EMtaz: Die besten Spieler des Gastgebers: Frankreichs Fanta Fünf

Im Halbfinale gegen Deutschland setzen die Franzosen auf Griezmann, Pogba, Coman, Payet und Kanté. Warum es dafür gute Gründe gibt.

Frankreichs Trainer und sein Team

Trainer Didier Deschamps hat ein gutes Team beisammen, fünf Spieler aber ragen heraus Foto: ap

Der Abgezockte

Das war: Eigentlich wollten sie in Frankreich Antoine Griezmann nicht haben. Bei allen Klubs scheiterte er, also musste er als Jugendlicher den Umweg über Spanien nehmen, um Profi zu werden. Heute lieben sie ihn: Zwei Tore hat er bei dieser EM vorbereitet und vier erzielt.

Das kommt: Und diese Tore sollten der deutschen Abwehr das Fürchten lehren, denn Griezmann hatte in diesem Turnier kaum mehr Chancen als Treffer. Griezmann trifft immer, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Das mussten schon die Bayern im Champions-League-Rückspiel gegen Atletico Madrid schmerzhaft erfahren.

Das bleibt: Zu klein, zu leicht, nee, wird nichts – Antoine Griezmann ist die personifizierte Hoffnung der Verschmähten dieser Welt.

Ein Mann, Antoine Griezmann

Antoine Griezmann Foto: dpa

Der Angeber

Das war: Er hat mitgespielt, so wie ein Paul Pogba eben mitspielt. Man konnte ihn nicht übersehen. Er gibt den Hochenergetiker und steckt damit seine Kollegen an. Das war mehr wert als sein Kopfballtor gegen Island. Er hat fast ebenso viele Zweikämpfe gewonnen wie verloren. Das war nicht so gut.

Das kommt: Pogba ist ein Versprechen. Ganz Frankreich wartet darauf, dass eintritt, was der 23-Jährige immer wieder ankündigt. Er will der beste Mittelfeldspieler aller Zeiten werden. Einer, der Bälle erobert, der Bälle verteilt, der Tore schießt, einer für alles. Ob’s ihm gegen die Deutschen gelingt?

Das bleibt: Er ist sauteuer. Manchester United will angeblich fast 100 Millionen Euro zahlen, um ihn von Juventus Turin abzulösen.

Ein Mann, Paul Pogba

Paul Pogba Foto: ap

Der Schnellste

Das war: Kingsley Coman ist der schnellste Spieler der EM. Mit 32,8 km/h lief er im Spiel gegen die Schweiz. Koman ist aber auch sonst sehr schnell: 35,06 km/h lief er in der Bundesliga. Zum Vergleich: Der schnellste Mann der Welt, Usain Bolt, lief während der schnellsten 100-Meter Zeit aller Zeiten 44,72 km/h.

Das kommt: Einer gegen sechs. Der jüngste französische Nationalspieler aller Zeiten (19 Jahre und 11 Monate war er beim Einsatz gegen Rumänien) ist die Geheimwaffe gegen das deutsche Team. Er ist der gefährlichste Bayer unter den Franzosen. Aber auch ihr einziger.

Das bleibt: Der zweitschönste Fußballer-Name der EM nach Eden Hazard. Reine Poesie. Auch sein Instagramname: king_coman11.

Ein Mann, Kingsley Coman

Kingsley Coman Foto: Imago / MIS

Der Ankommer

Das war: Eröffnungsspielentscheider, Vorbereiter, noch mal Torschütze, Vorbereiter für ein weiteres Tor und dann noch einmal Torschütze. Alle mögen Dimitri Payet – auch wegen seines gegen die Eckfahne eingesprungen Torjubels. Seine Spiellust bedeutet Gefahr. Lust aufs Schießen hat er immer. Schon 17 Mal hat er aufs Tor gezielt. Es heißt, er soll mal ein schwieriger Typ gewesen sein. Heute unvorstellbar

Das kommt: Payet macht weiter, wo er aufgehört hat. Er spielt und spielt und spielt. Da kommt viel Arbeit auf die deutschen Sechser zu.

Das bleibt: West Ham United, Payets Arbeitgeber, hat schon mal gesagt, dass es schwer werden wird, den Angreifer zu halten. Er wird wohl zu einem der ganz großen Klubs wechseln.

Ein Mann, Dimitri Payet

Dimitri Payet Foto: ap

Der Newcomer

Das war: N’Golo Kanté kannte man nicht so recht vor der EM. Viermal erst war er für Frankreich aufgelaufen, als die EM angepfiffen wurde. Jetzt ist der 25-Jährige plötzlich Stammspieler. Er spielt auf der Sechs, weil sich der Stammsechser Lassana Diarra vor dem Turnier verletzt hat. Jetzt ist er der Franzose, der die meisten Bälle erobert, der die längsten Wege geht und dessen Pässe fast immer ankommen.

Das kommt: Gegen Island war Kanté gelbgesperrt. Der Dauerläufer geht gut ausgeruht in das Duell gegen die Deutschen. Er wird laufen.

Das bleibt: Kanté gehört zu jener wunderlichen Mannschaft, die in dieser Saison alle Fußballromantiker zu Tränen gerührt hat. Er ist mit Leicester City englischer Meister geworden.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.