DIE WAHRHEIT: Gebeutelte Dinos

Frisch aus der Wortspielhölle: Was macht eigentlich die Tea Party?

Die meisten haben schon von der Tea Party gehört, die wenigsten wissen Bescheid. Zunächst: Was für ein Tee überhaupt? Beutel oder lose? Aufgebrüht oder abgebrüht? Eher Ersteres. Bei der Tea Party sammeln sich nicht die Gebeutelten, sondern die Beutelnden und Ausbeutler, und lose im Sinn von locker sind sie auch nicht, im Gegenteil.

Schwieriges Thema. Könnte man sagen, diese Leute haben einen im Tee, nicht nur um five o’clock? Sicher, Honey, rund um die Uhr. Haben sie zu viele T-Bone-Steaks intus? Ist dem einen oder anderen einmal ein T-Träger auf den Kopf gekracht? Oder sind sie so alt, dass ihr erstes Auto 1908 ein Model T war, haben sie schon bei der ersten Tea Party in Boston mitgemacht? All das ist möglich, der aktuelle Tee ist ja bereits der zweite Aufguss, Tee von gestern.

Heutzutage regen sich die Mitglieder über die Boston Red Sox auf – rote Socken, also wirklich! Erkennt man sie an ihren T-Shirts? In Wahlkampfzeiten ja. Die Teezeremonie rechnen sie zu den Wahlkampfsportarten. Für welche Inhalte aber steht die Tea Party? Dieses Gedankengut sollte man nicht auch noch verbreiten – so es sich denn um Gedanken handelt. Streng genommen sind das Sprechblasen: eine Bubble-Tea-Party!

Wir haben es dabei mit Christen zu tun, die mit vielen über Kreuz liegen. Das T sieht aus wie ein Kreuz, dem man den Kopf entfernt hat. Sie denken, dass Darwin vom Affen abstammt, sonst aber niemand. Die „Ideen“ lassen einen frösteln – sie sollten sich konsequenterweise umbenennen in Ice-Tea-Party. O my god – ist Ice-T nicht ein Rapper? So ein richtig tiefschwarzer?

Allerdings spielt er im Fernsehen auch einen harten New Yorker Bullen. Steht er dann für Zero Tolerance oder für Tearannosauros Rex? Der fleischfressende Dinosaurier wäre jedenfalls ein gutes Maskottchen für die T-Party, die ja auch aus dem Jurassic Park zu stammen scheint. Und ein Dino macht mehr her als der demokratische Esel und der republikanische Elefant zusammen.

Man trifft in der Tea Party nicht nur auf ältliche Hassprediger, sondern auch auf erschreckend viele junge Frauen. Vielleicht denken die: O Party, great! Oder haben die gar nichts mit Tee zu tun, außer einen im selbigen zu haben?

Beim Golf ist ein Tee ein kleiner Stift aus Holz oder Kunststoff, der beim Abschlag in den Boden gesteckt wird und auf den der Ball aufgelegt (aufgeteet) werden darf. Der Ball liegt somit erhöht und ist einfacher zu spielen. Wollen die also alles einerseits erhöhen und andererseits vereinfachen? Wie viele Mitglieder der Tea Party spielen wohl Golf? Mutmaßlich viele. Trotz Tiger Woods! Sex vor der Ehe ist tabu – außer Blowjobs natürlich.

Wenn die Republikaner die Tea Party bilden, was ist dann mit den Demokraten? Sind die dann Decaf-Caramel-Macchiato mit Sojamilch? Und die Geschmacksrichtung? Grüntee scheidet aus. Weißer Tee ist möglich, aber von der Seele schwarz, also düster. Da helfen auch keine Teelichter. Mehr so in Richtung Kamille. Die Plörre ist allerdings ungenießbar, das muss am harten Wasser liegen.

Mit diesen Leuten ist eben nicht gut Tee trinken. Wir sollten das Gebräu nicht ziehen lassen, und abwarten wäre auf alle Fälle ein Fehler.

Die Wahrheit auf taz.de

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

ist die einzige Satire- und Humorseite einer Tageszeitung weltweit. Sie hat den ©Tom. Und drei Grundsätze.

kari

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.