Die Wochenvorschau für Berlin: Partys – und ein wichtiges Urteil

Das bringt die Woche: Die queere Szene feiert zum 25. Mal Stadtfest, die Exil-Franzosen feiern auch – und die Entscheidung zur Hauptmann-Schule kommt.

Ein bisschen Politik und viel Party: Die klassische Mischung beim lesbisch-schwulen Stadtfest Foto: dpa

Allons, enfants, bitte sehr, auf, Kinder …! Zu den Waffen, Bürger / Formiert eure Truppen/ Marschieren wir, marschieren wir! / Unreines Blut / Tränke unsere Furchen!

Tatsächlich ziemlich harter Stoff.

Aber so geht halt nun mal die Marseillaise, die französische Nationalhymne. Und damit, grenzüberschreitend, natürlich das Lied der Woche. Am Freitag – 14. Juli, Jahrestag des Sturms auf die Bastille – ist französischer Nationalfeiertag. Berlin feiert, etwas später, mit. Dazu gleich.

Ansonsten: Sommer. Wenn es jetzt mal stürmt, ist das eher meteorologisch bedingt. Politisch hat man Pause. Die meisten Berliner Abgeordneten haben sich bereits Ende vergangener Woche (zumindest gefühlt) in die Ferien verabschiedet. Regiert wird trotzdem noch ein wenig in der Stadt: Am Dienstag will der Senat den Haushaltsentwurf für 2018/19 beschließen.

Aber es ist ja keineswegs so, dass, nur weil Sommer ist, alle Debatten gleich hitzefrei hätten. Am Mittwoch kommt es zu einer Entscheidung in einer Angelegenheit, die mal hitzig diskutiert wurde, in jüngster Zeit aber ein wenig in Vergessenheit geriet. Dass nämlich Kreuzberg weiter besetzt ist. Zumindest ein klitzekleiner Teil: mehrere Räume in der ehemaligen Gerhart-Hauptmann-Schule. Weil der Bezirk die besetzenden Flüchtlinge dort gerne loshätte, um Platz für andere, unter anderem Geflüchtete, zu schaffen, hat er eine Räumungsklage eingereicht. Nun will das Berliner Landgericht sein Urteil verkünden.

Zum Wochenende hin bringt sich die Stadt dann in Feierlaune, die sich mit einem Jubiläum sogar noch ein wenig mehr hochschaukeln darf: Zum 25. Mal findet am Samstag und Sonntag im Schöneberger Regenbogenkiez das Lesbisch-schwule Stadtfest statt. Motto: „Gleiche Rechte für Ungleiche!“ Was gleich in der Praxis erprobt werden kann, weil auch das bezirkliche Standesamt mit einem Stand auf dem Fest vertreten ist und über die Begründung von Lebenspartnerschaften und, ja, Eheschließungen berät.

Die Freiheit, Gleichheit, Brü­der­lich*­schwes­terlichkeit feiern kann man am Samstag und Sonntag auch am Brandenburger Tor beim Jour de fête, dem deutsch-französischen Fest zum französischen Nationalfeiertag, wo dann, allons, enfants!, vielleicht weniger die Marseillaise und mehr „Don’t Be So Shy“ gesungen wird. Der Sommerhit des vergangenen Jahres. Er stammt von der französischen Sängerin Imany, und die ist am Samstag der Stargast beim Fest.

Und die Pandas, die Stars der letzten Tage? Na ja, es gibt schon noch eine ganze Menge andere liebenswerte ­Viecher! Umschauen kann man sich am Sonntag im Tierheim Berlin ab 11 Uhr beim Tag der offenen Tür. Um mal ­wieder, wenigstens im Blick auf die Fauna, etwas die Normallage zu finden.

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