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Eröffnung der Automesse IAABühne frei für Benzin und Diesel

Die Mobilitätsmesse IAA in München gibt sich klimafreundlich. Doch Autolobby, Merz und Söder sind gegen das Verbrenner-Aus der EU im Jahr 2035.

Markus Söder im Autofieber auf der Fachmesse der Autolobby Foto: Sven Hoppe/dpa

München taz | Die IAA Mobility, die weltweit größte Mobilitätsmesse, begann am Dienstagmorgen mit viel Tamtam – und die Diskussionen über das Ende des Verbrennermotors gingen weiter. Lichtshow und dramatische Musik stimmten die Be­su­che­r:in­nen auf die Feier ein, mit der die IAA auf dem Münchner Messegelände offiziell eröffnet wurde. Ein Video sollte zeigen, wie sehr Mobilität die Menschen weltweit beeinflusst.

Da wirkte es noch so, als spielten verschiedene Verkehrsmittel eine Rolle bei der IAA. Als der erste Redner auf die Bühne des Kongresszentrums trat, erschienen auf der Screen im Hintergrund nicht nur die Animation eines windschnittigen Autos, sondern auch die eines sportlichen Fahrrads und einer schnittigen Bahn. Spätestens aber als Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die ersten Worte seiner Begrüßungsrede sprach, wurde klar: Hier geht’s ums Auto, besonders um den Verbrenner.

„Ganz München ist im Autofieber“, schwärmte Söder. „Die Menschen wollen nach wie vor Auto“, und: „Auto ist das Herzstück der deutschen Industrie“. Er sei „totaler Fan der Elektromobilität“, sagte Söder – holte dann aber zu einer flammenden Rede für eine Abschaffung des EU-Verbrennerverbots im Jahr 2035 aus.

Der Hintergrund: Aktuell gilt in der Europäischen Union, dass ab 2035 keine Neuwagen mehr verkauft werden dürfen, die mit fossilem Diesel oder Benzin fahren. Bis 2035 sollen die Autobauer die durchschnittlichen CO2-Emissionen ihrer neuzugelassenen Autos schrittweise senken, um klimaschädliche Emissionen im Verkehr herunterzuschrauben. Wenn die Hersteller die Vorgaben – die sogenannten Flottengrenzwerte – verfehlen, drohen Strafzahlungen. Pkw, Lkw und Busse mit Verbrennermotor verursachen derzeit rund 20 Prozent des Treibhausgasausstoßes in der EU.

Industrie und Konservative wollen Verbot aufweichen

Die EU-Regelung soll mehr E-Autos auf die Straße bringen. Und obwohl immer mehr Eu­ro­päe­r:in­nen Stromer kaufen, wollen sich die deutschen Autokonzerne nicht vom Diesel- und Benzinmotor abwenden. Die Branche beklagt sinkende Gewinne. Zollstreitigkeiten mit den USA und China, die elektrische Konkurrenz aus der Volksrepublik und niedrigere Verkaufszahlen belastet die Autoindustrie weiter.

Schon im Vorfeld der IAA häuften sich Forderungen der Konzerne und konservativer Parteien, das Verbrennerverbot ab 2035 aufzuweichen. Das dürfte auch am Freitag in Brüssel beim Autogipfel unter Leitung der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Thema sein.

„Die Strafzahlungen müssen weg“, betonte Söder am Dienstag in München. Auch Hildegard Müller, Präsidentin des IAA-Ausrichters Verband der Automobilindustrie (VDA), forderte „Kurskorrektur“ und Realitätscheck“, die CO2-Flottengrenzwerte müssten angepasst werden.

Auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), nach Müller am Rednerpult, unterstützte die Forderungen der Autolobby: „Wir halten am Umstieg auf Elektromobilität grundsätzlich natürlich fest, aber wir brauchen mehr Flexibilität in der Regulierung.“ Er sprach sich auch gegen eine „einseitige politische Festlegung auf bestimmte Technologien“ aus, also das batterieelektrische Auto. Ein Besucher im Publikum freute sich lautstark, dass in der Regierung endlich wieder ein autofreundlicher Ton herrsche.

