Donald Sterling über Magic Johnson: „Er sollte sich schämen“

NBA-Teambesitzer Sterling hat nach dem Rassismus-Skandal ein Interview gegeben. Entschuldigte sich, um dann direkt Basketball-Legende Magic Johnson anzugreifen.

Nein, er ist kein Rassist. Findet Donald Sterling auf jeden Fall selbst. Bild: dpa

LOS ANGELES dpa | Donald Sterling kann es nicht lassen. Der bereits suspendierte NBA-Teambesitzer der Los Angeles Clippers hat sich in einem am Montag (Ortszeit) ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders CNN zunächst reumütig über seine rassistischen Äußerungen gegeben. Allerdings nutzte der 80-Jährige das Gespräch im weiteren Verlauf für eine Tirade gegen die schwarze Basketball-Legende Magic Johnson.

Mit Verweis auf dessen HIV-Infektion, sagte Sterling, Johnson sei kein gutes Vorbild für die Kinder von Los Angeles. „Welche Art von Typ geht in jede Stadt, hat mit jedem Mädchen Sex und fängt sich dabei HIV ein?“, fragte Sterling rhetorisch. „Er sollte sich schämen.“

Zuvor hatte Sterling in seinem ersten Fernseh-Interview nach Verhängung der Sperre durch Liga-Chef Adam Silver noch um Vergebung gebeten und betont: „Ich bin kein Rassist.“ Sterling war Ende April mit einer lebenslangen Sperre und einer Geldstrafe in Höhe von 2,5 Millionen Dollar belegt worden.

Der Clippers-Boss war auf zwei veröffentlichten Aufzeichnungen zu hören, wie er im Gespräch mit seiner Freundin diskriminierende Bemerkungen gegenüber Afro-Amerikanern machte. Damit hatte er zahlreiche Proteste ausgelöst, die weit über die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA hinausgingen. „Wenn ich mir die Aufnahme anhöre, weiß ich gar nicht, wie ich solche Worte sagen kann“, erklärte Sterling.

NBA entschuldigt sich

Der frühere Los-Angeles-Lakers-Star Magic Johnson ist eine zentrale Figur im Fall Sterling, da dieser ihn namentlich in den Aufzeichnungen erwähnte. Johnson war in der Folge einer der ersten, der forderte, dass Sterling zum Verkauf des Teams gezwungen werden sollte.

NBA-Commissioner Adam Silver wandte sich nach Ausstrahlung des Interviews öffentlich an Johnson. Er wolle sich im Namen der gesamten NBA-Familie bei ihm dafür entschuldigen, „dass er weiterhin in diese Situation hineingezogen und mit solch einer böswilligen und persönlichen Attacke degradiert wird“, erklärte Silver in einer am Montag (Ortszeit) verbreiteten Stellungnahme. Die NBA arbeite weiter daran, „Sterling so schnell wie möglich zu entfernen.“ Johnson selbst kommentierte die Angriffe nicht. „Ich rede lieber über diese großartigen NBA-Playoffs als über Sterlings Interview“, twitterte er.

Derweil äußerte sich der zum Interims-Geschäftsführer der Los Angeles Clippers ernannte Dick Parsons über seine Aufgabe bei dem Club. „Mein Job ist der des Geschäftsführers dieses Unternehmens und sicherzustellen, dass das Schiff schwimmfähig bleibt und den richtigen Kurs aufnimmt, vielleicht sogar ein bisschen an Fahrt gewinnt.“ Die Liga sei zuversichtlich, dass der Übergangsprozess noch vor Beginn der nächsten Saison abgeschlossen werden könne, sagte der frühere Wirtschaftsboss Parsons.

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