Bücherkisten: ZLB-Chef hat neuen Standort im Blick

Soll die Zentral- und Landesbibliothek nach dem Tempelhof-Aus ins ICC ziehen? Nein, sagt ZLB-Direktor Volker Heller, der im taz-Interview den Ausbau der Amerika-Gedenkbibliothek favorisiert.

Geschichten: Stoff für Bücherwürmer Bild: dpa

Der Vorstand der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) hat sich für den Blücherplatz als neuen ZLB-Standort ausgesprochen. Die unbebaute Fläche rund um die Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) böte genügend Raum zur Erweiterung. Hinzu käme, dass die AGB ein gutes Umfeld besitze und „die Berliner sowie die Nutzer den Ort lieben“, wie Stiftungsvorstand Volker Heller der taz sagte.

Zugleich erteilte er dem leerstehenden ICC, das vor einigen Tagen wieder als ZLB-Option im Gespräch war, eine klare Absage. „Ich halte das ICC als Standort für ungeeignet.“

Nach Ansicht von Heller hat sich die problematische Lage der ZLB – zwei Standorte, veraltete Strukturen, zu wenig Raum – auch durch den Volksentscheid zum Tempelhofer Feld nicht erledigt. Nach dem Aus für den aus seiner Sicht „besten Standort“ auf dem Tempelhofer Feld müssten deshalb nun erneut Anstrengungen unternommen werden, Berlins größte öffentliche Bibliothek mit über vier Millionen Medien unter einem Dach zusammenzuführen.

Konkret äußerte sich Heller zu einer Erweiterung der AGB, die bereits in den früheren Standort-Analysen gleich hinter dem Tempelhofer Feld rangierte: „Ich mag den Standort der AGB sehr, er ist verkehrlich sehr gut angebunden. Er ist auch vom Umfeld her gut und er hat den historischen Bezug.“ Man könne sich hier „eine wunderbare Zentralbibliothek, die die Stadt dort verdient hat“, vorstellen. Für einen möglichen Ausbau müsste die bestehende AGB-Fläche mindestens verfünffacht werden, so Heller. Während der Bauzeit hätten die Nutzer wohl mit „erheblichen“ Einschränkungen zu rechnen.

Zugleich wies Heller aktuelle Überlegungen aus Teilen der CDU, das ICC zum Bibliotheksstandort umzuwidmen, zurück. Der laufende Betrieb einer Bilbliothek dort wäre enorm teuer und „problematisch“. „Außerdem glaube ich nicht, dass das ICC geeignet ist, die Besucher anzulocken.“

Trotz des Volksentscheids im Mai, der die geplante ZLB in Tempelhof versenkte, glaubt Heller, dass bis Ende 2016 ein neuer Vorstoß gelingt. „Ich gehe davon aus, dass die neuen Planungen und Prüfungen bis zum Ende der Legislaturperiode auf einer entscheidungsfähigen Grundlage stehen und eine neue Regierung damit arbeiten könnte.“

(Interview lesen? In der taz-Printausgabe vom 23. Juli 2014)
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