DFB-Pokal-Viertelfinale: Mercedes gegen Netto

Stuttgart gegen Bochum: Der VfB zog mit wenig Tamtam und einer spielerisch eher blassen Leistung (2:0) ins DFB- Halbfinale ein.

Der Stuttgarter Spieler Vedad Ibisevic jubelt nach seinem Tor. Bild: dpa

STUTTGART taz | „Der VfB hat Mercedes auf der Brust, Bochum Netto ­ das sagt doch schon alles“, raunte ein Stuttgarter vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den Ruhrgebietsklub seinem Sitznachbarn zu. Der nickte nur stumm und lächelte.

93 Minuten später war aus der Sponsorenanalyse Gewissheit geworden. Der VfB Stuttgart zog mit wenig Tamtam und einer spielerisch eher blassen Leistung 2:0 ins Halbfinale ein. Ein erwartbarer Sieg, den die 20.200 Zuschauer, bis auf die mitgereisten 2.700 Bochumer, in der unterkühlten Mercedes-Benz-Arena letztlich wohlwollend hinnahmen.

Dennoch hatte sich der abstiegsbedrohte Zweitligist ordentlich und keinesfalls als schnell mal mitgenommenes Sonderangebot verkauft. Ein markanter Klassenunterschied war jedenfalls auf dem Rasen nicht zu sehen gewesen. Zwar dominierte der VfB in der ersten Halbzeit das Geschehen und brachte überwiegend mit Distanzschüssen die Bochumer Hintermannschaft in Bedrängnis.

Doch bis auf den Treffer des Stuttgarter Mittelfeldspielers Christian Gentner nach feiner Vorarbeit von Traoré in der 18. Minute ließ die gegnerische Defensive wenig zu. Zumal Gentners an sich ungefährlicher Schuss erst vom Bein des VfL-Innenverteidigers Holmar Örn Eyjolfsson so umgelenkt wurde, dass der Ball für Keeper Andreas Luthe nicht mehr zu halten war.

Das folgende taktische Geplänkel – der VfB schaltete einen Gang runter und die Bochumer mühten sich erfolglos Richtung Stuttgarter Tor – hielt bis zum Pausenpfiff vor. Ein von schwäbischer Gewissheit getriebener Ordner bekämpfte seine Langeweile im Oberrang der Stuttgarter Kurve in dem er temperaturengerecht Salz auf spärlich verschüttete Bierspuren schüttete.

Nach der Halbzeit

Wenig später kam dann wenigstens ein neu motivierter VfL aus der Kabine, der sich zwischen der 50. und der 70. Minute akzeptable Torchancen erarbeitete: Erst zischte Tasakas Schuss knapp rechts am Kasten von Sven Ulreich vorbei. Später entdeckte in aussichtsreicher Position der Bochumer Stürmer Kevin Scheidhauer per Kopfball den Rücken von VfB-Verteidiger Gotoku Sakai statt des Tores.

Nach der Drangphase wurde es wieder ruhiger, bis Vedad Ibisevic den schönsten Spielzug der Partie – einer der wenigen VfB-Konter in Halbzeit zwei – gewinnbringend abschloss (81. Minute, wieder nach Vorarbeit vom starken Traoré).

Spätestens da war, wie es VfL-Coach Karsten Neitzel später nüchtern ausdrückte, „die Messe gelesen“. Seinem Gegenüber, Bruno Labbadia, blieb nur noch zu ergänzen, dass man gegen gute Bochumer einen „unglaublich wichtigen Sieg“ dank einer „gewissen Effektivität“ eingefahren hatte.

So kann man es sehen. Der VfB ist damit, neben den Bayern, die einzige verbliebene deutsche Mannschaft in allen drei Wettbewerben. Allerdings kommen im Pokal (möglich sind Freiburg, Wolfsburg, München) und in der Europa League (demnächst gegen Lazio Rom) andere Kaliber auf die Stuttgarter zu.

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