Ebola-Epidemie in Westafrika: Guinea verhängt Notstand

Guinea verhängt wegen zunehmender Ebola-Fälle den Gesundheitsnotstand in fünf Regionen. Die Maßnahme wurde zunächst für 45 Tage angeordnet.

Klinik in Guinea: Gummistiefel werden desinfiziert, um die Weitergabe von Ebola-Viren zu reduzieren. Bild: ap

CONAKRY/FREETOWN dpa/ap | Guinea hat in fünf Regionen einen Gesundheitsnotstand verhängt, weil die Vorsicht in der Bevölkerung im Zusammenhang mit Ebola nachlasse. Präsident Alpha Conde sagte, die Maßnahmen seien nötig, um der Ebola-Seuche ein für allemal Einhalt zu gebieten.

„Die nötigen Vorsichtsmaßnahmen, um das Leben unser Bevölkerung zu schützen“, würden immer weniger beachtet, sagte er am Samstagabend. Die Zahl der neuen Ebola-Fälle war zuletzt stark zurückgangen.

In den betroffenen Küstenregionen sollen nun für zunächst 45 Tage verschärfte Vorsichtsmaßnahmen gelten. Sobald neue Krankheitsfälle entdeckt werden, werden demnach für die betroffenen Krankenhäuser verstärkte Quarantänemßnahmen verhängt. Auch die Vorschriften für Beerdigungen sollen nochmals verschärft werden, denn an Ebola verstorbene Menschen sind höchst infektiös. Auch Ausgangssperren sollen wieder möglich sein.

Im benachbarten Sierra Leone wurde für das ganze Wochenende eine Ausgangssperre verhängt. Gesundheitsbeamte gingen in der Zeit von Tür zu Tür, um möglich versteckte Infektionsherde aufzuspüren. In Guinea, Sierra Leone und Liberia sind seit Ausbruch der Seuche vor über einem Jahr 25.000 Menschen erkrankt, 10.000 davon starben.

Sicherheitskräfte an der Grenze

Wegen der Ausganssperre in Sierra Leone hat Guinea Sicherheitskräfte in den Südwesten des Landes geschickt, um aus Sierra Leone flüchtende, möglicherweise mit Ebola infizierte Menschen zu stoppen. Die nationale Gendarmerie schickte die Abordnung in die Stadt Forécariah, teilte die Behörde am Samstag mit. Zuvor war berichtet worden, dass Menschen aus Sierra Leone die Grenze überschritten hätten, um der in ihrer Heimat verhängten dreitägigen Ausgangssperre zu entkommen.

Ziel dieser Maßnahme ist es, Patienten durch Medizinerteams zu identifizieren. Einwohner in Forécariah hatten von Spannungen berichtet, die daraus resultierten, dass in den letzten Tagen eine große Zahl von Sierra Leonern eingeströmt sei. Einwohner Mamadu Kolibe sagte: „Wir rebellierten gegen das massive Eintreffen von Bürgern aus Sierra Leone entlang der Grenze, nachdem die Behörden die Abriegelung verkündet hatten. Warum sollten sie ihr Land verlassen, wenn sie kein Ebola hätten? Wir haben uns gegen ihre Einreise eingesetzt. Das hat hier Aufregung ausgelöst.“

Die südwestliche Region Guineas grenzt an den Norden von Sierra Leone. Dieser Bereich steht bei der Abriegelung besonders im Fokus der Behörden.

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