Ebola in Westafrika: Erneut Ausgangssperre in Sierra Leon

Sierra Leone will mit einer dreitägigen landesweiten Ausgangssperre die Ebola-Epidemie eindämmen. Tests mit Ebola-Impfstoffen in Liberia verlaufen erfolgreich.

Für Sierra Leone ist es bereits die zweite Ausgangsperre. Bild: ap

FREETOWN/MONROVIA dpa | Im westafrikanischen Sierra Leone hat am Freitag eine dreitägige landesweite Ausgangssperre zur Eindämmung der Ebola-Epidemie begonnen. Seit der vergangenen Woche waren in dem Land 55 neue Fälle gemeldet worden. Die sechs Millionen Einwohner dürfen den Behörden zufolge bis zum Sonntag nicht vor die Tür gehen. Während dieser Zeit sollen Tausende Gesundheitsarbeiter von Haus zu Haus gehen und Informationen über neue Krankheitsfälle und Tote sammeln.

Im Mittelpunkt stünden dabei die Hauptstadt Freetown und der Norden des Landes, wo die Epidemie besonders heftig wüte, sagte der Chef des nationalen Ebola-Zentrums, Alfred Palo Conteh.

Die Regierung hatte bereits im vergangenen September erstmals eine Ausgangssperre verhängt. Die Maßnahme habe dabei geholfen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, hieß es anschließend.

Positive Nachrichten kommen aus Liberia: Dort seien zwei große Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit von Ebola-Impfstoffen bisher erfolgreich verlaufen. Das berichteten die Nationalen Gesundheitsinstitute (NIH) der USA am Donnerstagabend (Ortszeit) unter Verweis auf Zwischenergebnisse der noch laufenden Tests.

Die Studien mit bislang insgesamt 600 Teilnehmern waren Anfang Februar in der Hauptstadt Monrovia angelaufen, nachdem die Impfstoffe in kleineren Studien auf ihre Sicherheit für Menschen überprüft worden waren. Nun könne man die dritte Phase der Tests planen, die zur Zulassung der Wirkstoffe führen soll, erklärten die NIH, die das Projekt unterstützen. Daran sollen in Westafrika Zehntausende Menschen teilnehmen.

Eines der Seren war von der britischen Firma GlaxoSmithKline (GSK) in Zusammenarbeit mit dem US-Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) entwickelt worden, das andere von der kanadischen Gesundheitsbehörde.

Erst vor wenigen Tagen hatte auch das Nachbarland Guinea einen Test mit einem ebenfalls aus Kanada stammenden Impfstoff gestartet. Am schlimmsten von der Epidemie betroffen ist Sierra Leone. Bisher wurden dort über 11.888 Infektionen gemeldet, fast 3.800 Menschen sind gestorben.

Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation in den vergangenen 16 Monaten bereits über 10.300 Menschen an Ebola gestorben. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.