labour-Partei-Chef Jeremy Corbyn hatte am Montag für die Abstimmung den Fraktionszwang aufgehoben. Der konservative Premierminister David Cameron kann daher mit einer breiten Zustimmung zu seinem Vorhaben rechnen. Im Irak ist Großbritannien bereits an den Luftangriffen der US-geführten Koalition gegen den IS beteiligt.

Im August 2013 hatte das britische Parlament Cameron die Zustimmung für einen Militäreinsatz in Syrien allerdings verweigert. Die Pariser Anschläge vom 13. November, zu denen sich der IS bekannte, trugen allerdings zu einem Stimmungswandel bei. Frankreichs Präsident François Hollande, der seither versucht, die internationale Anti-IS-Koalition auszuweiten und zu stärken, hatte die britischen Parlamentarier am Freitag zur Zustimmung zu den Militärangriffen aufgerufen.

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