Die Gentech-Saison hat begonnen: Mit Mist gegen Gen-Rüben

Symbol des Protests: ein Riesenhaufen Mist. Damit haben Gentech-Gegner vor dem Hauptsitz der Saatzuchtfirma KWS in Einbeck gegen die Freisetzungen von Gentech-Rüben demonstriert.

Protestaktion der Gentech-Gegner in Einbeck. Bild: dpa

EINBECK dpa | Mit zwei Fudern Pferdemist haben Landwirte und Agrarstudenten am Freitag in Einbeck beim Saatgutunternehmen KWS gegen die Aussaat von gentechnisch veränderten Rüben protestiert. Vor dem Haupteingang der Kleinwanzlebener Saatzucht AG (KWS) kippten sie rund 16 Tonnen Dung ab. Nach Angaben der Polizei waren an der Aktion rund 50 Aktivisten beteiligt. Nach etwa einer Stunde zogen sie wieder ab.

Die Demonstranten kritisierten, dass die KWS Gentech-Rüben freisetzt. Sie gehen davon aus, dass sich deren Samen und Pollen ungehindert in der Natur ausbreiten können. Die Gentechnik-Lobby rede die Gefahren schön und behaupte, gentechnisch manipulierte Pflanzen seien absolut sicher für Mensch, Tier und Umwelt, erklärte ein Sprecher.

KWS-Entwicklungs-Chef Henning von der Ohe wies die Kritik als unbegründet zurück. Es gebe bislang nicht einen einzigen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass die Natur oder Menschen durch die "grüne Gentechnik" Schaden nähmen.

Die Demonstranten müssen nach Angaben der Polizei wegen der nicht angemeldeten Aktion mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen rechnen. Zudem werden sie für die Beseitigung des Mists aufkommen müssen.

Im Zusammenhang mit genveränderten Pflanzen hatte das niedersächsische Umweltministerium am Donnerstag von einer Rückholaktion berichtet. Im vergangenen Jahr war es in mehreren Bundesländern zur unerlaubten Aussaat von Genmais gekommen. Jetzt sei bei Kontrollen in jeder zehnten Saatgutprobe verändertes Genmaterial entdeckt worden. Die betroffenen Firmen hätten ihr Saatgut freiwillig zurückgeholt, heiß es.

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