Folgen von Pegida: Kontraproduktiv für Zuwanderung

Deutschland braucht ausländische Fachkräfte. Doch die Pegida-Bewegung behindere deren Anwerbung, sagt der Chef der Bundesagentur für Arbeit.

Pegida mache das „zarte Pflänzchen Weltoffenheit“ kaputt Bild: dpa

DRESDEN afp | Die islamkritischen Pegida-Demonstrationen in Dresden und anderen deutschen Städten erschweren nach Ansicht der Bundesagentur für Arbeit (BA) das Werben um Fachkräfte aus dem Ausland. Für die erhoffte Zuwanderung sei das Bündnis „kontraproduktiv“, sagte BA-Vorstand Raimund Becker der Sächsischen Zeitung. Pegida mache das „zarte Pflänzchen Weltoffenheit“ ein Stück weit kaputt.

Deutschland habe zwar ein moderndes und liberales Zuwanderungsrecht, das sei aber in Staaten wie Indonesien oder Vietnam kaum bekannt. Die Menschen dort gingen davon aus, dass Deutschland keine Zuwanderer wolle, sagte Becker.

Ähnliche Erfahrungen hat Becker nach eigenen Worten auch in Spanien gemacht. Dort sei er bei der Eröffnung eines deutschen „Welcome Centers“ auf die Pegida-Demonstrationen in Dresden angesprochen worden. Aufgrund des demografischen Wandels sei das Anwerben ausländischer Fachkräfte unerlässlich. Die Deutschen würden weniger, dafür werde Deutschland bunter, sagte der BA-Vorstand. In neun deutschen Städten, darunter Dresden, gäbe es bereits Modellprojekte, um auch Asylbewerber möglichst schnell in eine Beschäftigung zu bringen.

Die Pegida-Bewegung und ähnliche Gruppierungen mobilisieren seit Oktober vergangenen Jahres regelmäßig tausende Menschen für Proteste gegen die angebliche Islamisierung des Abendlandes. Zunächst fanden die Demonstrationen nur in Dresden statt, mittlerweile gibt es in mehreren deutschen Städten Ableger des Bündnisses.

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