Die Wochenvorschau für Berlin: Männer, die Hoffnung machten

Zwei Lichtgestalten kommen in den nächsten Tagen nach Berlin – oder jedenfalls fast… Und was steht sonst noch so an?

Lichtgestalt in Berlin: Barack Obama, noch US-Präsident Foto: DPA

Wer diese Zeitung regelmäßig liest, weiß natürlich, was diese Woche vor uns liegt: Die Koalitionsverhandlungen kommen zum Abschluss. Wenn alles klappt, steht am Donnerstagmorgen – wohl nach einer langen Nachtsitzung, vielleicht auch nach ordentlich Streit – das erste rot-rot-grüne Bündnis in Berlin.

Aber das interessiert uns an dieser Stelle nicht. Denn in den nächsten Tagen landen hier zwei Männer, in die wir einst viel Hoffnung gesetzt haben. Den Anfang macht der scheidende US-Präsident Barack Obama. Am Mittwoch gegen 18 Uhr soll er, von Athen kommend, in Tegel eintreffen und bis Freitag früh bleiben.

Es ist sein Abschiedsbesuch als mächtigster Mann der Welt, und sicher ist: Es wird sehr sentimental werden. Man wird sich sehnsüchtig an jenen Sommerabend 2008 erinnern, als Obama noch im Wahlkampf an der Siegessäule eine mitreißende Rede hielt, euphorisch gefeiert von Zehntausenden Zuschauern. Man wird sich erinnern an die Zeit, als Obama noch eine Lichtgestalt war, von der viele in Europa glaubten, er könne die Welt verbessern.

Das lag natürlich auch daran, dass sein Vorgänger, Georg W. Bush – charmant gesagt – eine echte Pfeife war. Nun, da man weiß, dass Lichtgestalt in Berlin.Obamas frisch gewählter Nachfolger Bush noch in den Schatten stellen dürfte, hellt sich verrückterweise Obamas Bilanz – allen enttäuschten Versprechungen zum Trotz – auf. Auch Politik ist also relativ.

Relativ einzigartig hingegen ist der andere hochfliegende Gast dieser Woche: Am Donnerstagmorgen, kaum zwölf Stunden nach dem US-Präsidenten, kommt der Weihnachtsmann. Zwar nicht nach Berlin direkt, aber immerhin nach Himmelpfort, einem kleinen Örtchen 90 Kilometer nördlich, das im Sommer von Wassertouristen lebt und im Winter von seinem guten Namen.

Wer will, kann also ab dieser Woche an das dortige Postamt seine Geschenkwunschliste schicken. Und kriegt sogar Antwort. Vom Weihnachtsmann höchstpersönlich.

Okay, das ist eine Inszenierung. Aber immerhin eine schöne. Und hilft es nicht in diesen Tagen, daran zu glauben, dass vom Himmel etwas Gutes kommen kann? Ob es nun der künftige Ex-US-Präsident ist oder ein Rentierschlittenzieher?

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