Einstimmiger Beschluss des Bundestags: Das Ende des Routerzwangs

Dass Internetprovider die Hardware für den Netzzugang vorschreiben, schien lange selbstverständlich. Ein neues Gesetz soll den Nutzern mehr Freiheiten ermöglichen.

Eine Hand hält einen bordeauxfarbenen Router.

Viele Router sind hässlich und passen nicht zu den Gardinen. Bald herrscht endlich Wahlfreiheit. Foto: dpa

BERLIN dpa | Internet-Provider in Deutschland können ihre Kunden nicht länger zwingen, bei der Einwahl ins Netz eine bestimmte Hardware zu verwenden. Der Bundestag beschloss am Donnerstagabend einstimmig die Abschaffung des sogenannten Routerzwangs.

Die Anbieter von Breitband-Internetanschlüssen schrieben ihren Kunden bislang vor, welche Router sie zur Einwahl ins Netz benutzen müssen. Sie definierten die Geräte einfach als Teil ihres Netzes, über das allein sie verfügen dürfen. Das neue Gesetz definiert nun aber die Anschlussdose an der Wand als „Netzabschlusspunkt“. Es lässt damit den Kunden die freie Wahl, welchen Router sie benutzen möchten.

Wie heise.de berichtet, rechnen Sprecher der Unionsfraktion damit, dass das Gesetz zu einem erweiterten Angebot an Endgeräten und so zu einem „verstärkten Wettbewerbsdruck“ führen wird. Dies wirke „der Gefahr flächendeckender Sicherheitslücken“ entgegen und erhöhe den Verbraucher- und Datenschutz. Der grüne Netzexperte Konstantin von Notz begrüßte das Gesetz heise.de zufolge und nannte es angesichts anderer negativer netzpolitischer Ziele der Regierung einen „Lichtblick“.

Widerstand gegen die Neuregelung regt sich im Bundesrat, weil mehrere Kabelnetzbetreiber wie UnityMedia die Reform ablehnen. Die Länderkammer kann das Gesetz allerdings nicht stoppen, sondern allenfalls verzögern.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.