Feuergefecht in Ägypten: Dutzende tote Polizisten

Dschihadisten geben an, sie hätten Polizisten in einen Hinterhalt gelockt. Immer wieder kommt es in Ägypten zu Angriffen auf Sicherheitskräfte.

Eine Menschenmenge, die einen Sarg trägt

Einer der schlimmsten Angriffe der letzten Jahre: Eine Menschenmenge trägt den Sarg eines der getöteten Polizisten Foto: reuters

KAIRO dpa | Bei einem mehrstündigen Feuergefecht mit mutmaßlichen Dschihadisten sind in Ägypten zahlreiche Polizisten ums Leben gekommen. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen hieß es am Samstag, es seien 50 Polizisten getötet worden. Es handele sich um eine der höchsten Opferzahlen in den vergangenen Jahren.

Das Innenministerium in Kairo berichtete lediglich von 16 getöteten Sicherheitskräften, 13 Polizisten seien verletzt worden. Demnach kamen zudem 15 Terroristen ums Leben oder wurden verletzt.

Nach Angaben des Innenministeriums waren die Polizisten am Freitag angegriffen worden, als sie ein Versteck der Extremisten stürmen wollten. Diese hätten schwere Waffen benutzt. Lokalen Medien zufolge kam es zu dem Feuergefecht in der Baharia-Oase rund 300 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kairo. Die umliegenden Gebiete würden weiter durchkämmt, erklärte das Innenministerium.

Das Bundesaußenministerium verurteilte den „hinterhältigen Angriff“ auf Sicherheitskräfte „in aller Schärfe“. Deutschland stehe im Kampf gegen den Terror an der Seite Ägyptens, sagte ein Sprecher in Berlin.

Bekenntnis der Hasm-Bewegung

Die ägyptische Nachrichtenseite „Al-Masry al-Youm“ meldete, die Razzia habe sich gegen die Terrorgruppe Hasm-Bewegung gerichtet. Diese hatte sich in der Vergangenheit mehrfach zu Anschlägen in Ägypten bekannt. Die ägyptische Regierung bezeichnet sie als den bewaffneten Arm der in Ägypten als Terrororganisation eingestuften islamistischen Muslimbrüder.

Im Internet kursierte eine Stellungnahme der Hasm-Bewegung, in der sie sich zu dem Angriff bekannte. Die Extremisten erklärten, sie hätten 56 Polizisten in einen Hinterhalt gelockt und getötet. Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht überprüfen. Einen derart schweren Angriff hatte die Hasm-Bewegung bisher nicht verübt.

Seit dem Sturz des frei gewählten islamistischen Präsident Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer 2013 kommt es in Ägypten regelmäßig zu Angriffen auf Sicherheitskräfte.

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