Ermittlungen im Transplantationsskandal: Alte Operationen neu untersucht

Im Göttinger Organspende-Skandal untersuchen die Ermittler Transplantationen in den 1990er Jahren. Ein Mitarbeiter der Uniklinik hatte auf mehrere Operationen hingewiesen.

Hoffentlich ging da alles mit rechten Dingen zu: Nierentransplantation. Bild: dpa

BRAUNSCHWEIG/GÖTTINGEN dpa | Im Transplantationsskandal an der Göttinger Uniklinik geht die Staatsanwaltschaft nun Hinweisen auf mögliche Unregelmäßigkeiten in den 1990er-Jahren nach.

Die Uniklinik habe entsprechende Angaben eines ehemaligen Mitarbeiters an die Ermittlungsbehörde weitergeleitet, sagte Staatsanwältin Serena Stamer am Montag in Braunschweig. Demnach hatten schon 1995 Kollegen von einem der zwei jetzt verdächtigten Mediziner die Rechtmäßigkeit der großen Zahl von Organtransplantationen angezweifelt.

Bislang wird wegen möglicher Manipulationen bei 23 Transplantationen in den Jahren 2010 und 2011 ermittelt. Gegen die beiden Ärzte wird wegen möglicher Bestechlichkeit und des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Sie stehen unter Verdacht, Patientendaten manipuliert zu haben, um ihre Patienten auf der Warteliste für Spenderorgane nach oben zu schieben.

Ob der neue Hinweis stichhaltig sei und die Ermittlungen ausgeweitet werden müssten, stehe noch nicht fest, sagte Stamer. Ein Anfangsverdacht sei noch nicht belegt. Zum weiteren Vorgehen bei den Ermittlungen wollte sie aus ermittlungstaktischen Gründen keine Einzelheiten nennen.

Die Göttinger Staatsanwaltschaft, die separat den Vorwurf der fahrlässigen Tötung prüft, warte zunächst die Braunschweiger Untersuchung der neuen Hinweise ab, sagte Staatsanwalt Andreas Buick am Montag.

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