Festnahmen in Italien: Tonnenweise gefälschte Bio-Waren

Ein italienischer Fälscherring ist aufgeflogen. Er soll riesige Lebensmittelmengen aus konventionellem Anbau als Bio-Produkte deklariert und in vielen Länder Europas verkauft haben.

Tatsächlich "Bio" - oder nur als "Bio" deklariert? Bild: dpa

ROM afp | In Italien ist die Polizei nach eigenen Angaben mutmaßlichen Fälschern von Bio-Lebensmitteln auf die Schliche gekommen. Die Polizei in der norditalienischen Stadt Verona teilte am Dienstag mit, sie habe sieben Verdächtige in mehreren Städten verhaftet, darunter die Chefs von Lebensmittelfirmen.

Außerdem seien 2.500 Tonnen gefälschte Produkte - darunter Mehl, Soja und Trockenfrüchte - beschlagnahmt worden. Die Bande soll über mehrere Jahre mehr als 700.000 Tonnen angebliche Bio-Produkte im Wert von insgesamt 220 Millionen Euro in mehrere europäische Länder verkauft haben, darunter Deutschland.

Die Grundbestandteile der Lebensmittel wurden den Angaben zufolge über Tarnfirmen in Rumänien und Italien gekauft. Die Produkte seien dann aufgrund von gefälschter Dokumentation als "biologisch" deklariert und zu deutlich erhöhten Preisen über ein Großhändlernetz in Italien, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Frankreich, Belgien, Ungarn, Österreich und der Schweiz verkauft worden.

Unter den Festgenommenen sind den Angaben zufolge auch die Chefs der Lebensmittelkonzerne Sunny Land, Sona und Bioecoitalia sowie der Direktor der Zertifizierungsstelle der italienischen Region Marken. Die Polizei hatte bei rund 30 Firmen ermittelt.

Italien ist in Europa das Land mit der größten Anzahl zertifizierter Bioproduzenten. Der Bio-Sektor ist ein Wachstumsmarkt in Europa, und allein in Italien hat sich der Umsatz mit den ökologisch hergestellten Produkten in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht.

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