Unternehmen aus der E-Branche für Verbrennerverbot

Allerdings sehen das längst nicht alle so. „Die deutsche Automobilindustrie wird auf der IAA spannende, neue Elektroautos präsentieren“, sagte Isabel Cademartori, verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, der taz. „Umso falscher ist es daher, im Halbjahrestakt die Beschlüsse zum Verbrenner-Aus infrage zu stellen.“ Stattdessen brauche es bessere Ladein­frastruktur, faire Strompreise an den Ladesäulen und bezahlbare E-Auto-Modelle.

Vertreter der Autoindus­trie verteidigen das Verbrennerverbot ebenfalls. 150 Unternehmen aus der E-Autobranche schrieben am Montagabend in einem offenen Brief an die EU: Würde das Verbrenner-Aus aufgeschoben, drohten der europäischen Industrie Nachteile im Vergleich zur internationalen Konkurrenz. Autokonzerne wie Volvo, Batteriehersteller, Ladesäulenbetreiber und Energieversorger unterzeichneten den Brief. Am Stand von Volvo in einer der IAA-Messehallen prangen in Leuchtschrift die englischen Worte für: „Wir glauben, die Zukunft ist elektrisch.“ Eine Abschaffung des Verbrennerverbots sei nicht mit den Werten von Volvo vereinbar, betonte ein Konzernsprecher im Gespräch mit der taz.

Im Münchner Stadtgebiet protestierten Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen derweil gegen den Autofokus der IAA. Einige Mitglieder des „Widerstands-Kollektivs“ blockierten kurzzeitig die Zufahrtsstraße zu einem Ausstellungsraum von Mercedes-Benz. Neun Ak­ti­vis­t:in­nen von Extinction Rebellion gingen im Messesee baden.

„Die Klimakrise tötet Menschen und an der IAA werden immer größere Autos zelebriert“, sagte ein Sprecher. Um Menschenleben zu retten, brauche es eine echte Mobilitätswende.

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45 Kommentare

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  • Söder und Aiwanger. Jede Entwicklung (ob gut oder schlecht, wird sich eh erst in Jahren erweisen) wird als links-grün-versifft diffamiert. Ein unseliges Paar.



    In den USA ist zu sehen, wie sich für jede noch so abstruse Idee ein noch blöderer Minister finden lässt.



    Haltet Herrn (Dr,?) Söder aus der direkten Bundespolitik fern. Er richtet auch so schon genug Schaden an. Ein Scharlatan mit Lust am Zerstören.

  • taz: *„Die Strafzahlungen müssen weg“, betonte Söder am Dienstag in München. Auch Hildegard Müller, Präsidentin des IAA-Ausrichters Verband der Automobilindustrie (VDA), forderte „Kurskorrektur“ und Realitätscheck“, die CO2-Flottengrenzwerte müssten angepasst werden.*

    Markus Söder hat vollkommen recht, denn der Klimawandel darf nicht länger mit irgendwelchen Verboten und Strafzahlungen 'klein gehalten' werden; deshalb freie Fahrt für den Klimawandel auf deutschen Straßen und Autobahnen.

    taz: *„Die Klimakrise tötet Menschen und an der IAA werden immer größere Autos zelebriert“, [...] Um Menschenleben zu retten, brauche es eine echte Mobilitätswende.*

    Quatsch, denn schließlich sind Städte nicht für Menschen gebaut worden, sondern für "freie Autos", die nur 'ihr Recht wahrnehmen' mit über 50 Km/h durch die Stadt zu rasen und überall zu parken wo sie möchten. Außerdem parfümieren diese tonnenschweren Fahrzeuge, in denen oftmals nur eine Person sitzt, die Stadtluft auch noch mit herrlichem Benzin- und Dieselduft. Und E-Busse und diese "klingelnden mädchenhaften Straßenbahnen" möchte man als echter Kerl ohnehin nicht in den Städten haben (wie man gut im obigen Foto an Söder sieht).

