Digitaler Angriff der Bundeswehr: Zum ersten Mal digital offensiv

Experten der Bundeswehr sollen im Herbst 2015 erstmals ein afghanisches Funknetz gehackt haben. Das Verteidigungsministerium äußert sich dazu nicht.

Eine wüstenähnliche Landschaft, vereinzelt Bundeswehr-Soldaten

Bundeswehrsoldaten in Afghanistan. Dort sind sie seit Herbst 2015 auch digital unterwegs Foto: reuters

BERLIN afp | Die Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge erstmals einen offensiven Cyber-Einsatz absolviert. Bereits im Herbst 2015 habe sich die Einheit „Computer Netzwerk Operationen“ (CNO) in die internen Netze eines afghanischen Mobilfunkbetreibers eingehackt, um Informationen über den Entführungsfall einer deutschen Entwicklungshelferin in dem Land zu erlangen, berichtete der Spiegel am Freitag.

Es sei das erste Mal überhaupt gewesen, dass die CNO-Einheit im digitalen Raum offensiv aktiv geworden sei. Nach Spiegel-Informationen betont die Bundeswehr offiziell, die Gruppe von rund 80 IT-Experten spiele Cyber-Angriffe und mögliche Gegen-Attacken ausschließlich in Labor-Bedingungen durch.

Parallel zu der Cyber-Operation habe der Krisenstab eine militärische Befreiung der Entwicklungshelferin erwogen, berichtete der Spiegel weiter. Dazu seien Elite-Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr nach Kabul verlegt worden.

Das Bundesverteidigungsministerium wollte dem Bericht zufolge keinen Kommentar zu der Cyber-Operation abgeben. Über Einsätze der Einheit CNO würden ausschließlich die verantwortlichen Ausschüsse wie das geheim tagende Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) des Bundestags unterrichtet, habe das Ministerium erklärt.

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