Bundesregierung kippt Verbot: Im Nachtspeicher bleibt's warm
Nachtspeicherheizungen sollten bis 2020 verschwinden. Nun wird das Verbot scheinbar aufgehoben. Schuld sind die Öko-Energien.
BERLIN dpa | Nachtspeicherheizungen, die bis 2020 ausgemustert werden sollten, dürfen einem Bericht zufolge nun doch weiter betrieben werden. Die neue Energieeinsparverordnung (EnEV) kippe das 2009 eingefügte Verbot, berichtete die Wirtschaftswoche unter Berufung auf die beteiligten Bundesministerien.
Weil bis 2020 doppelt so viel erneuerbare Energie vorhanden sein dürfte wie heute würden die Geräte als Speicher für den Überfluss gebraucht.
Bau-Staatssekretär Rainer Bomba hatte am Freitag in Berlin gesagt, die Bundesregierung habe sich auf eine neue Energieeinsparverordnung für Gebäude geeinigt. Im Gebäudebereich und -bestand werde es keine Verschärfung geben.
Bei Neubauten würden die Schrauben etwas angezogen. Nach Zustimmung der Minister könne die Verordnung noch 2012 in den Bundestag kommen. Frühere Entwürfe sahen bei Neubauten eine Pflicht zum Einbau von dreifach verglasten Fenstern und besser isolierten Kellerdecken vor – soweit wirtschaftlich vertretbar.
Leser*innenkommentare
Saxo
Gast
Endlich...man traut sich das Wort NACHTSPEICHER wieder auszuspechen ohne gleich auf dem Öko-Scheiterhaufen zu landen. Das man nun hektisch nach einer Lösung für den überflüssigen Strom sucht, das war für jeden normal denkenden Menschen absolut klar. NSH´s sind auch die einfachste und praktikabelste Lösung in der Fläche. Warum nun ein Elektroauto umweltfreundlich sein soll, eine NSH jedoch nicht, das war mit noch nie klar. Im Grunde ist das Prinzip doch das gleiche.
NSH´s sind für die Netzstabilität unverzichtbar und das bleiben sie auch. Zum Glück. Wünsche allen ein gutes Rückbesinnen auf wirklich funktionierende Technologien.
E-Heizer
Gast
Als ich 1991 meine Nachtspeicherheizung installieren ließ, da fühlte ich mich echt richtig gut.--Überflüssiger Atomstrom (Effizienz 40% ??), der sonst einfach verpuffte, den konnte ich relativ günstig ( 4 Pf/KWH) beziehen und damit heizen. Naja überschüssiger Atomstrom eben... Jetzt platzen die Stromnetze fast aufgrund von erneuerbaren Energien... --Ich habe meine E-Heizung immer noch im Betrieb (minimum)und Verqualme die Luft mit Brennholz. Übrigens: In ein paar Wochen werde ich eine Photovoltaik-Anlage ans Netz anschließen ( mit ca. 40 % Eigenverbrauch). Die Module hängen schon. Sorry ... auch ich trage damit zur Strompreiserhöhung bei.--Momentan wird der überschüssige Strom ( den es ja eigentlich nicht mehr gibt )schon mal verschenkt und teuer zurückgekauft ( wieso eigentlich ??), bzw. mächtige Stromnetze werden ausgebaut..--ist echt klasse.-Ich denke , daß Speicherheizungen durch "schlaue" und bei allen E-Heizungs-Besitzern vorhandene Steuerungen die Spitzenlast durch Mittagssonne bei PV und heftige Windaufkommen prima puffern können.-- Ach so: Und reich werden will ich auch nicht mehr...
JH-CAD-Architekt.de
Gast
Is doch Prima! Im Passivhaus lohnt sich eine andere Heizung auch nicht. Und wenn E-Autos Umweltfreundlich sind, dann sind es auch E-Heizungen...sowieso solche mit einem elektrischen Speicher. Haben die Kleinhirne sich doch noch entrostet. Warum eigentlich immer dieses Hin und Her in der Politik?
Kaim
Gast
Jetzt muss nur noch jemand den Primärenergiefaktor für Elektroheizung kippen. Die grünen Tagträumer rechnen der Elektroheizung derzeit eine Effizienz von lediglich 40 % zu, obwohl erneuerbare Energie fast nur über die Wandlung in Elektrizität zu nutzen ist. Dann stirbt vielleicht auch die Lüge von der CO2-Neutralität von Pellets, Hackschnitzeln, etc.
Windmüller
Gast
Das ist mal wieder ganz großes Kino, das die Bundesregierung veranstaltet. Heizen mit Strom ist so teuer, dass es auch ohne Verbot 2020 keine Nachtspeicherheizungen mehr geben wird.