  • Vielleicht ist die Strategie bei einigen Herstellern auch langfristig nur noch (oder in großen Teilen) auf den globalen Export von Verbrennern zu setzen und E-Autos für den europäischen Markt aufzugeben oder sich diesen bis zur Unkenntlichkeit subventionieren zu lassen. Dann haben wir noch ein paar Jahre länger Ruhe, und dann... naja, dann wechselt das Management

  • Man will die deutlich zurückgefallene Autoindustrie also damit retten, dass man sie noch weiter zurückfallen lässt.

    • @Mitch Miller:

      E-Autos sind nicht unbedingt Fortschritt. Der ganze Trend Autos zu fahrenden Computern zu machen könnte in die falsche Richtung gehen, wenn die Käufer nicht mehr bereit sind, so viel Geld für Autos auszugeben. Lastenfahrräder sind nur eine mögliche Antwort.

  • Wenn ich mir so die Preise für die neuen e-Autos der deutschen Hersteller ansehe...



    ...das Vergleichsmodell von BMW in der Mittelklasse kostet gut 10.000€ mehr als die Verbrennervariante. Bei Mercedes sinds sogar über 20.000€ Preisunterschied zwischen Verbrenner-und Elektrovariante, beispielsweise beim GLC oder der G-Klasse...



    Purer Irrsinn.



    Wenn man dann noch die extrem teuren Tarife an Schnellladestationen bedenkt oder auch die Kosten für Wallbox, Stromspeicher und PV-Anlage...



    Kein Wunder das kaum einer freiwillig umsteigt.

    • @Saskia Brehn:

      Das ist ja lustig, dass Sie ausgerechnet die G-Klasse als Beispiel anführen. Das sind doch Autos für Kundengruppen, denen der Preis sowieso egal sein kann.

      • @Jörg Schubert:

        Da hat sich @Saskia Brehn wirklich verrannt. All das, was er/sie hier auflistet ist nur für Reiche. Und hoch subventioniert:



        Wenn man dann noch die extrem teuren Tarife an Schnellladestationen bedenkt oder auch die Kosten für Wallbox, Stromspeicher und PV-Anlage...



        Passt auf keinen Fall in eine überteuerte Mietwohnung.

  • „„Die Klimakrise tötet Menschen und an der IAA werden immer größere Autos zelebriert“, sagte ein Sprecher. Um Menschenleben zu retten, brauche es eine echte Mobilitätswende."

    Genau das denke ich auch. E-Karren und Wärmepumpen, größere und mehr Rechenzentren (KI) werden den Menschgemachte Klimawandel mit nichten aufhalten. Und die Abhängigkeit von Fossilen Energieträgern bleibt weiterhin bestehen.



    Je mehr Strom verballert wird, um so mehr muß hergestellt werden. Eigentlich logisch. Dabei nur auf die Erneuerbaren zu setzen, ist Wunschdenken.

  • Global betrachtet gibt es gerade für die deutschen Firmen mit weltweit noch gutem Namen im Automobilbereich ein Problem;



    soweit nicht nur sehr laangsam an der Haushaltssteckdoche geladen werden soll.

    E-Mobile brauchen eine entsprechende Infrastruktur, was die Zahl der potentiellen Kunden wohl stark einschränkt.

    Für Verbrenner ist eben diese Infrastruktur weltweit vorhanden!

    • @sutrebe:

      Aber selbst mit ner Haushaltssteckdose/besser blaue Campingsteckdose/noch besser einphasige 16A-Billigwallbox kann doch eigentlich jeder normale Autonutzer problemlos über Nacht auf die üblichen 80% oder gar 100% vollladen, für Eigenheimbesitzer gibt’s somit definitiv keine Ausrede mehr, zumal es sehr oft in/an einem Einfamilienhaus sogar mindestens eine Kraftstromsteckdose gibt.

