Dobrindts Kritik an der Eurorettung: Seehofer rügt seinen Sekretär

CSU-Parteichef Alexander Dobrindt verärgern auch die eigene Partei. Selbst Parteichef Horst Seehofer hat sich nun von ihm distanziert.

Wird wohl nicht mehr „Falschmünzer“ sagen: CSU-Generalsekretär Dobrindt. Bild: dapd

BERLIN afp | Nach vielfacher Kritik an CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wegen dessen Äußerungen in der Euro-Krise ist CSU-Chef Horst Seehofer auf Distanz gegangen. Er denke, Dobrindt werde den Begriff „Falschmünzer“, mit dem er den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, bedacht hatte, „nicht wiederholen“, sagte Seehofer der Bild-Zeitung.

Zugleich sprach Seehofer Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Unterstützung der bayerischen Schwesterpartei aus. „Wir unterstützen die Kanzlerin in ihrer erfolgreichen Politik der Euro-Stabilisierung seit drei Jahren.“ Den Druck auf Griechenland will Bayerns Ministerpräsident aber hoch halten. Es dürfe keine „Schuldenunion“ in Europa geben.

„Diejenigen, die Hilfe erfahren, müssen die Ursachen der Hilfsbedürftigkeit beseitigen“, mahnte Seehofer. Wegen der Streitigkeiten in der Bundesregierung strebt der CSU-Chef einen Koalitionsausschuss an. „Wir werden uns sicher im Herbst zusammensetzen und offene Fragen klären“, kündigte er an.

Dobrindt hatte trotz gegenteiliger Äußerungen Merkels am Wochenende erneut gesagt, an einem Austritt Griechenlands aus der Eurozone führe „kein Weg vorbei“. Seine Verbalattacken führten auch parteiintern zu Unmut. Die CDU-Spitze unterstützte am Montag ausdrücklich den Aufruf Merkels zur Mäßigung, auch aus der CSU kam harsche Kritik.

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