Erneuter Ebola-Ausbruch im Kongo: 14 Ebola-Fälle bestätigt – ein Toter

Im Kongo breitet sich das Ebola-Virus weiter aus und ist auch in einer Millionenstadt Mbandaka angekommen. Die WHO erhöhte am Freitag die Gefahrenstufe.

Zwei Männer in medizinischer Kleidung, im Vorder- und Hintergrund zwei Menschen mit Schutzausrüstung

Kongo, Bikoro: Mitarbeiter des Gesundheitswesens ziehen Schutzausrüstungen gegen Viren an Foto: dpa

GOMA/GENF dpa/ap/epd | Das Risiko einer Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erheblich gestiegen. Die WHO erhöhte die Gefahrenstufe am Freitag auf „sehr hoch“, nachdem in der Millionenstadt Mbandaka ein Krankheitsfall bestätigt wurde.

Im Kongo sind inzwischen 14 Menschen an dem gefährlichen Ebola-Virus erkrankt, einer davon ist gestorben. Bislang seien 45 Fälle von hämorrhagischem – mit Blutungen einhergehendem – Fieber aufgetreten. Neben den 14 bestätigten Fällen seien 21 Fälle wahrscheinlich und 10 mutmaßlich Ebola, teilte das kongolesische Gesundheitsministerium mit.

Unter den bestätigten Ebola-Fällen habe es bislang einen Toten gegeben. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen werden 514 Menschen überwacht, die vermutlich Kontakt zu Infizierten hatten.

„Ebola ist in der Stadt ein völlig anderes Phänomen als auf dem Land, weil Menschen in städtischen Gebieten viel mehr Kontakt haben“, sagte Peter Salama von der Notfalleinheit der WHO. Anders als auf dem Land könne sich die Krankheit in Städten rasant ausbreiten. Salama sprach auf Twitter von einer deutlich veränderten Lage. Es werde nun „viel, viel schwieriger“, den Ausbruch unter Kontrolle zu bekommen.

Das WHO-Krisenkomitee könnte den internationalen Gesundheitsnotstand schon am Freitag erklären, um die tödliche und hochansteckende Infektionskrankheit zu bekämpfen, bestätigte ein WHO-Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Genf. Die Entscheidung soll am Nachmittag bekanntgegeben werden.

Die Weltgesundheitsorganisation übernimmt bei einem internationalen Gesundheitsnotstand die weltweite Koordination für die Bekämpfung der Epidemie. Auch die Erfassung von Krankheitsfällen und Übertragungswegen wird dadurch vereinfacht.

Das Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Ebola kann sich ohne vorbeugende Maßnahmen rasch unter Menschen ausbreiten und verläuft je nach Virusstamm in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich. Zu den Symptomen zählen Fieber, Erbrechen, Durchfall, Muskelschmerzen und bisweilen innere und äußere Blutungen. Nach Angaben der WHO können die ersten Symptome innerhalb von zwei bis 21 Tagen nach der Infektion auftreten.

Gegen das Ebola-Fieber gibt es kein spezifisches Heilmittel. Impfstoffe sind noch nicht zugelassen, sondern erst in der Versuchsphase, sollen im Kongo aber bereits eingesetzt werden. Bei der letzten verheerenden Ebola-Epidemie zwischen 2014 und 2016 erkrankten mehr als 28.000 Menschen in Westafrika. In Liberia, Guinea und Sierra Leone starben rund 11 300 Menschen.

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