Deutschland verliert Weltmarktanteile: Konkurrenz aus China nimmt zu
Die Volksrepublik baut ihre Weltmarktanteile zulasten von Deutschland aus. Das gilt vor allem für die Autoindustrie.
Besonders stark ist der Studie zufolge – die auf der Datenbank der Vereinten Nationen basiert – der Aufstieg der chinesischen Autoindustrie: Der Marktanteil kletterte von 6 auf 14 Prozent weltweit. Dies sei das Ergebnis einer strategisch ausgerichteten industrie- und handelspolitischen Agenda. Dagegen habe Deutschland im gleichen Zeitraum spürbar an Gewicht verloren, insbesondere im Automobilsektor, im Maschinenbau und in der Chemie.
Die Situation könnte sich durch den Handelskonflikt mit den USA noch verschärfen: Neue Zölle von durchschnittlich 15 Prozent auf nahezu alle europäischen Einfuhren erschweren den Zugang zum wichtigsten Exportmarkt vieler deutscher Branchen. Investitionen könnten deshalb verstärkt in den großen US-Markt gelenkt werden.
Erschwert wird die Lage für die deutschen Exporteure zudem durch die Aufwertung des Euro, die deren Waren in anderen Währungsräumen verteuert. Dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zufolge ist die Importflut aus China auch mit der „starken Unterbewertung“ der Landeswährung Yuan zu erklären. „Denn sie macht chinesische Importe zu billig und führt dazu, dass chinesische Firmen zu extremen Niedrigpreisen anbieten können“, sagte IW-Experte Jürgen Matthes. „Das lässt immer mehr deutsche Firmen auf chinesische Lieferanten zurückgreifen, statt bei ihren heimischen Zulieferern zu bleiben – und höhlt so die deutsche Industriebasis langsam aus.“
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