  • Offenbar scheint weder bei der Industrie noch bei Söder und Merz die Erkenntnis vorhanden zu sein, dass ein weiteres Festhalten an Verbrennungsmotoren letztendlich das Ende der deutschen Automobilindustrie bedeutet. Vielleicht lässt sich mit Verbrennern noch ein paar Jahre mehr Geld als mit E-Autos verdienen, danach ist aber endgültig Feierabend.



    Mir scheint es hier nur um kurzfristige Gewinne und Wählerstimmen zu gehen, aber um nichts zukunftsfähiges.

    • @Flix:

      Der derzeitige Ministerpräsident von Bayern steht für mich auf einer Skala für seriöse Politiker von 0 bis 20 auf 19, vorm Nazi Höcke.

    • @Flix:

      "....dass ein weiteres Festhalten an Verbrennungsmotoren letztendlich das Ende der deutschen Automobilindustrie bedeutet."

      Daran glaube ich eher nicht, da auch die deutsche Automobilindustrie für den globalen Markt produziert, der weiterhin jedes Jahr wächst. Und vor diesem Hintergrund ist die Nachfrage nach E-Autos anders zu bewerten. Ca. 25 % der globalen Neuzulassungen sind E-Mobile, wovon allerdings 60 Prozent in China an die Konsumenten gehen. Auf den Rest der Welt fallen also nur 15 Prozent, und da die Infrastruktur für E-Mobilität global gesehen ebenfalls noch übersichtlich ist, sind Verbrenner nach wie vor die bevorzugte Antriebsform.

    • @Flix:

      Exakt das.

    • @Flix:

      Das mag auf den deutschen, vielleicht sogar europäischen Markt zutreffen. Dann ist aber auch schon Schluss. Hier wird immer wieder vergessen, das diese Autokonzerne weltweit agieren und die Ansprüche und Anforderungen in Ländern wie Bolivien, Brasilien, Südafrika uvm einfach andere sind. Ich selbst fahre gerne Elektroautos, aber wir sehen gerade wozu eine zu verbissene "grüne" Autopolitik hinführt: Sie wird schlicht abgewählt. Und da wir in einer Demokratie leben, kann ich mich zwar in TAZ-Kommentaren gemeinsam mit anderen Besserverdienern und/oder PKW-Verweigerern über die Benziner aufregen, mehrheitsfähig ist diese Haltung trotzdem nicht...

    • @Flix:

      100% Zustimmung.

      Ich frage mich auch, welche Autolobby die meinen, bzw. wer diese Lobby denn wirklich bezahlt. Zumindest von VW hört man nichts als klare Bekenntnisse zum E-Auto.

  • Ein Verbrenner"verbot" gibt es definitiv nicht !!!



    !! In der EU werden ab 2035 nur noch Autos "neu zugelassen (!!)", wenn sie CO2-emissionsfrei (!!) fahren.



    Es gibt also ein Gebot, dass ab 2035 neu zugelassene Autos nur noch emissionsfrei fahren dürfen - "egal mit welchem Antrieb"(!!!). Es geht um den Ausstoß, nicht um den Motor.



    Daß BILD, Söder, etc. daraus ein "Verbrenner-Verbot" gemacht haben und immer noch machen, ist also definitiv "fake".



    Getreu einem Trump-Berater: "Schei..." die Leute mit Nachrichten oder auch " alternative Fakten !" zu.



    Das Problem hierbei:



    Es gibt zu viele Bürger in Deutschland, die Nachrichten/ fake news interessierter Kreise kritiklos übernehmen.



    Daß das Auto nach wie vor des Deutschen liebstes Kind ist, macht es umso leichter !

