Europa-League-Finale: Jesus unterliegt Chelsea

Benfica Lissabon spielt schönen Fußball – und verliert sein siebtes europäisches Finale in Folge. Der FC Chelsea ist für zehn Tage Champions- und Europa-League-Gewinner.

FC Chelsea: Luiz (r.), Ramires und Ramires beim Abschlusstraining. Bild: dpa

AMSTERDAM dpa | 361 Tage nach dem Champions-League-Sieg hat sich der FC Chelsea die kleine kontinentale Krone gesichert. Durch das 2:1 im Europa-League- Finale über Benfica Lissabon halten die Londoner beide kontinentalen Vereinspokale.

Matchwinner Branislav Ivanovic thronte auf der Torlatte und jubelte den enthusiastischen Fans des FC Chelsea zu, seine Teamkollegen um Marko Marin ließen sich minutenlang vor der blau-weißen Kurve feiern. Nach dem 2:1 (0:0)-Last-Minute-Erfolg über Benfica Lissabon am Mittwochabend in der Amsterdam Arena dürfen sich die Londoner für anderthalb Wochen als Fußball-Könige Europas fühlen.

Bis zum Showdown zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern hält der Champions-League-Sieger die beiden kontinentalen Vereinstrophäen. „Wir haben ja nicht so lange“, sagte Kapitän Frank Lampard. „Deshalb werden wir es – wie lange ist es nochmal – zehn Tage lang genießen.“

Um 22.53 Uhr rissen der Routinier und der verletzte John Terry im silber-blauen Konfettiregen gemeinsam den silbernen Cup in die Höhe. Dank des Treffers von Ivanovic (90.+3 Minute) bezwangen die Blues den aufopferungsvoll kämpfenden portugiesischen Rekordmeister und brachten damit als vierter Klub nach Bayern München, Ajax Amsterdam und Juventus Turin alle europäischen Clubpokale in ihren Besitz. „Es ist ein großartiges Gefühl. Die Mannschaft hat das verdient. Wir hatten eine schwere Saison mit vielen Spielen. Jetzt ist Zeit zum Feiern“, sagte Ivanovic freudestrahlend.

Allzu lange blieb aber nicht, den Erfolg auszukosten. Mitten in der Nacht wurde die Mannschaft in London erwartet. „Am Donnerstag geht es wieder an die Arbeit“, meinte Torwart Petr Cech mit süß-saurer Miene vor dem Rückflug gegen zwei Uhr. Óscar Cardozo (68.) überwand den Tschechen per Handelfmeter zum zwischenzeitlichen Ausgleich, nachdem Fernando Torres (59.) das erste Chelsea-Tor erzielt hatte.

„Einfach nur ein Traum“

Auch wenn Marin dabei nicht eingewechselt wurde, fühlte er sich als kompletter Europapokalsieger. „Für mich persönlich ist es einfach nur ein Traum. So einen europäischen Titel gleich im ersten Jahr zu holen, ist etwas Sensationelles“, sagte der frühere Bundesligaprofi.

Benfica konnte hingegen seinen Euro-Fluch nicht beenden und verlor 51 Jahre nach dem Erfolg im Landesmeister-Pokal das siebte internationale Endspiel in Serie. „Die ganze Welt hat gesehen, dass Benfica hätte gewinnen müssen“, betonte Lissabons Trainer Jorge Jesus zurecht. Seinem Gegenüber Rafael Benítez glückte ein rauschender Europa-Abschied von Chelsea. „Es war eine besondere Nacht, für jeden der beteiligt war“, sagte der bei den Fans wenig beliebte Trainer aus Spanien.

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