Diskussion um Facebook-Algorithmus: Ein Berg voll Zucker

Ex-Mitarbeiter werfen Facebook vor, konservative Nachrichten zu unterdrücken. Jetzt meldet sich Gründer Mark Zuckerberg zu Wort.

Mark Zuckerberg

Sieht keine Beweise für Manipulationen: Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Foto: dpa

BERLIN taz | Endlich, der Chef mischt sich ein. Mark Zuckerberg teilt mit seinen Followern „some thoughts“ zu dieser wirklich unschönen Nachrichtenkrise auf Facebook. Frühere Mitarbeiter des von ihm gegründeten sozialen Netzwerks hatten dem Technologieblog Gizmodo berichtet, dass sie auf Anweisung Nachrichten mit konservativen Inhalten unterdrückt hätten.

News über den Republikaner Mitt Romney oder Kentuckys Senator Rand Paul? Lieber nicht. Dafür sollen auf der Liste der aktuellsten und meistdiskutierten Themen auf Facebook, den „Trending Topics“, die nur im englischsprachigen Facebook angezeigt werden, Berichte über die Antirassismusbewegung Black Lives Matter gepusht worden sein.

Jetzt tobt eine Diskussion darüber, ob und wie Facebook seine Nutzer manipuliert. Und Zuckerberg versucht – natürlich auf seiner Facebookseite – die Glaubwürdigkeit seiner Internetfirma zu wahren. Schließlich holen sich immer mehr der weltweit insgesamt 1,6 Milliarden Mitglieder ausschließlich bei Facebook ihre tägliche Nachrichtendosis ab.

Allein fast zwei Drittel der US-Nutzer von Facebook und Twitter informieren sich hier über aktuelle News. Das ist ein riesiges Machtpotenzial. Dadurch, welche Nachrichten Facebook diesen Menschen anzeigt, kann die Seite deren politische Meinungsbildung beeinflussen.

Doch Selfmademilliardär Zuckerberg versichert, Facebook sei eine „Plattform für alle Ideen“. Das Team des 31-Jährigen, der an dem Unternehmen noch 28 Prozent hält, habe die Vorwürfe überprüft. „Wir haben keinen Beweis dafür gefunden, dass dieser Bericht wahr ist.“ Manipulationen? Nein. Er wolle doch nur die globale Gemeinschaft zusammenbringen und den Menschen im Netz eine Stimme geben – zumindest solange sie keine Nippel posten.

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