Dürre, Hitze, Fluten: Die Kosten eines Sommers
Extremwetter der letzten Monate könnte die EU-Volkswirtschaften rund 126 Milliarden Euro kosten, schätzen Forscher:innen. Es trifft vor allem drei Länder.

Vor allem Spanien, Frankreich und Italien sind demnach betroffen – mit jeweiligen Werten zwischen knapp 34 und knapp 35 Milliarden Euro für die drei Länder. Deutschland gehört mit rund 2,5 Milliarden zu den weniger hart getroffenen Ländern.
In der Studie wollen die Forscher:innen nicht nur direkte Kosten – wie zerstörte Gebäude oder Ernten – abbilden, sondern auch indirekte Kosten wie eine reduzierte Produktivität während Hitzewellen oder den Wegzug von Menschen aus von Extremwetter betroffenen Regionen. Diese Gesamtkosten sind teils sehr viel höher, treten aber nicht immer sofort auf, sondern teils über mehrere Jahre hinweg, wie sie erklären.
Deswegen beziehen sich die errechneten Werte auf den Zeitraum bis inklusive 2029 – dabei aber nur auf die Folgen des diesjährigen Sommers, nicht auf mögliche künftige Wetterextreme. Gut ein Drittel der Gesamtfolgen – konkret 43 Milliarden – werden den Schätzungen zufolge bereits im laufenden Jahr anfallen.
Kosten könnten noch höher sein
Für ihre Schätzung kombinierten die Forscher:innen aktuelle Wetterdaten mit historischen Daten zum Wetter und den Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung aus einer früheren Studie. Extremwetterlagen werden infolge der Klimakrise immer wahrscheinlicher.
Die tatsächlichen Schäden könnten sogar noch höher sein, heißt es von der Uni Mannheim. So beziehen die Forscher:innen bei Kombinationen aus Dürre und Hitzewelle mangels Datengrundlage nur die Folgen von Dürre ein und bilden Schäden wie Waldbrände gar nicht ab.
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