Erdogan will Oppositionsführer verklagen: Posse um vergoldete Klobrillen

Erdogan fordert Schadenersatz von Oppositionsführer Kilicdaroglu. Dieser hatte den Reichtum der Herrschenden kritisiert.

Ein Badezimmer aus Gold in Hongkong

Diese Toilette in Hongkong ist 4,8 Mio US-Dollar wert. Foto: dpa

ISTANBUL dpa | Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan will Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu wegen einer angeblichen Behauptung über „vergoldete Klobrillen“ im Präsidentenpalast verklagen. Erdogans Anwälte forderten 100.000 Lira Schadenersatz von Kilicdaroglu, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.

Bei einer Wahlkampfveranstaltung hatte Kilicdaroglu am Samstag in Izmir laut Anadolu zwar von „vergoldeten Klobrillen“ gesprochen, diese aber nicht explizit in Erdogans Palast verortet.

Kilicdaroglu hatte demnach an die Adresse der „Herren in Ankara“ gesagt: „Euch wurde ein Palast gebaut, wurden Flugzeuge gekauft, wurden Mercedes gekauft, von denen Ihr gesagt habt, sie würden Peanuts kosten. Vergoldete Klobrillen wurden gemacht. (...) Ihr habt 17 Millionen Bedürftige geschaffen, schämt Ihr Euch nicht?“

Erdogan hatte Kilicdaroglu daraufhin aufgefordert, den Palast nach vergoldeten Klobrillen zu durchsuchen. „Sollte er fündig werden, trete ich als Präsident zurück“, sagte Erdogan bei einem Fernsehauftritt. Der Streit um „vergoldete Klobrillen“ spielt seit dem Wochenende eine größere Rolle im Wahlkampf. Am Sonntag wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.