Die Wahrheit: Europa in der Nacht

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über geschlagene Schlagbäume erfreuen.

Foto: AP

Lasst das Träumen, horcht! Erwacht!

Spannt die Ohren in die Nacht

und in Richtung von den Klängen

aus dem Ortsbereich von Schengen.

Wie’s da rumpelt, ruckt und rumst,

weil ein Schlagbaum runterplumpst

und ganz plötzlich Autoschlangen

bis nach Münstereifel langen!

Bremsen quietschen, alles flucht,

Martin Schulz im Nachthemd sucht

Jean-Claude Juncker, um zu fragen,

was die Kommissare sagen.

Keiner weiß halt, was das soll,

nicht einmal der deutsche Zoll.

Doch der Schlagbaum bleibt gesunken,

und es wird nicht durchgewunken.

Mittlerweile reicht der Stau

bis nach Neuendettelsau,

und es kreischt rund um Bad Tölz

lautes Sägen im Gehölz.

Denn dort gibt der Förster Horst

streng Befehle in den Forst,

jeden strammen Baum zu fällen,

um ihn staatlich anzustellen.

Auch im Sauerland, in Menden,

jubeln Schlagbaumproduzenten,

und sie pinseln rasch im Tann

rot-weiß alle Tannen an.

Europa! Aus der Traum!

Und es lebe hoch der Baum!

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kari

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