Flüchtlinge aus dem Westbalkan: Der Arbeitsmarkt ist geschlossen

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will bis September über 15.000 Asylanträge bearbeiten. Die Abschieberate sollen gleichzeitig erhöht werden.

Menschen schlafen auf einer Straße

Flüchtlinge schlafen in Belgrad nahe einer Busstation. Foto: reuters

DÜSSELDORF ots | Mit einer konzertierten Aktion wollen die Behörden den Zustrom von Asylsuchenden vom Westbalkan stoppen. Sie orientieren sich an einer ähnliche Aktion im Frühjahr diesen Jahres, bei der binnen 60 Tagen über 15.000 Anträge von Kosovaren entschieden worden war. „Das wollen wir jetzt übertreffen“, sagte der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post.

Damit einher gehe eine verstärkte Aufklärung in den Herkunftsländern und konsequente Abschiebung. In diesem Jahr seien bereits 7.000 Rückführungen vollzogen worden gegenüber 10.000 im gesamten letzten Jahr. Es habe 12.000 freiwillige Ausreisen gegeben, im ganzen letzten Jahr seien es rund 14.000 gewesen.

Schmidt will in die Länder des Westbalkans das Signal senden, „dass ein Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt über den Flüchtlingsschutz nicht funktioniert“. Die Menschen müssten darüber informiert werden, dass es einfach nicht stimme, was ihnen in ihren Ländern versprochen werde.

„Bei Anhörungen von Albanern machen wir vermehrt die Erfahrung, dass sie das Asylverfahren gar nicht begreifen, weil sie sich auf einen scheinbar gültigen Arbeitsvertrag mit einer deutschen Firma stützen und einfach arbeiten wollen“, sagte Schmidt. Die Mitarbeiter des Bundesamtes müssten ihnen dann mitteilen, dass es diese Firma gar nicht gebe und sie von Schleppern schlicht betrogen worden seien.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.