Frankreich stärkt Verbraucherschutz: Lang lebe der Toaster

In Frankreich soll ein neues Gesetz das vorschnelle Altern von Geräten als Betrug ahnden. Herstellern drohen bei nachgewiesenen Fällen bis zu 300.000 Euro Geldstrafe.

Der Elektrofriedhof wächst: Herstellern wird vorgeworfen, die Lebensdauer von Geräten bewusst zu verkürzen Bild: dpa

PARIS dpa | Wenn ein Toaster einen Monat nach Ablauf der Garantie kaputtgeht - könnte das ein speziell eingebauter Fehler sein? In Frankreich soll das absichtliche vorschnelle Altern zum Beispiel von Elektrogeräten künftig als Betrug bestraft werden. Ein entsprechendes Gesetz hat bereits die erste Hürde im Parlament genommen.

Verbraucherschützern liegt das Thema schon lange am Herzen, auch in Deutschland - im Fachjargon wird es als „Obsoleszenz“ bezeichnet. Damit ist gemeint, dass in Produkten bewusst Bestandteile verarbeitet werden, die vorzeitig altern oder geringere Qualität haben. Das Gerät kann dann schneller nicht mehr genutzt und muss früher ersetzt werden. Als Beispiel gelten Geräte, bei denen ein Akku nicht austauschbar ist. Die Hersteller weisen die Vorwürfe jedoch zurück.

In Frankreich sollen nachgewiesene Fälle künftig als Betrug mit bis zu zwei Jahren Haft und 300 000 Euro Geldstrafe bestraft werden können. Dazu muss laut Gesetz ein Produkt bewusst so gebaut werden, dass mit dem Ziel neuen Umsatzes die Lebensdauer künstlich verkürzt wird.

Die Regelung ist Teil eines Gesetzes zum Energiewandel, mit dem Frankreich seinen Atomstromanteil von75 auf 50 Prozent reduzieren und den Energiebedarf halbieren will.

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