Die Wahrheit: Die traurige Geschichte vom Sexting

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit. Heute darf sich die Leserschaft an einer poetischen Warnung vor jugendlichem Sexting erfreuen.

Mariechen war allein zu Haus, die Eltern waren beide aus. Bild: Anna Haifisch

Mariechen war allein zu Haus,

Die Eltern waren beide aus.

Als sie nun nackt durchs Zimmer sprang

Zu Lady Gagas Sexgesang,

Da wurde plötzlich sie gewahr

Des Smartphones mit der Kamera.

„Geil“, sprach sie, „boah, wie geil!

Das kommt mir grade recht das Teil,

Ich knips mich ohne etwas an

Und schick die Fotos Basti dann.“

Und Fritz und Fratz die Router,

Die warnen im Computer,

Ermahnen: „Diese Chose

Geht sicher in die Hose.

Denn sind die Bilder auch adrett,

Sie wandern doch ins Internet!“

Marie bemerkt die Router nicht,

Sie setzt sich grad ins schönste Licht

Von hinten, unten und von vorn,

Der Basti schreibt: „Mir wächst ein Horn.“

Mariechen aber freut sich sehr

Und springt im Zimmer hin und her.

Doch Fritz und Fratz die Router,

Die warnen im Computer,

Ermahnen: „Diese Chose

Geht sicher in die Hose.

Denn sind die Bilder auch adrett,

Sie wandern jetzt ins Internet!“

O weh! Schon geht das Mobbing los,

Auf Facebook ist das Lachen groß.

Der Basti tönt: „Wie dumm die ist xD“,

Ein anderer: „Hab mich bepisst^^“.

Mariechen aber schämt sich sehr

Und postet dann: „Ich will nicht mehr :‘(“.

Und Fritz und Fratz vernetzen’s,

Den Eltern und verpetzen’s.

Die sind darob auch höchst empört

Und schimpfen, wie es sich gehört.

Schnell steht Mariechens Strafe fest:

Kriegt fünfzig Jahre Hausarrest!

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kari

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