    • @Thüringer:

      Richtig. Falschdarstellungen jeglicher Art und Weise gibt es auch von Journalisten. In jedem Fall verachtenswürdig.

      • @Gerhard Krause:

        Falsch. Dann sind es keine Journalisten.



        Die Crux, dass vielen jeder noch so miese Youtube-Kanal vertrauenswürdiger erscheint, als ein seriöser Nachrichten-Sender.



        Warum? Weil die die Sprache von z.B. der taz oder BBC nicht verstehen. Und weil es zuweilen Mühe macht.



        Siehe (höre) das Geplapper von Trump und seiner Sekten-Mitglieder.

    • @Thüringer:

      "Verbrenner-Verbot" ist ein Kampfbegriff, der den wahren Sachverhalt verschleiern soll. Dieser sollte auch suggerieren, dass alle alten Autos ab 2035 stillgelegt werden müssen. Ich wüsste gerne, wie viele das immer noch glauben.

    • @Thüringer:

      Rein pragmatisch gedacht, so werden die deutschen Autohersteller, soweit sie hier überhaupt noch existieren, dann wohl für den (Rest...)Markt außerhalb der EU ihre Verbrenner produzieren.

      • @sutrebe:

        Der Restmarkt wird aber auch kleiner. Selbst in Abidjan gibt es erste E-Autos auf den Straßen.

  • Zitat: "Er sei „totaler Fan der Elektromobilität“, sagte Söder – holte dann aber zu einer flammenden Rede für eine Abschaffung des EU-Verbrennerverbots im Jahr 2035 aus."

    Ich bin ein totaler Fan von Söder, bin aber dagegen, dass Söder weiterhin öffentliche Ämter bekleiden sollte!

  • Ich glaube, die Autofahrer wissen gar nicht, oder haben es ganz vergessen, dass ihre Autos giftige Abgase produzieren, schließlich fährt man ja Dank Kohlefilter vollkommen abgasfrei und atmet reine Luft. Und dank Klimaanlage sind auch Hitzewellen Geschichte.



    Ich hoffe, dass zumindest bald die Mütter aufwachen, denn je größer die Autos werden, umso mehr liegt der Auspuff in Kinderwagenhöhe.

  • Wenn die E-Autos tatsächlich so gut und überlegen wären, warum braucht´s dann überhaupt ein Verbrennerverbot ?

    E-Fahrräder haben Mofas und Kleinkrafträder vollkommen vom Markt verdrängt, und Roller findet man auch nur noch mit E-Antrieb.



    Und das alles ohne Subventionen und Verbote.

    Bei Autos funktioniert das nicht so, weil die Vorteile der E-Autos doch überschaubar sind, stattdessen haben sie gravierende Nachteile.

    • @Don Geraldo:

      "...weil die Vorteile der E-Autos doch überschaubar sind..."



      Nicht doch. Schließlich haben E-Autos den nicht zu unterschätzenden Vorteil, dass man sich damit ein gutes Öko-Gewissen kaufen und damit bei Nachbarn, Geschäftspartnern und Kunden strunxen kann :-)

    • @Don Geraldo:

      Mit Gurt fahren ist nachweislich erheblich Gesundheitsfördernd, trotzdem brauchte es Zwangsmaßnahmen um es durchzusetzen, heute eigentlich kein Thema mehr. In Restaurants nicht rauchend ist erheblich Gesundheitsfördernd für die Nichtraucher, es brauchte Zwangsmaßnahmen um das durchzusetzen, heute eigentlich kein Thema mehr. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und beherrscht von 'gefühlten Wahrheiten', da sind viele Entscheidungen halt nicht logisch und faktenbasiert, sondern ein "haben wir schon immer so gemacht " selbst wenn die Alternative viele Vorteile bietet. Und bei den E-Fahhrädern, das hat sich schneller durchgesetzt, weil man keinen Führerschein dafür braucht und mit bis zu 1,6 Promille damit fahren darf, würde ich schon als Subvention deklarieren. Die die schon den Führerschein haben fahren oft trotzdem noch Verbrenner.

