Bundeswehr bestellt bei Rheinmetall: Trostauftrag von der Regierung

Ein durch die Regierung abgesagtes Rüstungsgeschäft mit Russland kommt die Waffenschmiede teuer zu stehen. Dafür gibt es jetzt einen Großauftrag der Bundeswehr.

Gutes Geschäft für Rheinmetall: Gefechtsübungszentrum in der Altmark. Bild: dpa

DÜSSELDORF rtr | Nach dem deutschen Veto gegen einen 100-Millionen-Auftrag aus Russland hat die Rüstungsschmiede Rheinmetall einen Großauftrag der Bundeswehr erhalten. Für rund 70 Millionen Euro übernehme der Konzern für vier Jahre den Weiterbetrieb des Gefechtsübungszentrums (GÜZ) in der Altmark in Sachsen-Anhalt, teilte Rheinmetall am Freitag mit.

Ein entsprechender Vertrag sei jetzt mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr unterzeichnet worden. „Wir freuen uns darüber, dass sich die Bundeswehr erneut für Rheinmetall als Betreiber des GÜZ entschieden hat“, erklärte Rheinmetall-Manager Ulrich Sasse.

Rheinmetall hatte zuvor wegen des Ausfuhrstopps nach Russland für ein Gefechtsübungszentrum seine Jahresziele kassiert. Vorstandschef Armin Papperger bezifferte die Einbußen aus dem geplatzten Deal mit 15 bis 20 Millionen Euro.

Er signalisierte am Donnerstag Schadenersatzklagen gegen den Bund: „Wir arbeiten intensiv daran, auch unter Ausnutzung aller uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten, die finanzielle Belastung so gering wie möglich zu halten. Hierzu führen wir auch mit der Bundesregierung Gespräche über den Umfang der Ersatzansprüche, die aufgrund einer zurück genommenen Ausfuhrgenehmigung bestehen können.“

Auf dem Übungsgelände in Letzlingen können Soldaten dank Lasertechnik Kampfsituationen ohne scharfe Munition nachstellen. Das Übungszentrum des deutschen Heeres war die Vorlage für das geplante Gefechtszentrum bei Moskau, für das die Bundesregierung Rheinmetall wegen der Ukraine-Krise Anfang der Woche endgültig die Genehmigung entzogen hatte.

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