Cadel Evans über seinen Tour-Sieg: "Ich hatte die Beine"

Tour-de-France-Sieger Cadel Evans führt seinen Erfolg auf akribische Vorbereitung zurück. Beim Thema Doping "fühlt er sich nicht in der Lage, etwas zu äußern".

"Das Entscheidende ist aber Regelmäßigkeit, Durchhalten, immer da sein." Bild: reuters

taz: Herr Evans, zwei Mal haben Sie eine Aufholjagd bei der Tour verloren, was war jetzt anders?

Cadel Evans: Ich habe auf der Erfahrung aufgebaut. Wir haben in diesem Jahr die Tour perfekt vorbereitet, bis in kleinste Details. Unser Ausrüster hat zwei Jahre Entwicklungsarbeit in das Zeitfahrrad gesteckt. Das Team hat perfekt gearbeitet. Es hat mich vor den Bergen abgeliefert. Was dort zu machen war, habe ich dann getan. Fürs Zeitfahren habe ich etwas Energie gespart, so hat es geklappt.

War das der Schlüsselmoment für diesen Toursieg?

Es gibt keinen einzelnen Moment. Wichtig war, dass ich am Galibier nicht die Ruhe verloren habe, als Andy Schleck attackiert hat. Das Entscheidende ist aber Regelmäßigkeit, Durchhalten, immer da sein.

Sie haben am Galibier Verantwortung übernommen und Schlecks Vorsprung im Alleingang reduziert. Ist das eine Veränderung Ihres sonst eher abwartenden Rennstils?

Ich weiß nicht, ob das eine Veränderung ist. Ich hatte die Beine, das zu tun. Und ich hatte auch keine andere Wahl, wenn ich die Tour gewinnen wollte. Glücklicherweise hat mich das in die Position von heute gebracht.

Australiens Premierminister hat einen landesweiten Feiertag anlässlich Ihres Sieges ausgerufen. Was halten Sie davon?

Wirklich? Ich fühle mich geehrt. Ich hatte zuletzt zwar nicht viel Kontakt mit meinen Landsleuten, hoffe aber, ihnen eine gute Show geliefert zu haben. Aber ich möchte an einem solchen Tag aber keine politischen Diskussionen führen.

Und ethische? Hat Ihr Tour-de-France-Sieg von einer härteren Antidopingpolitik und einer möglicherweise größeren Sauberkeit im Feld profitiert?

Ich bin nicht in der Lage, dazu etwas zu äußern. Ich kann nur sagen, dass das Beste, was ein Athlet machen kann, darin besteht, ein gutes Beispiel zu geben. Und ich glaube, ich gebe es. Danach sollten sich die Leute ihre Meinung selbst bilden, über diesen Sport und andere Sportarten.

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