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Drohne über WarschauStaatsschutz in Polen nimmt zwei Belarussen fest

Am Montag kreiste eine Drohne über Regierungsgebäuden in Warschau. Zwei belarussische Staatsbürger sind wegen des Vorfalles in Haft genommen worden.

Der Palast für Kultur und Wissenschaft in Warschau, hier am 9. August in Solidarität mit der belarussischen Opposition beleuchtet Foto: Pawel Supernak/PAP/dpa

Warschau dpa/afp | In Polen hat der Staatsschutz nach Angaben des polnischen Regierungschefs Donald Tusk eine über Regierungsgebäuden in Warschau fliegende Drohne unschädlich gemacht. Die Drohne sei auch über das Schloss Belvedere, dem Sitz des polnischen Präsidenten, geflogen, schrieb Tusk auf der Plattform X.

Zwei belarussische Staatsbürger seien in Zusammenhang mit dem Vorfall festgenommen worden. Die Polizei untersuche die Umstände des Vorfalls.

Laut eines Sprechers des Staatsschutzes erfolgte die Festnahme am Montag gegen 19.00 Uhr. Unbekannt ist bislang, um welche Art Drohne es sich handelte und ob sie militärisch genutzt werden konnte.

Der stellvertretende Innenminister Wieslaw Szczepanski sagte laut Nachrichtenagentur PAP dem Fernsehsender Polsat News, der Vorfall habe gezeigt, dass die Dienste des Innenministeriums effizient seien und die wichtigsten Einrichtungen des Landes schützten.

Russische Drohnen über Polen

In der vergangenen Woche war der polnische Luftraum durch russische Drohnen verletzt worden. Bei einem russischen Angriff auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch war eine große Zahl an Drohnen in den Luftraum Polens und damit der Nato geflogen, und die polnische Luftwaffe und andere Nato-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab.

Seitdem erhält Polen verstärkte Unterstützung von Nato-Verbündeten. Unter anderem Deutschland, Frankreich und Großbritannien kündigten als Reaktion eine Verstärkung ihres Beitrags zur Luftverteidigung Polens entlang seiner Ostgrenze zur Ukraine und Belarus, einem Verbündeten Russlands, an.

Nach Angaben westlicher Politiker gibt es Hinweise darauf, dass die Luftraumverletzung kein Versehen war. Unklar ist bislang allerdings, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf Nato-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der Nato-Flugabwehr gedacht waren.

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