      • @Brennholz:

        Es macht aber schon einen deutlichen Unterschied zwischen "mit Gurt oder ohne" bzw. Nichtrauchen im Restaurant und dem Kauf eines neuen Automobils, welches eine komplett andere Infrastruktur benötigt, deutlich unflexibler "getankt" werden kann und dann noch mit geringerer Reichweite "glänzt".

    • @Don Geraldo:

      Ja, jenseits von 2030 dürfte die Technik bei E-Mobilen einen mit Verbrennern vergleichbaren Stand haben, weitgehend ausentwickelt sein nebst entsprechender Infrastruktur.



      Dann kaufe ich vielleicht auch enen ...

    • @Don Geraldo:

      Als aktueller Hybridianer kann ich zumindest sagen, dass ein Zurück zum reinen Verbrenner für mich keine Option ist. Die sofortige Reaktion beim Losfahren ist der klarste Vorteil beim elektrischen Fahren und man kommt sich in die Vergangenheit zurückversetzt vor, wenn man wieder DSG fahren soll.

      Auch das Energiefressen beim bergab rollen von Verbrennern, weil der Motor weiter mitgeschleift werden muss zur Stromgenerierung, wirkt komplett aus der Zeit gefallen, wenn man weiß, wie viel Anteil an der Fahrzeit ein E-Auto quasi gar keinen Verbrauch hat oder aber bei merklichem Gefälle Energie rekuperiert.

      Verbleibende Nachteile der E-Autos sind das aktuell noch häufig komplizierte und zeitaufwendige Nachladen und natürlich der höhere Preis.

      Ein weiterer Riesenvorteil von E-Autos ist der vergleichsweise geringe Wartungsaufwand. Über die Gesamtlebensdauer eines Autos sind wir wohl aktuell schon an dem Punkt, wo ein E-Auto dadurch günstiger wird. Rechnet man noch die Lebenszeit dazu, die für die ganzen Wartungstermine und deren Planung draufgeht...

      • @Co-Bold:

        "Auch das Energiefressen beim bergab rollen von Verbrennern, weil der Motor weiter mitgeschleift werden muss zur Stromgenerierung...."

        Kleiner Tipp: für die seltenen Fälle, in denen es länger mal nur bergab geht, einfach den Gang raus nehmen und im Leerlauf runter rollen. Spart enorme Energie und der Strom bleibt im Fluß ;-)

        • @Tom Tailor:

          Kostet aber auch ganz schön Bremsbelag und Nerven!

    • @Don Geraldo:

      Im Grunde bin ich Ihrer Meinung. Allerdings sehe ich die ach so gravierenden Nachteile nicht. Die meisten davon existieren nicht oder nicht mehr.



      Es gibt sehr viele Lobby - starke Interessengruppen, die am Weiterbestand des Verbrennungsmotors interessiert sind. Das geht vom Mineralölkonzern über AutoHersteller/-zulieferer, Kfz-Gutachter bis zu kleinen Werkstatt. Sie alle haben gute Gründe, schlechte Stimmung zu e-Autos zu verbreiten.



      Diese Stimmungsmache hat aber nichts mit dem Nutzwert des Autos zu tun. Für mich als Nutzer wiegen sich Vor- und Nachteile so weit auf, dass das e-Auto mit Abstand als Gewinner da steht.



      Diese EU-Verordnung ist als Gegengewicht zur den Interessen der oben genannten Gruppen notwendig. Und genau diese sind es, die das Emissionsverbot wieder kippen wollen.

      • @Jörg Schubert:

        Darf ich bitte penibel sein 🙂: diese Kreise haben schlechte (bösartige) Gründe, schlechte Stimmung zu verbreiten.

