Die Wochenvorschau für Berlin: Marschieren und flanieren

Ostern ist der wahre Startschuss ins Jahr: Die Tristesse ist vorbei, die sonnige Zeit beginnt. Also raus zur IGA oder zum Ostermarsch!

Palmen auf der IGA

Frühling, Palmen, Sonnenschein, was kann … Foto: dpa

Geschafft. Das erste Viertel des Jahres ist vorbei, und es ist traditionell eines der übleren Viertel mit miesen Erkältungen, schlechtem Wetter und viel Dunkelheit. Das Osterfest steht neben seiner christlichen Bedeutung (was feiert man da noch mal gleich?) auch für die Rückkehr der Lebensfreude, für den wahren Aufbruch des (nicht mehr ganz) neuen Jahres 2017, für einen Anfang.

Selbst in Berlin sprießen nun die ersten Blumen freiwillig, und wer 20 Euro Eintritt übrighat, kann Pflanzen aller Art ab Donnerstag auf der Internationalen Gartenausstellung IGA in Marzahn-Hellersdorf beim Wachsen zuschauen. Ein halbes Jahr lang dauert das Gartenfestival, das auch Berlins herausforderndstes Problem thematisieren will: Wo sollen all die Menschen wohnen, die in die Stadt ziehen? Und wie? Mit Grün oder ohne? Im IGA-Eintrittspreis inbegriffen sind Fahrten mit der extra für die Schau gebauten Seilbahn, die vom U-Bahnhof Kienberg startet – so viele man will.

All you can eat gilt ab Ende der Woche für all jene, die derzeit auf etwas Begehrtes verzichten – egal, ob aus christlichen Motiven (worum ging es da noch mal?) oder weil sie einfach zu dick sind. Am Samstag endet die Fastenzeit, es darf also wieder geschlemmt oder geraucht oder geinternetet, von mir aus auch gesündigt werden. Dazu passt geradezu perfekt, dass am Sonntag Ostern ist und Schokoeier und -hasen (warum gibt es die eigentlich?) überall herumstehen und auf ihr zeitliches Ableben (ohne Wiederauferstehung!) warten.

Wer sich vorher noch etwas bewegen, Einsatz für eine schlichtweg gute Sache machen, einen Kiez kennenlernen und dabei Begegnungen der dritten Art machen will, dem sei der Ostermarsch am Samstag empfohlen. Ab 12 Uhr ziehen friedliebende Menschen vom Kaiser-Wilhelm-Platz (wer war das noch mal?) durch Schöneberg zurück zum selben Platz. Dort findet um 14 Uhr die Abschlusskundgebung statt. Und ganz sicher treffen sich wieder Anhänger unzähliger, bisweilen schon als ausgestorben gelten müssender linker Kleinstgruppen (DKP, MLPD, KPD, ETC – was heißt das alles noch mal?), die eigentlich alle dasselbe wollen – aber sich gegenseitig überhaupt nicht ausstehen können.

Wer jetzt allerdings darauf hofft, an dieser Stelle die Antworten auf die vielen in diesem kleinen Text aufgeworfenen Fragen zu finden, wird enttäuscht. Dafür ist dieser Text nun wirklich zu klein. Dafür der Hinweis: In dieser Woche sind doch Schulferien. Und vielleicht ist den jungen Menschen zwischendurch ja auch mal langweilig und sie wollen etwas Sinnvolles im Internet machen …

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