Chef der UN-Mission über den Kongo: „Wenn es geht, friedlich“

Martin Kobler, Leiter UN-Mission im Kongo, sieht eine große Chance die FDLR zu entwaffnen. Doch die militärische Option bleibt auf dem Tisch.

Geben sie die Waffen ab? FDLR-Kämpfer mit Gewehren. Bild: reuters

taz: Herr Kobler, wird die Entwaffnung der FDLR gelingen?

Martin Kobler: Wir haben jetzt eine große Chance, die FDLR („Demokratische Kräfte zur Befreiung Ruandas“ – d. R.) auf friedliche Weise zu demobilisieren. Ich sehe zurzeit den Beginn eines Prozesses, der aber an Glaubwürdigkeit noch erheblich gewinnen muss. Kriterien sind für uns: schnelle und bedingungslose freiwillige Entwaffnung von Kombattanten und Übergabe der Waffen, Übergabe von Territorium von der FDLR an die kongolesische Regierung sowie sofortiger Stopp aller Menschenrechtsverletzungen.

Was passiert, wenn nicht?

Die militärische Option ist nach wie vor auf dem Tisch. Das ist im Übrigen auch die Auffassung der kongolesischen Regierung.

Warum wäre der Zeitplan von sechs Monaten nicht gut, der jetzt vereinbart wurde?

Der Plan der kongolesischen Regierung sah eine Entwaffnung innerhalb von 22 Tagen vor. Jetzt scheint diese Frist zu rutschen. Uns kommt es darauf an, unser Sicherheitsratsmandat zu erfüllen, also das Ende aller bewaffneten Gruppen einschließlich der FDLR. Wenn es geht, friedlich; wenn nicht, auch mit militärischen Mitteln. Je schneller es geht, desto besser.

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