    • @Don Geraldo:

      Welche gravierenden Nachteile, außer dass die deutsche Industrie das Thema völlig verpennt hat, haben E-Autos denn?

      • @Flix:

        Für einen bestimmten Bedarf bzw. Anwendungszweck kann ein E-Mobil schon sinnvoll sein, gar Vorteile gegenüber einem Verbrenner bieten.



        Nur so ganz pauschal wollte ich das zur Zeit noch nicht gelten lassen.

    • @Don Geraldo:

      „Wenn die E-Autos tatsächlich so gut und überlegen wären, warum braucht´s dann überhaupt ein Verbrennerverbot ?“

      Vielleicht, weil die Vernrenner größeren Schaden für Gesundheit, Umwelt und Natur anrichten und die Gier nach Öl für viele Konflikte und Kriege mit verantwortlich ist? Weil die Kosten für den angerichteten Umweltschaden nicht von den Autokonzernen getragen werden, sondern den Weltbürgern aufgetragen werden? - Eine Regierung ist dazu da, Volk und Volksgesundheit zu schützen, Schaden von ihr abzuwenden etc., dachte ich.

    • @Don Geraldo:

      Nun da bin ich dann mal gespannt auf die gravierenden Nachteile?!

      Das einzige das ich ihnen jetzt zugestehe als ein grund wäre, dass auch E-Autos immer größer, breiter, höher und kantiger werden, was ein völlig dämlicher und unlogischer trend ist. Ansonsten ist ein verbrenner weitaus ineffizienter als ein elektro Motor.

      Das Problem ist, zumindest in der Großstadt, dass die Ladeinfrastruktur nicht vorhanden ist.

      Ansonsten würde der E-Mobilität nichts im Wege stehen, es wird sogar künstlich erschwert mit Zöllen von 65% auf chinesische Hersteller. Ja dann überschwemmen halt chinesische Fahrzeuge den Markt, 0 Mitleid mit unseren Herstellern, die den Trand Jahrzehnte verschleppt haben.

      Und das argument in China arbeiten nur Zwangsarbeiter an den Fahrzeugen, ja das stimmt, aber die arbeiten auch für VW und BMW und so weiter die bekommen nämlich alles auch aus China ....

      Also dann bin ich auf ihre gravierenden Nachteile gespannt.

      MfG

    • @Don Geraldo:

      Achso, deshalb haben die deutschen Autobauer so große Schwierigkeiten ihre Autos in China zu verkaufen, weil wir ein Verbrennerverbot in Europa beschlossen haben. Verstehe!

    • @Don Geraldo:

      Weil wir immer noch FCKWs verwenden würden, wenn die nicht verboten worden wären...

      • @Holger Kaempf:

        Der Vergleich hinkt, da die Umstellung auf FCKW-freie Produkte für die Kunden keinen Unterschied darstellte.

        • @Tom Tailor:

          Auch wenns Don G. ned gerne lesen will, dafür ist vor allem Ronald Reagan zu danken, zum Weitervertiefen der Deemoadigg den 40. POTUS mit Ozonloch oder FCKW suchen lassen. AbundanunwegenpersönlichenBefindlichkeiten kommt "was Gutes" auch ma von unerwarteter Seite...

  • Das Festbeißen am Verbrenner auf cdsU und fDP Seite ist rein ideologisch, d.h. es ist unbeeinflusst von Realität und Verstand. Wenn das soweit geht, dass sie in unserer "Auto"kratie die Interessen der eigenen Kleintel missachten, ist das immerhin lustig. Für die Welt ist es freilich ein Desaster, aber was anderes hätte man von der cdsU mit ihrer "fetischhaften Dieselsauferei" nicht erwartet :-)

    • @Jalella:

      Ich denke, das ist weniger Ideologie als Kalkül.



      Vor vielen Jahren hat Söder Bäume umarmt und gegen Atomkraft gewettert. Heute sieht er seine Chancen halt woanders...