Demontage nach Super-GAU: Fukushima-Abriss dauert 40 Jahre

In zwei Jahren soll in Fukushima mit der Bergung der radioaktiven Brennstäbe begonnen werden. Der komplette Abriss des zerstörten japanischen Atomkraftwerks dauert Jahrzehnte.

Zerstörte Reaktorblöcke in Fukushima Daiichi. Bild: dapd

TOKIO afp/dapd/rtr | Die Demontage des havarierten Atomkraftwerks Fukushima im Nordosten Japans soll nach Regierungsplänen etwa 40 Jahre dauern. Der Abriss solle in mehreren Etappen erfolgen, sagte Umweltminister Goshi Hosono am Mittwoch in Tokio.

In etwa zwei Jahren solle mit der Bergung des in den Abklingbecken des Meilers lagernden ausgedienten Brennmaterials begonnen werden. Allein dieser Vorgang werde mehrere Jahre dauern, weil die Kühlsysteme und die Becken neu instand gesetzt werden müssten.

Die Bergung des nach der Katastrophe vom März geschmolzenen Atommaterials in den Reaktoren eins bis drei solle dann in rund zehn Jahren begonnen und dann binnen weiterer mehr als 20 Jahre abgeschlossen werden, sagte Hosono. Hierfür seien neue technische Anlagen nötig.

Handelsminister Yukio Edano sagte, die Regierung wolle im Abriss-Konzept auch die Ansichten der mehr als 100.000 Anwohner berücksichtigen, die wegen des GAUs ihre Häuser verlassen mussten. Die Kosten für die Aufräumarbeiten bezifferte der Minister nicht. Eine Schätzung zum derzeitigen Zeitpunkt sei kaum möglich, sagte er.

Das schwere Unglück in Fukushima hatte sich am 11. März als Folge eines starken Erdbebens und eines anschließenden Tsunamis ereignet. Wegen der Katastrophe mussten zehntausende Menschen ihre Häuser in der Umgebung des Kraftwerks verlassen. Nach einer sogenannten Kaltabschaltung am vergangenen Freitag ist die Lage in Fukushima nach Regierungsangaben unter Kontrolle.

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