Die Berliner Polizei twittert: Twop! Twolizei!

Die Polizei der Hauptstadt geht in die Offensive. 24 Stunden lang twittert sie jeden Einsatz. Beim Lesen des Feeds kann der brave Bürger einiges lernen.

Blau wie die Berliner Nacht: der Twitter-Account der Hauptstadtpolizei. Bild: twitter.com/PolizeiBerlin_E

Der Ruf der Polizei ist nicht der allerbeste, ganz besonders in den Großstädten, diesen Brutstädten der respektlosen Unbotmäßigkeit. Uniformierte Krawallbrüder, die gewohnheitsgemäß Gesetze brechen und ihre Spielplätze euphemistisch „Gefahrengebiet“ nennen, um darin dem Regelbruch autoritative Gewalt zu verleihen – so vermeint das uninformierte Publikum die Freunde und Helfer charakterisieren zu dürfen.

Zum Glück aber leben wir nicht mehr in Zeiten, wo Rotfunk und linksradikal verseuchte Zeitungen Gatekeeper der Wahrheit sind. Nein, mit Internet und sozialen Medien können auch Behörden den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern aufnehmen, über ihre Arbeit informieren und dem verzerrten Bild entgegenwirken.

So geschieht es gerade bei der Berliner Polizei, die 24 lange Stunden jeden ihrer Einsätze twittert. Und so sitzen „Christian, Benny Kay & Yvonne“ in der Einsatzzentrale und geben weiter, wie fleißig die Kollegen sind. Ein Nachbarschaftsstreit, der geschlichtet werden will, Krach zwischen Badegästen und ein schwer verletzter Rabe. Tiere gehen immer.

Schnitt. Eine WG in Friedrichshain. „Voll knorke. Haste dit jesehn, Paule? Die Balina Polißei twittert jeden Einsatz.“ „Ja, Kalle, aber hör mal auf zu berlinern, das kauft dir altem Schwaben sowieso niemand ab.“ „Na gut Paul. Aber mal ganz ehrlich, da müssen wir doch was draus machen … Wen rufst du denn da an?“ „Wart‘s ab, Kalle. … Da.“

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

„Geil!!! Paul, mach die Musik lauter. … Noch lauter! … Paul, da geht noch was! Yeeeessss!“

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Tatsächlich lesen sich schon die ersten Stunden des Experiments der Berliner Polizei wie eine Einladung an alle Irren, sich ihre 15 Sekunden Fame abzuholen. Wahrscheinlich aber ist die Wahrheit einfach nur, dass die Polizei den größten Teil ihrer Einsätze wegen betrunkener Schlafmützen, entwendeter Rollatoren und entlaufener Tiere bestreitet – und dann der ganze unverdiente Hass, die üble Nachrede der Journaille. Lektion verstanden:

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gelegentlich eingestreut in den Feed aber sind Jobangebote der Polizei: „Nachwuchs gesucht! Informiert Euch heute noch bis 21 Uhr telefonisch unter 030-3323003 und (030) 4664 – 99 18 88.“. Ist das alles also nur eine große Aktion neue Angehörige der Truppe zu keilen? Gar nicht mal so doof. Wer schließlich möchte keine Katzen und demente ältere Damen retten oder in der famosen Hundertschaft 23 den linksextremen Chaoten mal zeigen, wo der Hammer hängt?

So bleibt am Ende nur eines zu sagen: #DankePolizei!

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.